Bahnstrecke Holenbrunn–Selb
Die Bahnstrecke Holenbrunn–Selb ist eine ehemals durchgehende Nebenbahn in Bayern. GeschichteStichbahn nach SelbSie wurde am 25. Oktober 1894 mit dem Streckenabschnitt Plößberg–Selb eröffnet. Die Lokalbahnstrecke führte vom Bahnhof Selb-Plößberg an der Bahnstrecke Hof–Eger zum alten Bahnhof Selb Stadt. Als Güterbahn führten die Gleise weiter bis zur Porzellanfabrik Hutschenreuther bei der Ludwigsmühle. Verlängerung nach HolenbrunnAm 1. Mai 1914 wurde die Lokalbahn über Thiersheim nach Holenbrunn an der Strecke Hof–Marktredwitz verlängert. Dabei wurde der bisherige Endbahnhof Selb Stadt verlegt. Ein neuer Durchgangsbahnhof mit Güterabfertigung entstand im Norden der Stadt und wurde wiederum als Selb Stadt bezeichnet. Der erste Bahnhof Selb Stadt wird seit der Eröffnung des neuen zur Unterscheidung gelegentlich als „Selb Untere Stadt“ bezeichnet. Auf dem ersten Bahnhofsgelände ist noch der erste zweiständige Lokschuppen ohne Drehscheibe vorhanden. Er wird als Bürogebäude benutzt. Zahlreiche Industriegleise führten zu den Porzellanfabriken im Stadtgebiet, die teilweise, wie die Rosenthal AG, mit einer eigenen Diesellok, oder – wie bei Heinrich & Co. – mit einer Dampfspeicherlok den Wagenladungsverkehr im Werksgelände durchführten. Lokschuppen SelbDie auf der Strecke eingesetzten Lokomotiven konnten nun in einem zuletzt vierständigen Lokomotivschuppen mit Drehscheibe behandelt werden. Der Lokschuppen war als Lokomotivbahnhof dem Bahnbetriebswerk Hof unterstellt. Er ist erhalten, dort ist heute ein Eisenbahnmuseum untergebracht. BetriebIn den Jahren 1938/39 verkehrte ein Eiltriebwagenpaar zwischen Selb und Nürnberg Hauptbahnhof, das über Hof, Neuenmarkt-Wirsberg und Bayreuth geführt wurde.[1] Im Zuge der Fahrplangestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Selb an die Fichtelgebirgsbahn angebunden. Bereits 1950 gab es eine erste durchlaufende Triebwagenverbindung zwischen Selb und Bayreuth über Marktredwitz. Ab 1953 verkehrte ein Uerdinger Schienenbus der Baureihe VT 95 als „Stadtschnellverkehrsschienenomnibus“ in der Relation Selb–Schnabelwaid, dazu liefen solche Fahrzeuge als Nahverkehrszüge bald auch nach Hof (Saale) und Pegnitz. Ein morgendlicher Durchlauf existierte von Hof über Selb nach Bayreuth. 1976 wurde ein schnelllaufender Nahverkehrszug ab Hof eingeführt, der in Schnabelwaid Anschluss an den Eilzug Hof–Neuenmarkt-Wirsberg–Nürnberg–Stuttgart hatte.[1] StilllegungDer Personenverkehr auf dem 22 Kilometer langen Abschnitt Selb Stadt–Thiersheim–Holenbrunn wurde am 28. September 1986 eingestellt, gleichzeitig auch der Güterverkehr auf dem Abschnitt Höchstädt-Thierstein–Thiersheim. Der Abschnitt Selb Stadt–Höchstädt-Thierstein wurde am 28. Mai 1988 und der zwischen Wunsiedel-Holenbrunn und Thiersheim am 5. März 1993 eingestellt. Offiziell stillgelegt wurde der Abschnitt Selb Stadt–Thiersheim am 25. Februar 1993 und das Reststück am 1. Mai 1994. Mittlerweile wurde auf fast der gesamten Strecke ein Radweg angelegt. Bezeichnung des AusgangsbahnhofsNach der Stilllegung des Bahnhofs im Zentrum der Kreisstadt Wunsiedel an der Bahnstrecke Holenbrunn–Leupoldsdorf wurde der Bahnhof Holenbrunn in Wunsiedel-Holenbrunn umbenannt, um die Schienenverkehrsanbindung der Stadt zu betonen.
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