Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth

Schnabelwaid–Bayreuth Hbf
Strecke der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth
Streckennummer (DB):5001
Kursbuchstrecke (DB):512, 860
Kursbuchstrecke:421 (1946)
421g, 421h (Abzw Kreuzstein – Bayreuth Hbf 1946)
Streckenlänge:18,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:140 km/h
Zugbeeinflussung:PZB, ZUB 262
Strecke
von Nürnberg Hbf
Bahnhof
0,000 Schnabelwaid 472 m ü. NHN
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Cheb
Bahnhof
5,524 Creußen (Oberfr) 434 m ü. NHN
Brücke über Wasserlauf
9,100 Roter Main (90 m)
Strecke mit Straßenbrücke
9,700 Bundesstraße 2 und Bundesstraße 85
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
9,829 Neuenreuth (b Creußen) 415 m ü. NHN
Strecke mit Straßenbrücke
12,200 Bundesautobahn 9
Strecke mit Straßenbrücke
15,400 Bundesstraße 2 und Bundesstraße 85
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Hollfeld
ehemalige Blockstelle
16,510 Abzw Kreuzstein
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
17,000 Bayreuth Hofgarten (geplant)
Brücke
17,200 Bundesstraße 22 (40 m)
Brücke
Badstraße
Brücke über Wasserlauf
Mühlkanal
Brücke
17,800 Bundesstraße 2
Brücke über Wasserlauf
17,800 Roter Main (zusammen 110 m)
Brücke
Tunnelstraße
Abzweig geradeaus und von rechts
von Weiden (Oberpf)
Bahnhof
18,210 Bayreuth Hbf 344 m ü. NHN
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Warmensteinach
Strecke
nach Neuenmarkt-Wirsberg

Quellen: [1][2][3]

Die Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth ist eine eingleisige Hauptbahn in Bayern. Sie zweigt in Schnabelwaid aus der Bahnstrecke Nürnberg–Cheb ab und führt über Creußen nach Bayreuth.

Geschichte

Die Fichtelgebirgsbahn wurde gebaut, um Bayreuth direkt mit Nürnberg zu verbinden, nachdem die Stadt bereits 1853 mittels einer Stichbahn von Neuenmarkt aus an die Ludwigs-Süd-Nord-Bahn angeschlossen worden war. Die Bahnstrecke Nürnberg–Bayreuth wurde am 15. Juli 1877 auf ihrer gesamten Länge eröffnet,[4] der abzweigende Abschnitt Schnabelwaid–Holenbrunn erst zehn Monate danach in Betrieb genommen. Heute stellt die durchgehend zweigleisige Strecke von Nürnberg nach Marktredwitz die bedeutendere Achse dar, die eingleisige Hauptbahn Schnabelwaid–Bayreuth wird als Zweigstrecke betrachtet. Der südliche Teil der Fichtelgebirgsbahn von Nürnberg nach Pegnitz wird heute auch als Pegnitztalbahn bezeichnet.

Ab dem 12. April 1945 ruhte infolge der Kriegshandlungen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs der Verkehr auf der Strecke, nachdem die Züge wegen der Angriffe durch Tiefflieger nur noch nachts unterwegs gewesen waren.[5]:50 Am 8. Juni 1945 verkehrte zwischen Bayreuth und Pegnitz wieder der erste Zug.[5]:47

Im Jahr 2022 wurden Vorplanungen zu einem zweigleisigen Ausbau vergeben.[6] Am 1. Juli 2024 beauftragte der Bayerische Verkehrsminister die Deutsche Bahn für über 20 Millionen Euro mit den Planungen für einen Ausbau der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth. Teil des Planungsumfangs ist die Elektrifizierung, der teilweise zweigleisige Ausbau, eine neue Station Bayreuth Hofgarten und der barrierefreie Ausbau der Bahnhöfe Creußen, Bayreuth Hauptbahnhof (Bahnsteig 1) und Stockau. Die Deutsche Bahn rechnete mit dem Vorliegen des Baurechts spätestens 2034. Die Elektrifizierung der Strecke soll das Nachladen von Akku-Zügen und zusammen mit einer Elektrifizierung der Strecke Nürnberg–Marktredwitz einen vollelektrischen Nahverkehr zwischen Nürnberg und Bayreuth und ermöglichen.[7][8][9]

Streckenbeschreibung

Die Strecke zweigt im Bahnhof Schnabelwaid von der Bahnstrecke Nürnberg–Cheb ab und verläuft entlang des Roten Mains und der hier gebündelten Bundesstraßen 2 und 85 nach Norden bis Bayreuth. Sie ist auf gesamter Länge eingleisig und besitzt an den Bahnhöfen Creußen und Neuenreuth Ausweichstellen zur Zugkreuzung. Die streckenbezogene Höchstgeschwindigkeit beträgt 140 km/h.

