Das Ensemble (Lage) umfasst den Burgberg und die südöstlich gelegene, platzartig erweiterte Hauptstraße des Ortes, den Marktplatz. Die Burg wurde 1343 mit der Verleihung des Lehens an Albrecht Nothaft von Wildstein erstmals urkundlich erwähnt. Sie bildete ein Zentrum der regionalen Kolonisation. Der Ort unterhalb der Burg wurde 1399 als Markt bezeichnet. 1415 gelangte die Herrschaft an die Burggrafen von Nürnberg. Thierstein bildete innerhalb des „Sechs-Ämter-Landes“ der Markgrafschaft Bayreuth einen Amtssitz und kam 1791 zum Königreich Preußen und 1810 zum Königreich Bayern. Nach dem Ortsbrand 1725 blieb die Burg Ruine. Weitere Brände zerstörten 1846 die südöstliche Seite des Marktes und 1866 die nordwestliche Bebauung. Durch Kampfhandlungen Ende April 1945 wurden die Kirche und 15 Wohngebäude teilweise schwer beschädigt. Der nordwestlich gelegene Burgberg mit Burgruine und Bergfried beherrscht die bauliche Gesamtsituation. Im Nordosten bildet die an der Hauptstraße stehende Pfarrkirche mit ihrem Kuppelturm die räumliche Dominante. Die Umbauung des Platzes besteht aus schmucklosen, zweigeschossigen Traufseithäusern vor allem aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Marktbrand 1846, am Haus An der Kirche 1 sind noch spätbarocke Formen erhalten. Die Traufseithäuser weisen vielfach Fensterrahmungen aus Granit sowie stichbogige Tordurchfahrten auf. An den meisten Häusern haben sich die Schieferdächer mit den kleinen stehenden Gauben erhalten. Einige Wohnhäuser, das auf dem Marktplatz stehende Rathaus sowie der als Kopfbau besonders wichtige Gasthof-Komplex Nr. 18 wurden durch Modernisierung stark verändert. Aktennummer: E-4-79-159-1.
Mit Streben besetzter, spätgotischer Saalbau mit späteren Veränderungen, Chor mit 5/8-Schluss, der Turm 1762, welsche Haube nach 1945 erneuert, Sakristeianbau, mit Ausstattung
1343 erstmalige Nennung der Burg, Lage auf einem Basalthügel, den heute der Markt Thierstein umschließt, erhaltener Bestand: Spuren der Zwingermauer, Teile der Umfassungsmauern der Hauptburg, runder Bergfried im inneren Burghof, vgl. Ensemble Marktplatz
Zweigeschossiger Traufseitbau, massiv und verputzt, stichbogiger Torbogen und Fensterrahmungen aus Granit, geschnitzte Torflügel, um 1850, Dachflächen durch Umbauten gestört
Schlichter, zweigeschossiger Satteldachbau mit Querflügel, verputzt, Portal bezeichnet „1774“, Hofmauer mit flachbogiger Durchfahrt und seitlicher Fußgängeröffnung, 18. Jahrhundert
Wohnhaus, zweigeschossiger Walmdachbau mit geohrten und profilierten Tür- und Fensterrahmungen, um 1750, Stadel, massiver Satteldachbau, Halbwalmgiebel in Gitterfachwerk, Blechdeckung, zweite Hälfte 18. Jahrhundert
Dreigeschossiger Massivbau mit Frackdach, Querflügel und Halb- bzw. Krüppelwalm auf den freien Seiten, im Kern wohl 17. Jahrhundert, Stallungen, zweigeschossiger Satteldachbau, Fensterrahmungen im Erdgeschoss aus Ziegeln, 17./18. Jahrhundert, zusammengezogen mit Mühlgraben 10, Stallungen, Einfriedung
Zweigeschossiger Satteldachbau, Stallteil Holzkonstruktion, im Wesentlichen wohl 18. Jahrhundert, mehrfach verändert (bezeichnet „1882“ und „1948“), mit Nr. 2, 4, 6, 8a zusammengezogen, hölzernes Taubenhaus, 19. Jahrhundert
Wohnhaus, Küchenflügel des ehemaligen markgräflichen Jagdschlosses
Zweigeschossiger Walmdachbau, massiv und verputzt, geohrte Tür- und Fensterrahmungen aus Betonwerkstein, im Kern barock, zweite Hälfte 18. Jahrhundert, neubarock erneuert 1913–15 (Tür bezeichnet „1912“)
ehemaliges markgräflich-bayreuthisches Jagdrevier, sternförmig von einem Zentrum ausstrahlende Schneisen im Wald, entstanden unter Markgraf Friedrich III. (reg. 1711–1763)
Wohnhaus, rechte Hälfte eines zweigeschossigen, längsgeteilten Halbwalmdachbaus mit Querflügel, 1601/02, bezeichnet „1807“, Nebengebäude, zweigeschossiger, verschalter Satteldachbau mit Seitenanbau
Wohnhaus, linke Hälfte eines zweigeschossigen, längsgeteilten Halbwalmdachbaus mit Querflügel, 1601/02, bezeichnet „1807“, Nebengebäude, zweigeschossiger, verschalter Satteldachbau mit Seitenanbau, Brunnentrog, Granit, bezeichnet „1859“
Zweigeschossiges Walmdachhaus auf L-förmigem Grundriss, Sockelgeschoss und Eckpilaster aus Granit, in kleiner Parkanlage mit Treppenanlagen, Pavillon, Teich, Kellerhaus und Pumpstation, im Heimatstil 1922 von Karl Kummer
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
In dieser Kartenansicht sind Baudenkmäler ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Baudenkmäler ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Baudenkmäler mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.