Das Ensemble (Lage) umfasst den sogenannten Vorderen Markt, einen Straßenmarkt der südlich der ehemaligen Burg der Herren von Wolfstein 1323 planmäßig angelegt wurde, nachdem die Wolfsteiner durch königliches Privileg Markt- und Befestigungsrechte erhalten hatten. Vorbildlich für die Anlage sollte der Marktplatz von Neumarkt in der Oberpfalz sein. Der Platz ist in der Regel durch zweigeschossige Giebelhäuser des 17. bis 19. Jahrhunderts umbaut, die zum größeren Teil nach Kriegszerstörungen 1945 erneuert wurden und sich als Putzbauten darstellen. In der großen Zahl von Gasthäusern manifestiert sich noch die historische Bedeutung des Allersberger Braugewerbes. Am Unteren Tor, das die westliche Schmalseite des Platzes abschließt, setzt die katholische Pfarrkirche, ein Barockbau von 1710, den beherrschenden Akzent im Platzbild. Die Kirche, die am Platz der Spitalkirche entstand, ist nach Norden gerichtet und ordnet sich bewusst mit ihrem Südgiebel und dem Satteldach der Reihe der nördlichen Bürgerhäuser ein. Ihr Turm ist als Pfarr- und Marktturm von großer städtebaulicher Bedeutung. Zwischen Kirche und Tor, dem einzigen Rest der mittelalterlichen Befestigung, erhebt sich das 1339 gestiftete ehemalige Spital, ein barocker Neubau von 1738, in dem sich der Einfluss der Eichstätter Architektur des 18. Jahrhunderts dokumentiert. Am östlichen Ende des Platzes gruppieren sich das ehemals Amtsgericht, jetzt Rathaus, der barocke Schweifgiebelbau des Heckelhauses mit seinem Turmpavillon und das vornehme Gilardihaus, ein Bau Gabriel de Gabrielis von 1738, zu einem eindrucksvollen Abschluss. In dem palaisartigen Charakter des Gilardihauses und im Heckelhaus manifestieren sich Wohlstand und Anspruch zweier Manufakturbesitzer, der Begründer der leonischen Industrie in Allersberg. In den rückwärtigen Gebäuden sind Manufakturanlagen noch erhalten. Aktennummer: E-5-76-113-1.
Torturm mit angeschlossenem Torhaus, dreigeschossiger Massivbau mit flachgedeckter Durchfahrt und Zeltdach mit Laterne, seitlich angeschlossener, zweigeschossiger und traufseitiger Massivbau mit Satteldach und Durchfahrt, Torturm im Kern 14. Jahrhundert, Turmabschluss und Torhaus 1754
Ehemaliges Manufakturgebäude der Leonischen Fabrik Gilardi
Zwei- und dreigeschossige Massivbauten mit Walmdach, 18. Jahrhundert, im 19. und 20. Jahrhundert teilweise verändert und aufgestockt, zum Gilardihaus gehörend; siehe Marktplatz 20
Chorturmanlage mit Satteldach und Turm mit Fachwerk-Obergeschossen und Spitzhelm, Langhaus mit Holztonnengewölbe und Chor mit Kreuzgratgewölbe, Turm im Kern romanisch, 12./13. Jahrhundert, Langhaus und Sakristei spätgotisch, 1498, Turmobergeschosse 18. Jahrhundert, Holztonne im Langhaus um 1866, nach Kriegsschäden 1945 wiederhergestellt; mit Ausstattung
Zweigeschossiger, schlossartiger Putzbau mit Zeltdach, Fledermausgauben und runden Eckerkern mit Holzbalustern, reduziert historisierend, von Julius von Blaul und K. von Godin, bezeichnet „1914“
Rest des Grabens des ehemaligen Schlosses, mittelalterlich
Erdgeschossiger Putzbau auf hohem Sockelgeschoss mit Mansarddach, Voluten an den Giebelansätzen und Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel, erstes Drittel 19. Jahrhundert
Südlich Toreinfahrt, verputzte Steinmauer und Torpfeiler mit seitlichen Voluten, gleichzeitig
Giebelständiger Saalbau mit Satteldach, Lisenengliederung und seitlich im Langhaus integrierten Turm mit Haubendach, Langhaus mit Stichkappengewölbe und eingezogener Chor, barock, von Johann Baptist Camesino, 1708–10; 1733 auf Chorseite erweitert, 1927 verlängert, 1945 nach Kriegsschäden wiederhergestellt; mit Ausstattung
