Stehender Start: ¼ Meile, 1 Kilometer, 1 Meile, 10 km, 100 km, 1000 km, 1 Stunde, 6 Stunden, 12 Stunden, 24 Stunden.
Für den fliegenden Start ist aus der Hin- und Rückfahrt, die innerhalb einer Stunde durchzuführen sind, die Durchschnittsgeschwindigkeit zu errechnen. Die Zeitgenauigkeit betrug von 1920 bis 1935 1/100 Sekunde, danach wurde auf 1/1000 Sekunde (mit Ernst Jakob Henne) genau gemessen. Vor 1909 gab es Geschwindigkeitsrekorde, die zwar national, jedoch nicht international anerkannt wurden; bis 1920 wurden die Rekorde nur in eine Richtung gefahren.[1]
Die ersten Räder (mit Dampf betrieben) erreichten kaum mehr als doppelte Schrittgeschwindigkeit, ebenso der erste Vorläufer des Motorrads, der Daimler-Reitwagen von 1885, der mit einer Höchstgeschwindigkeit von 12 km/h angegeben war. Schneller war das erste Motorrad von Hildebrand und Wolfmüller mit 40 km/h im Jahre 1894; heute liegt der Rekord bei über 605 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Setright unterscheidet die Strecken, auf denen die Rekorde gefahren wurden, in die Zeit vor 1923, von 1923 bis 1956 und danach. Bis 1923 fanden die Rekordversuche auf abgesperrten Rennstrecken, überwiegend Brooklands und Daytona Beach, statt. In der Zeit von 1923 bis 1956 fanden die Versuche auf öffentlichen geraden Straßen (Frankreich, Ungarn, Irland) oder Autobahnen (Deutschland, Italien) statt. Nach 1956 wurden nur noch auf dem Salzsee von Bonneville Versuche durchgeführt.[2]
Liste der Höchstgeschwindigkeit für Motorräder (1870 bis 1909)
996-cm³-V2-Motor von J.A.P. An diesem Tag wurde der Weltrekord viermal gebrochen. Joe Wright machte den Anfang mit 202,931, Bert le Vack war kurz darauf schneller, dann wiederum Wright und zum Schluss le Vack mit dem Rekord.[2]
zwei Suzuki-Motoren mit zusammen 2600 cm³ Hubraum.[17]
Kontroverse um Spirit of America
Am 5. September 1963 stellte Craig Breedlove mit Spirit Of America auf den Bonneville Salt Flats mit 407,447 mph (655,722 km/h) seinen ersten Rekord auf. Er war damit der Erste, der die sogenannte „400-Meilen-Barriere“ für Landfahrzeuge durchbrach.
Als Spirit of America gebaut wurde, verlangte das Reglement der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) für einen Geschwindigkeitsrekord über Land vier Räder. Breedloves Fahrzeug war aber faktisch ein Dreirad. Auch die Art des Antriebs führte zu einer Kontroverse, da Spirit of America von einem Strahltriebwerk angetrieben wurde, die FIA ein Automobil aber als „über die Räder angetrieben“ definierte. Die Resultate wurden daher von der FIA nicht anerkannt.
Über einen gewissen Zeitraum gab es somit gleichzeitig zwei konkurrierende „absolute“ Landgeschwindigkeitsrekorde über die 1-Meilen-Distanz:
den von der FIA zertifizierten des Briten John R. Cobb mit dem Railton Mobil Special mit 394,190 mph (634 km/h) vom 16. September 1947 und
den von der FIM zertifizierten von Breedlove mit Spirit of America mit 407,447 mph (655,722 km/h).
Das Fahrzeug von Cobb hatte zwei Napier-Lion-12-Zylinder-Flugmotoren, die alle vier Räder antrieben.
Soweit bekannt, beanspruchte Breedlove den Motorradrekord nicht für sich, da er sein Fahrzeug zu „…100% as a car…“ definierte.[19] In der nächsten Evolutionsstufe von Spirit of America (Sonic 1) hatte das Fahrzeug die regelkonformen vier Räder, etwa gleichzeitig erkannte die FIA die Verwendung eines, nicht die Räder antreibenden, Strahltriebwerks an.
Elektromotorrad
Im November 2020 stellte der sechsmalige Motorrad-Weltmeister Max Biaggi mit einer speziell vorbereiteten Voxan Wattman (Leistung 317 kW / 425 PS) einen neuen Geschwindigkeitsrekord für E-Motorräder auf. Auf einem Flugplatz in Frankreich erzielte er 254 mph (408,77 km/h) über die fliegende „Meile“. im Rahmen dieser Session wurden noch weitere elf FIM-Klassenrekorde gebrochen.[20] Die bisherige Bestmarke lag bei 329 km/h, sie wurde 2019 vom Japaner Ryuji Tsuruta 2019 mit der Mobitec EV-02A erreicht.[21]
Eine gewisse „Sonderstellung“ nehmen die Drag Bikes ein, die ihre Bestmarken (Zeit und Geschwindigkeit) auf speziell präparierten Strecken über die Distanz von einer ¼ Meile (402,32 Meter) bei stehendem Start ermitteln. Der aktuelle Weltrekord wird von dem US-Amerikaner Larry „Spiderman“ McBride gehalten, der die Viertelmeile in 5,50 s bei 264 mph (424,86 km/h) am 21. November 2019 im South Georgia Motorsports Park zurücklegte.[25] Die europäischen Bestmarken liegen bei 5,662 s (Filippos Papafilippou) und 403,06 km/h (Rikard Gustafsson).[26]
↑Erster bekannter Rekord einer Fahrerin. Vgl. bonhams.com Der Motor der Pécourt stammte von Zedel.
↑Bonhams spricht von 110 km/h. Vgl. bonhams.comGriffon Twin (abgerufen am 29. Oktober 2014). Ein weiterer Werksfahrer war Léon Demeester, der 1904 das Rennen Première course internationale de motos gewann und 1905 den Automobilhersteller Automobiles H. Demeester gründete.
↑Inoffizieller Weltrekord; heute geht man von einem Messfehler aus.
↑1/4-Meilen-Rekord (402,34 m) der von der AMA anerkannt wurde.
↑Am 21. November 1923 wurde Charles (Red) Wolverton mit dem Experimentalmotorrad Ace XP-4 mit 129,61 mph (208,58 km/h) in Philadelphia gemessen, jedoch nur auf einer Strecke von 1/10 Meile, sodass der Rekord nicht anerkannt wurde. Jerry Hatfield: Standard Catalog of American Motorcycles 1898-1981. Krause Publications, 2006, ISBN 978-0-89689-949-0, S. 9.
↑Nur in eine Richtung gefahren, aufgrund eines Motorschadens keine Rückfahrt möglich.
↑Die OEC (mit Duplex-Lenkung) blieb beim Rekordversuch mit Motorschaden nach der ersten Fahrt auf der Strecke liegen, sodass Wright mit der Zenith (mit Trapezgabel) die Fahrt in beide Richtungen fuhr und den Rekord erzielte. Als Rekordmaschine wurde jedoch die J.A.P.-OEC mit Duplex-Lenkung auf der Londoner Olympia-Ausstellung präsentiert.
↑Aufgrund der zu geringen Verbesserung (weniger als 0,05 Sekunden) offiziell nicht anerkannt.