Am südlichen Stadtrand von Bayreuth mündete am Abzweig Kreuzstein bis 1998 vom Bahnhof Altstadt kommend das gemeinsame Gleis der ehemaligen Nebenbahnen nach Hollfeld und Thurnau. Hier stößt, von Osten her, auch die Bahnstrecke Weiden–Bayreuth auf die Trasse, beide Strecken verlaufen bis zum Hauptbahnhof ohne Weichenverbindung parallel. Das Stromtal des Roten Mains durchqueren sie auf einem knapp 1,5 km langen Damm. Von Süden kommend führt die Trasse zunächst über die Bundesstraße 22 (Wieland-Wager Straße), dann den Mühlkanal und schließlich, unmittelbar vor der Einfahrt in den Hbf Bayreuth, erst über die Bundesstraße 2 (Albrecht-Dürer Straße) und direkt daran anschließend den Roten Main.

Verkehr

Über die Strecke fahren alle 2 Stunden Regional-Express-Züge mit Dieseltriebwagen der Baureihe 612 (Regioswinger) von Nürnberg über Pegnitz, Bayreuth und Münchberg nach Hof. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 wurden diese Züge als Interregio-Express-Züge gefahren und verkehrten weiter bis nach Dresden. Seit der vollständigen Elektrifizierung der Bahnstrecke Leipzig–Hof zwischen Reichenbach (Vogtl) ob Bf und Hof Hbf wurde die Linie im Dezember 2013 in Hof gebrochen, sodass seitdem ein Umstieg erforderlich ist. Daneben verkehren stündlich Triebwagen der Baureihe 612 als Regionalexpress von Nürnberg nach Bayreuth sowie im Schülerverkehr auf der Strecke. Seit Dezember 2013 gibt es darüber hinaus eine Direktverbindung mit der Baureihe 612 von Lichtenfels nach Nürnberg über Kulmbach, Neuenmarkt-Wirsberg und Bayreuth. Die Strecke ist seit dem Beitritt des Landkreises und der Stadt Bayreuth vollständig in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) integriert.

Literatur

  • Hans Kundmann: „100 Jahre Fichtelgebirgsbahn“ Nürnberg–Marktredwitz–Eger/Marktredwitz–Hof/Schnabelwaid–Bayreuth u. Holenbrunn–Wunsiedel. MEC Modell Eisenbahn Club/Hofer Eisenbahnfreunde, Hof 1976 bzw. 1985.
  • Robert Zintl: Bayreuth und die Eisenbahn. Gondrom, Bindlach 1992, ISBN 3-8112-0780-6.

Einzelnachweise

  1. DB Netze – Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Bundesbahndirektion Nürnberg. Karte im Maßstab 1:400000. Ausgabe B. Karten- und Luftbildstelle der Deutschen Bundesbahn, Mai 1985 (blocksignal.de [abgerufen am 22. Juni 2021]).
  4. Bernhard Ücker: Die Bayerische Eisenbahn 1835–1920, S. 145
  5. a b Peter Engelbrecht: Der Krieg ist aus. Frühjahr 1945 in Oberfranken. Späthling, Weißenstadt 2015, ISBN 978-3-942668-23-1.
  6. Peter Engelbrecht: Bayreuth-Schnabelwaid: Vorplanungen für zweites Gleis vergeben. In: Nordbayerischer Kurier. 22. Juni 2022, abgerufen am 29. Juni 2024.
  7. Meilenstein für Bahnverkehr in Oberfranken. Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, 1. Juli 2024, abgerufen am 8. Juli 2024.
  8. Bahnstrecke Schnabelwaid-Bayreuth: Der zweigleisige Ausbau kommt. In: Nürnberger Nachrichten. 27. Juni 2024, abgerufen am 29. Juni 2024.
  9. Frauke Engelbrecht: Franken-Sachsen-Magistral: Auftrag zu Ausbau und Elektrifizierung. In: Nordbayerischer Kurier. 1. Juli 2024, abgerufen am 29. Juni 2024.