Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Hansaviertel
Die Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Hansaviertel beschreibt das Straßensystem im Berliner Ortsteil Hansaviertel mit den entsprechenden historischen Bezügen. Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Straßen und Plätze.
Das Hansaviertel entstand in den 1870er und 1880er Jahren auf einem Bogen der Spree als bürgerliches Wohngebiet mit geschlossener Blockrandbebauung, vorrangig mit Villen und besseren Stadthäusern bebaut. Ein Teil der Straßen erhielt Namen mit Bezug zu Norddeutschland während weitere Straßen nach Komponisten und Dichtern benannt wurden. Das Hansaviertel gehörte bis 1920 zum Stadtteil Tiergarten, danach bei der Bildung von Groß-Berlin zum Bezirk Tiergarten. Im Zweiten Weltkrieg war das Hansaviertel eines der am stärksten zerstörten Stadtviertel Berlins. Der südlich des Stadtbahnviadukts gelegene Teil des Hansaviertels wurde im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1957Interbau unter teilweiser Aufgabe des alten Straßenrasters im Stil der Klassischen Moderne neu errichtet. Viele dieser Bauten sind denkmalgeschützt. Mit der Bezirksreform 2001 wurde das Hansaviertel zu einem eigenen amtlichen Ortsteil im Berliner Bezirk Mitte. Der Ortsteil ist der flächenmäßig kleinste und einer der am dichtest besiedelten unter den Berliner Ortsteilen.
Das Hansaviertel hat 6.075 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023) und umfasst die Postleitzahlenbereiche 10555 und 10557.
Straßensystem
Die Berliner Straßenliste nennt 16 Straßen im Ortsteil mit einer Gesamtlänge von 5,4 Kilometer. Von diesen laufen zwei Straßen über die Ortsteilgrenze. Durch die Lage des Ortsteiles in der Berliner Mitte und dem Spreebogen[1] führen zwar keine Bundesstraßen durch den Ortsteil, jedoch von den Hauptstraßen gehören 1300 Meter im Berliner Straßennetz zum übergeordneten System: Altonaer, Bach- und Lessingstraße. Die Bartningallee und die Klopstockstraße sind als Ergänzungsstraßen (Zuführung) der Kategorie IV im Verzeichnis aufgenommen. Das Spreeufer ist meist auf Gehwegen erreichbar. Das Schleswiger Ufer und Holsteiner Ufer ist als „STRA“ in der amtlichen Liste enthalten, 30 Meter vom letzteren als „FUWE“ (Fußweg). Als Objekt der Straßenliste ist zudem der Englische Garten in der RBS-Klasse „PARK“ und nach Okstra als Fußgängerbereich aufgenommen. An der Spree entlang liegen Abschnitte von zwei Grünen Hauptwegen: Spreeweg und Tiergartenring.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorhandenen Straßen und Plätze im Ortsteil sowie einige dazugehörige Informationen.
Name/Lage: aktuelle Bezeichnung der Straße oder des Platzes. Über den Link Lage kann die Straße oder der Platz auf verschiedenen Kartendiensten angezeigt werden. Die Geoposition gibt die Lage der ungefähren Mitte der Straßenlänge an.
Im amtlichen Straßenverzeichnis nicht aufgeführte Verkehrswege sind mit * gekennzeichnet.
Ehemalige oder nicht mehr gültige Straßennamen sindkursivgesetzt. Für bedeutende ehemalige Straßen oder historische Straßennamen ist gegebenenfalls eine gesonderte Liste vorhanden.
Länge/Maße in Metern: Die in der Übersicht enthaltenen Längenangaben sind gerundete Übersichtswerte, die in Google Earth mit dem dortigen Maßstab ermittelt wurden. Sie dienen Vergleichszwecken und werden, sofern amtliche Werte bekannt sind, ausgetauscht und gesondert gekennzeichnet. Bei Plätzen sind die Maße in der Form a × b für rechteckige Anlagen und für (ungefähr) dreieckige Anlagen als a × b × c mit a als längster Seite angegeben. Sofern die Straße auch in benachbarte Ortsteile weiterführt, gibt der Zusatz ‚im Ortsteil‘ an, wie lang der Straßenabschnitt innerhalb des Ortsteils dieses Artikels ist.
