Neben den zeitgenössisch belegten Straßen folgen die Angaben vielfach der Tabula Peutingeriana, einer Straßenkarte des 12. Jahrhunderts, wohl eine Kopie einer karolingischen Karte nach einem spätrömischen Original.
Über die Alpen
Diese Straßen verbinden über Österreich, die Schweiz und Slowenien Italien mit Ungarn und Deutschland:
Von Venetien über Verona, Bozen (Pons Drusi), Meran (Statio Maiensis), durch den Vinschgau, über den Reschenpass, Finstermünz und den Fernpass über Füssen (Foetes) nach Augsburg (Augusta Vindelicum)
Von Verona über Bozen, Sterzing (Vipiteno), den Brenner und Matrei (Matreio) nach Wilten/Innsbruck (Veldidena) und über Zirl (Teriolis), den Seefelder Sattel, Mittenwald (Scarbia), Partenkirchen (Parthanum), Coreliacus und Epfach (Abodiacum) nach Augsburg (Augusta Vindelicum)
Die Karte zeigt einen Straßenzug durch Tinnetione (Tinizong im Oberhalbstein, Kanton Graubünden) und Murus (wohl Castelmur-Müraia, Gem. Bondo GR). Es muss sich um die Route über den Julier- bzw. den Septimerpass mit einerseits Karrenspuren und andererseits dem ausgegrabenen römischen Feldlager handeln.[4]
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Nach derzeitigem Wissen hat bis auf die Via Claudia Augusta keine römische Straße nördlich der Alpen einen Namen.
Eine aufgrund eines bei Zirl vorgefundenen Meilensteins postulierte Via Decia ist nicht nachgewiesen und gilt durch den Fund gleichartiger, eindeutig der Via Raetia zuordenbarer Meilensteine, als widerlegt.[5][6]
Eine Ost-West-Verbindung von Plowdiw über Pasardschik (wo sie von der Via Militatis abzweigte, dort steht mehr dazu), Kostenez, Samokow, Pautalia, Skopje und Priština nach Sarajevo
15 v. Chr. / 43 n. Chr., befestigt 195–215 n. Chr.
Fernstraße aus Oberitalien nach Augusta Vindelicum (Augsburg) über Brenner und Seefelder Sattel, Fundstücke bei Klais (Spurbreite 107 cm), Verlauf über Partenkirchen (Partanum) und Epfach (Abodiaco) nach Augsburg
Gebaut als Grenzsicherungsstraße vom Donauursprung südlich entlang der Donau zunächst bis Weltenburg und schließlich bis Konstantinopel; Abzweigungen in Tuttlingen nach Straßburg (Kinzigtalstrasse), in Günzburg nach Augsburg
Eine aufgrund eines bei Zirl vorgefundenen Meilensteins postulierte Via Decia ist nicht nachgewiesen und gilt durch den Fund gleichartiger, eindeutig der Via Raetia zuordenbarer Meilensteine, als widerlegt.[5][6]
Von Arles durch das Rhônetal über Orange und Valence nach Lyon (Lugdunum) und weiter über Amiens nach Boulogne-sur-Mer, entspricht etwa den heutigen Nationalstraßen RN 7 bzw. RN 1. Von Lyon alternativ über Metz nach Trier (und Köln)
Fortsetzung der Via Augusta (von Spanien) am Col de Panissars, nahe dem heutigen Col del Portus (Pyrenäen), über Narbonne und Béziers nach Nimes (Nemausus), über den Pont du Gard, Beaucaire, Cavaillon, Apt, Sisteron, Gap, Embrun nach Briancon mit Anschluss zum Col de Montgenèvre (siehe auch die Via Fenollentis – Via Confluentana – Via Vallespiri)