Zweigeschossiger, traufseitiger Putzbau mit Lisenengliederung, Satteldach und Mittelrisalit mit segmentbogigem Zwerchgiebel, Voluten und Säulenportal, barock, von Johannes Puchtler, 1736–1738
Zweigeschossiger Putzbau mit reichem Stuckdekor, Mansardwalmdach, Dachreiter und Mittelrisalit mit kolossaler Pilastergliederung und Dreiecksgiebel mit Uhr, barock, von Gabriel de Gabrieli, 1723–1728; mit Ausstattung
Zweigeschossiger Massivbau mit Walmdach, Zusammenfassung zweier älterer Vorgängerbauten und eines rückwärtigen Anbaus, wohl erste Hälfte 19. Jahrhundert, Walmdach um 1920
Dreigeschossiger, giebelständiger Putzbau mit Satteldach, geschweiftem Giebel und seitlichem Turmpavillon mit Madonnenfigur in Laterne, im Kern 17. Jahrhundert, Fassadeneugestaltung und Turmpavillon wohl von Gabriel de Gabrieli, 1722
Nebengebäude, schmaler, zweigeschossiger und giebelständiger Satteldachbau mit geschweiftem Giebel, Sonnenuhr an der Fassade und hofseitigem hölzernem Laubengang, wohl 1722
Steinobelisk auf hohem Inschriftsockel mit bekrönendem Bronzeadler aufgesetzt, 1882 am Marktplatz aufgestellt, um 1925 Bronzeadler, 1949 an heutigen Standort versetzt
Alter Teil, wohl 17./18. Jahrhundert, mit Grabmälern
Katholische Friedhofskirche St. Sebastian, Saalbau mit Satteldach, traufseitiger Erschließung und Fachwerk-Dachreiter mit Zwiebelhaube, bezeichnet „1680“, nach Osten erweitert 1790 (dendrochronologisch datiert); mit Ausstattung
Grabkapelle der Familie Heckel, verputzter Massivbau mit abgewalmtem Satteldach, um 1730/1750; mit Ausstattung
D-5-76-113-33
An der Straße nach Reckenstetten (Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Steinkreuz
1475
nicht nachqualifiziert, im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht kartiert
Sandsteinquaderbau mit Satteldach und Chorturm mit Zeltdach und Laterne, flachgedecktes Langhaus und eingezogener, flachgedeckter Chor, Turmuntergeschosse mittelalterlich, Langhaus 17./18. Jahrhundert; mit Ausstattung
Reste der ehemaligen Umgrenzung des Kirchhofes, Sandsteinpfosten, wohl 18. Jahrhundert
Zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach, Mittelrisaliten mit Dreiecksgiebeln und Spätrokokobemalung der Fassaden, nach Mitte 18. Jahrhundert, Bemalung 1904 freigelegt und restauriert
Gartenparterre, an der Ostseite des Schlösschens, wohl 18. Jahrhundert
Ehemalige Allee nach Allersberg, südlich des Schlösschens, 18./19. Jahrhundert, Einfriedung, Sandsteinquadermauer an der Westseite und Pfeilgitterzaun mit Tor an der Südseite, wohl spätes 19./frühes 20. Jahrhundert
Verputzter Satteldachbau mit Ostturm mit Sandsteinobergeschossen und Spitzhelm, Chor mit Quertonne in Langhausbreite und flachgedecktes Langhaus, Turmuntergeschosse gotisch, Chor und Langhaus wohl vor 1684; mit Ausstattung
Teile der Kirchhofmauer, Sandsteinquader und Torpfosten, 17./19. Jahrhundert
Sankt-Wolfgang 2; Im Hirschfort; Sankt-Wolfgang 1; Kreuzweg; Ortsflur, entlang der südlichen Auffahrt zur Wallfahrtskirche Eppersdorf (Standort)
Katholische Wallfahrtskirche St. Wolfgang
Verputzter Massivbau mit Satteldach, geschweiftem Segmentgiebel und Dachreiter, Saalbau mit segmentförmiger Spiegeldecke und halbrundem Chorabschluss, barock, 1726; mit Ausstattung
Kleiner verputzter Saalbau mit eingezogenem Chor und Fassadenturm aus Sandsteinquadern mit Spitzhelm, 1758, im Kern älter, Turm 19. Jahrhundert; mit Ausstattung
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.