Namensherkunft: Ursprung oder Bezug des Namens.
Anmerkungen: weitere Informationen über anliegende Baudenkmale oder Institutionen, die Geschichte der Straße und historische Bezeichnungen.
Bild: Foto der Straße oder eines anliegenden Objektes.
Die Straße verläuft von der Straße des 17. Juni bis zur Altonaer Straße parallel zu den Viaduktbögen der Stadtbahn. Am südlichen Ende der Straße liegt der Bahnhof Tiergarten der Stadtbahn.
Otto Bartning (1883–1959), am Wiederaufbau des Hansaviertels beteiligter Architekt
1960
Im Nordosten endet die Straße an der über die Spree nach Moabit führenden Moabiter Brücke. An der Bartningallee liegt der Bahnhof Bellevue der Berliner Stadtbahn. Der Abschnitt zwischen Bahnhof Bellevue und Moabiter Brücke hieß bis zu seiner Umbenennung Brückenallee.
Der südlich des Stadtbahnviadukts gelegene Teil der Straße wurde beim Wiederaufbau des Hansaviertels in den 1950er Jahren überbaut. Hier befindet sich die Botschaft von Honduras.
Die als Straße 5a der Abt. V/2 des Bebauungsplans angelegte Straße erhielt wie andere Straßen im Hansaviertel den Namen eines bekannten Komponisten. Sie führt von der Bachstraße zum Schleswiger Ufer.
Ursprünglich verlief die Händelallee in Ost-West-Richtung von Klopstock- über Lessingstraße bis Altonaer Straße. Sie trug von 1879 bis 1935 den Namen Händelstraße. Durch die Umgestaltung des Hansaviertels im Zuge der Interbau 1957 wurden verschiedene Straßenzüge verändert. So wurde der östliche Abschnitt der Händelallee 1956 eingezogen und diese auf einer neuen Trasse hufeisenförmig wieder zur Klopstockstraße geführt. Dieser neue Straßenabschnitt erhielt mit Wirkung vom 28. März 1958 den Namen Händelallee.[4] In der Straße liegt der Neubau der Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche. Der Wohnblock Nr. 1–9 stammt von Walter Gropius.
Der Hansaplatz liegt zu beiden Seiten der Altonaer Straße und der Klopstockstraße/Bartningallee. Hier liegen der U-Bahnhof Hansaplatz, die St. Ansgar-Kirche von Willy Kreuer sowie das Grips-Theater. Im südlichen Segment zwischen Altonaer Straße und Klopstockstraße liegt die von Werner Düttmann entworfene Hansabücherei.
Die Straße Nr 2, Abt. V/2 des Bebauungsplans wurde von der Berlin-Hamburger Immobilien-Gesellschaft im Jahr 1878 auf den Schöneberger Wiesen angelegt. Sie ist eine der ältesten Straßen des Hansaviertels. Durch die Neugestaltung des Hansaviertels wurde dieser Abschnitt 1957 teilweise eingezogen bzw. erhielt am 28. März 1958 den Namen Brückenallee (heute: Bartningallee).[7] In der Klopstockstraße befand sich das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kaiserliche Gesundheitsamt. Die Straße verläuft als Weg zusätzlich parallel zur eigentlichen Straße.
Der vorherige Name war Straße 4b. Sie verläuft entlang des Südufers der Spree. Auf Höhe von Siegmunds Hof führt der Wüllenwebersteig zum Hansa-Ufer über die Spree.
Siegmund ließ die Straße als Privatstraße auf seinem Grundbesitz anlegen. Am 23. Januar 1888 erfolgte die öffentliche Widmung. Am nördlichen Ende der Straße führt die Fußgängerbrücke Wullenwebersteg über die Spree nach Moabit. Hier eröffnete Ben Wagin am 3. Mai 1962 seine Galerie S am Studentenwohnheim Siegmunds Hof.
Von der Straße des 17. Juni liegt nur das Grundstück Nr. 100 mit dem heute als Schnellrestaurant genutzten Berlin-Pavillon im Hansaviertel. Bis auf dieses Grundstück verläuft die Straße in den Ortsteilen Charlottenburg und Tiergarten.