Fortführung der Via Aurelia und Via Postumia von Vado Ligure (Vada Sabatia) entlang der ligurischen Küste über Albenga (Albigaunum) und Ventimiglia (Albintimilium) und durch die Seealpen nach Westen bis Arles (Arelate) in Gallien (Anschluss an die Via Domitia) (heute Provence)
Die Festlegung des Verlaufs der römischen Straßen beruht einerseits auf schriftlichen Quellen wie dem Itinerar des Antoninus, einem Reiseführer aus dem 4. Jahrhundert, andererseits auf der archäologischen Hinterlassenschaft, erhaltenen Straßenabschnitten, Meilensteinen, Brücken und den Ortschaften an den Straßen. Die wichtigste Nord-Süd-Verbindung in Portugal war die über 361 km führende Straße von Olisipo (Lissabon) nach Bracara Augusta (Braga), der eine Südachse in die Algarve, nach Lacobriga (Lagos) entsprach. An Kreuzungspunkten schlossen die in das Innere der Iberischen Halbinsel führenden Straßen an. Diese folgten zumeist den Flussläufen. Die Straßen werden nach ihrer Breite in Hauptstraßen, ca. fünf Meter breit, und Nebenstraßen, drei bis vier Meter breit geschieden. Es sind lediglich Abschnitte erhalten, da in der Regel nur an Steigungen bzw. Gefällstrecken gepflastert wurde. Dies erschwert das Aufspüren der antiken Straßen im Gelände. Der für die Erschließung des Landes wichtige Straßenbau dürfte in flavischer Zeit, als die Erzminen (Aljustrel, Tresminas) auf dem Höhepunkt der Produktion waren, im Wesentlichen abgeschlossen gewesen sein. Damit einher ging der Ausbau von Häfen (Ilha do Pessegueiro).
Fortsetzung der Via Domitia in Spanien, vom Col de Panissars (Pyrenäen), in der Nähe von La Jonquera, beim heutigen Col del Portus, über Girona, Barcelona, Tarragona, Valencia, Córdoba, Carmona, Sevilla (Hispallis) bis nach Cádiz (Gades)
Von Sevilla über Mérida, Cáceres, Salamanca, Léon nach Gijón (am Golf von Biskaya, Spanien) bzw. Astorga. Ein Teilabschnitt ist bekannt als „Iter ab Emerita Asturicam“ (= Reise von Emerita Augusta nach Asturica Augusta)
Asturica (Astorga), Vallata (bei Villadangos del Paramo), Interamnium, Palantia (östl. Reliegos), Viminacio (Calzadilla de la Cueza), Lacobrigam (Carrión de los Condes), Dessobriga (nördl. Melgar de Fernamental), Legisamone (Sasamón), Tritium (bei Monasterio de Rodilla), Virovesca (Briviesca), Vindeleia (bei Cubo de Bureba), Deobriga (bei Rivabellosa), Beleia (bei Nanclares de la Oca), Seussatio (bei Vitoria-Gasteiz), Tullunio (bei Alegría-Dullanzi), Alba, Aracaeli (Uharte-Arakil), Alantone, Pompelone (Pamplona), Turissa (bei Espinal), Summo Pyreneo (Ibañeta-Pass), Imo Pyreneo (St. Jean-le-Vieux), Carasa (Garris), Aquis Terebellicis (Dax), Mosconnum (Lit-et-Mixe), Segosa (Saint-Paul-en-Born), Losa (nördl. Sanguinet), Boios (bei Biganos), Burdegalo (Bordeaux)[10] Insbesondere das Teilstück zwischen Carrión de los Condes – dort am Ortsausgang in historischem Pflaster restauriert – und Calzadilla de la Cueza, welches exakt der heutigen Wegeführung des Jakobsweges entspricht, wird dort auf Meilensteinen Via Aquitana benannt. In der Literatur wird die Straße auch als Via Trajana referenziert[11].
