Die in der Ortsmitte von Abtsdorf konzentrierten alten Anwesen haben ihren historischen Charakter weitgehend bewahrt (Haus Nrn. 9, 11, 12, 19, 20, 25 und 27) und bilden mit der spätgotischen Filialkirche St. Jakobus major ein Ensemble.
Abtsdorf ist ein auf einem Hügelrücken südlich über dem Abtsdorfer See im alten Salzburger Flachgau gelegenes Kirchdorf. Das Gebiet um den Abtsdorfer See war, wie Funde belegen, mindestens seit der Bronzezeit besiedelt. Der Name des Ortes wird um 1100 erstmals in Urkunden der Abtei St. Peter in Salzburg
genannt; eine ursprüngliche Beziehung zwischen dem Ort und der Abtei ist wahrscheinlich. Im 12. Jahrhundert war Abtsdorf einer der östlichen Grenzorte der alten Grafschaft Tengling, deren Inhaber auf der Insel im Abtsdorfer See eine Burg besaßen. 1229 kam der Ort an das Erzstift Salzburg, bei dem er bis 1809 verblieb; ein erzstiftisches Amt bestand vom späten Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert in Abtsdorf.
Die Anwesen im Ortskern stehen in lockerer Anordnung zu beiden Seiten der Süd-Nord-gerichteten Dorfstraße, einer alten, von Salzburg in Richtung Tittmoning ziehenden Durchgangsstraße. Die Bauten sind nach Osten oder nach Süden orientiert und zeigen verschiedene Ausprägungen des sogenannten Salzburger Flachgauhof-Typs, wobei Hofanlagen mit Flachsatteldächern und einseitiger oder doppelter Widerkehr vorherrschen. Mit dem der Kirche westlich gegenüberliegenden Wohnteil des alten Veitlhofs (Nr. 19), der als Zuhaus dem Neubau von 1848 zugeordnet ist, hat sich ein seltener und im Ort singulärer Vollblockbau erhalten. Mehrfach anzutreffen sind Bauten mit Blockbau-Obergeschossen (Nrn. 11, 12, 23) und teilweise auch mit Giebelbundwerk aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert (Nrn. 12, 23), daneben gibt es einige Häuser mit Putzgliederung sowie unverputzte Tuffstein- und Schlackensteinbauten, die – wie Nr. 27 – für das mittlere und späte 19. Jahrhundert charakteristisch sind. Den besonderen salzburgischen Haustyp mit hohem Schopfwalmdach vertritt das mächtige Gasthaus, das neben der kleinen spätmittelalterlichen Kirche dem Ortsbild besonderes Gewicht verleiht.
Ein wesentliches Element der historischen Dorfstruktur waren neben den Bauernhäusern mehrere alte Handwerkeranwesen, deren letzter Vertreter im Kernbereich, das sogenannte Schmiedgütl, in den 1980er-Jahren abgebrochen wurde. Während Beeinträchtigungen des inneren Ortsbildes durch bauliche Nachverdichtung gering geblieben sind, haben die Bereiche nördlich und südlich des Ortskerns sowie die Ortsränder Störungen durch verstärkte Neubautätigkeit erfahren und sind deshalb nicht in das Ensemble einbezogen.
neubarocker Saalbau, Neubau nach Plänen von Josef Elsner, 1914–15, einbezogener Westturm 2. Hälfte 15. Jahrhundert mit barockem Aufsatz; mit Ausstattung;
im Friedhof Kriegerdenkmal, neubarocke Stele mit Skulptur des hl. Martin, nach 1918, ergänzt um zwei Inschrifttafeln, nach 1945
kleiner halbrund geschlossener Bau mit Putzgliederung, geschmiedetem Eisengitter und gebogenem Satteldach, 18. Jahrhundert und um 1900; nördlich von Untere Straße Nr. 32
zweigeschossiger Satteldachbau, Blockbauobergeschoss, ornamental und figürlich gestalteter sowie bemalter Malschrot, 18. Jahrhundert, Firstpfette bezeichnet mit 1805
zweigeschossiger Blockbau mit Satteldach, giebelseitiger Laube, Hochlaube, Taubenkobel und Sterntür, Türsturz bezeichnet mit dem Jahr 1767, im Kern älter
zweigeschossiger Satteldachbau mit Blockbauobergeschoss, giebelseitiger Laube und reich bemaltem Giebelbundwerk, rundbogiges Türgewände bezeichnet mit dem Jahr 1827, Firstpfette bezeichnet mit dem Jahr 1871
zweigeschossiger Blockbau mit Satteldach und beidseitiger Widerkehr, zweiseitiger Laube und Hochlaube, Türstock der Laube bezeichnet mit dem Jahr 1753, Dach 19. Jahrhundert
zweigeschossiger Satteldachbau, Schlacken-, Nagelfluh- und Ziegelmauerwerk, Dachpfette bezeichnet mit dem Jahr 1830, Türsturz bezeichnet mit dem Jahr 1872;
zweigeschossiger Satteldachbau aus unverputztem Nagelfluh- und Schlackenmauerwerk mit Ziegelgliederungen, erbaut nach Plan von 1867; vormals zu Burglohweg 3 gehörig
zweigeschossiger Satteldachbau mit Kniestock und Hochlaube, aus unverputztem Nagelfluh- und Schlackenmauerwerk mit Ziegelgliederungen, ornamentiertes Türgewände bezeichnet mit dem Jahr 1867, Dach bezeichnet mit dem Jahr 1903, Hochlaube wohl zeitgleich erneuert; Getreidekasten, wohl 18. Jahrhundert, in Stadel des 19. Jahrhunderts einbezogen
zweigeschossiger Satteldachbau mit Kniestock und Putzgliederung, im Kern 17. Jahrhundert, rundbogiges Türgewände bezeichnet mit dem Jahr 1691, Gebäude um 1900 erneuert, Dach bezeichnet mit dem Jahr 1904
zweigeschossiger Satteldachbau aus unverputztem Bruchstein- und Schlackenmauerwerk, Dachpfette bezeichnet mit dem Jahr 187?, ornamentiertes steinernes Türgewände bezeichnet mit dem Jahr 1872, mit geschnitzter Haustür
Saalbau mit Satteldach und Turm mit barocker Zwiebel, im Kern romanischer Wohnturm, Chor 1497, barockisiert zweite Hälfte 17. Jahrhundert; mit Ausstattung
zweigeschossiger Satteldachbau mit Widerkehr, unverputztes Bruchstein- und Schlackenmauerwerk mit Ziegelgliederungen und Hochlaube, steinernes Türgewände ehemals bezeichnet mit dem Jahr 1844, mit geschnitzter Haustür
zweigeschossiger Steilsatteldachbau aus unverputztem Nagelfluh- und Schlackenmauerwerk, Hochlaube mit filigran gesägter Brüstung, reich geschnitzte Haustür bezeichnet mit dem Jahr 1837
zweigeschossiger Satteldachbau aus unverputztem Tuffsteinmauerwerk mit Ziegelgliederungen, mit Hochlaube, bezeichnet mit dem Jahr 1855, und Giebelbundwerk, bezeichnet mit dem Jahr 1843
zweigeschossiger Satteldachbau aus Naturstein-Sichtmauerwek mit Ziegelgliederungen und Hochlaube, ornamentiertes steinernes Türgewände bezeichnet mit dem Jahr 1859;
Zuhaus, zweigeschossiger Satteldachbau aus Naturstein-Sichtmauerwerk mit Ziegelgliederungen, um 1860
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