Verlängerte Via Aurelia, von Pisa entlang der östlichen ligurischen Küste über Genua nach Vado Ligure (Vada Sabatia), weiter als Via Iulia Augusta, bzw. nach Piacenza (Placentia)
142 v. Chr. unter Lucius Caecilius Metellus Calvus bzw. 117 v. Chr. unter Lucius Caecilius Metellus Diadematus
Von der Via Salaria abzweigend über Amiternum (bei L’Aquila), überwindet den zentralen Apennin am Passo delle Capanelle und führt nach Hatria (heute Atri) bzw. über Teramo nach Castrum Novum (Giulianova) zur Adria
Von Rom (abzweigend von der Via Flaminia) über Sutri, Viterbo durch Etrurien und über Arezzo (Aretium) nach Florenz (Florentia) und weiter über Pistoia nach Lucca und Pisa (zur Via Aurelia)
Fortführung der Via Aurelia und Via Postumia von Vado Ligure (Vada Sabatia) entlang der ligurischen Küste über Albenga (Albigaunum) und Ventimiglia (Albintimilium) und durch die Seealpen nach Westen bis Arles (Arelate) in Gallien (Anschluss an die Via Domitia) (heute Provence)
Eine andere „Via Julia Augusta“ führt von Aquileia nordwärts über Zúglio (Karnische Alpen, Iulium Carnicum) und den Plöckenpass bis ins Drautal, teilt sich bei Irschen (castrum Ursen) und führt über Aguntum (bei Lienz/Osttirol) und Innichen (Littamum) nach Veldidena (Wilten/Innsbruck) bzw. über Teurnia (bei Spittal an der Drau) und Virunum (am Magdalensberg bei Klagenfurt) nach Iuvavum (Salzburg)
Von Rom über Settebagni, Fara in Sabina, Rieti, Antrodoco, Arquata und Ascoli Piceno nach Porto d’Ascoli zur Adria in den Marken, jetzt die Staatsstraße 4
Von Fossombrone (Forum Sempronii) über Suasa, Ostra, Jesi, Macerata, Urbisaglia, Falesone nach Ascoli Piceno (Asculum) in den Marken (Verbindung der Via Flaminia und Via Salaria, im Landesinnern)
Erbaut als Alternative zur alten Via Appia. Führt von Benevento über Ascoli Satriano, Canosa di Puglia, Ruvo und Bitonto nach Bari (Adria) und als Via Traiana Costiera (Küstenstraße) bzw. als Via Traiana Interna (im Landesinnern) über Rutigliano und Conversano weiter nach Brindisi
Historische (römische) Küstenroute in Nord-Süd-Richtung, die Europa und Nordafrika verbindet, sie führt von Griechenland dem Küstenverlauf durch Kleinasien folgend, über Beirut (Libanon) zu Stationen in Gaza und Ostrazine, von dort durch das Nil-Delta nach Kairo (Ägypten)
Profil der Römerstraße am Heidenkopf bei Dahlem (Eifel)
Römerstraße bei Klais, Landkreis Garmisch-Partenkirchen (Spurweite 107 cm)
Die verschiedenen Schichten im Unterbau einer Römerstraße, anhand einer Straße in Pompeii. 1 Gewachsener Boden, ausgeebnet und fest gestampft 2 Statumen: Faustgroße Steine 3 Bruchsteine, Zement und Lehm 4 Nucleus: nussgroße Kiesel, Zementstücke, Steinsplitter und Lehm 5 Dorsum oder agger viae: die gewölbte Oberfläche (media stratae eminentia) aus behauenen Steinen, Silex oder Basalt, Steinquader je nach Gegend. Die Form der Oberfläche sorgte dafür, dass das Regenwasser ablief und die unteren Schichten trocken blieben 6 Crepido, margo oder semita: erhöhter Fußweg beidseits der Straße 7 Eckstein
Römische Straße in Pompeji
Zu Wanderwegen oder Radwegen in der Neuzeit umgestaltete Römerstraßen
Manche Römerstraßen wurden in der Neuzeit zu thematischen Wander- und Radwegen umgestaltet. Dazu gehören: