Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1995
5. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Das Ullevi-Stadion im Jahr 2006
Stadt
Schweden Göteborg , Schweden
Stadion
Ullevi-Stadion
Teilnehmende Länder
191
Teilnehmende Athleten
1804
Wettbewerbe
44
Eröffnung
5. August 1995
Schlusstag
13. August 1995
Chronik
← Stuttgart 1993
Athen 1997 →
Die 5. Leichtathletik-Weltmeisterschaften fanden vom 5. bis 13. August 1995 in der schwedischen Stadt Göteborg statt. Die Wettkämpfe wurden im Ullevi-Stadion ausgetragen. Es nahmen 1804 Athleten aus 191 Ländern teil.
Überblick
Zum ersten Mal fanden Leichtathletik-Weltmeisterschaften schon zwei Jahre nach der vorherigen Austragung statt. Dieser Veranstaltungsturnus wurde anschließend beibehalten. Jeweils in den Jahren mit ungeraden Zahlen zwischen den Olympischen Spielen und den Leichtathletik-Europameisterschaften fanden nun diese Weltmeisterschaften statt, womit für die Athleten in jedem Jahr ein besonderer internationaler Höhepunkt auf dem Programm stand.
Schweden war zum ersten und bislang einzigen Mal Gastgeber der Leichtathletik-Weltmeisterschaften.
Teilnehmende Nationen
In Klammern die Anzahl der gemeldeten Teilnehmer.
Wettbewerbe
Im Frauenprogramm wurde der 3000-Meter-Lauf abgelöst durch das Rennen über 5000 Meter .
Ansonsten gab es keine Änderungen im Wettbewerbsangebot.
So für gab es die Frauen weiterhin Defizite im Vergleich zu den Männer-Wettbewerben.
Bereich Lauf:
Bereich Gehen:
Anstelle des 20-km-Gehens wurde der Wettbewerb über die Distanz von zehn Kilometern ausgetragen. 1999 wurde die Streckenlänge auf die bei den Männern schon lange üblichen 20 Kilometer angehoben.
Es fehlte das 50-km-Gehen , das 2017 ins Frauen-WM -Programm kam.
Im Bereich Sprung fehlte im Frauenprogramm weiterhin eine Disziplin:
Im Bereich Stoß/Wurf fehlte ebenfalls eine Disziplin:
Sportliche Leistungen
Auch die fünfte Austragung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften war von einem hohen Leistungsniveau geprägt.
Es gab drei neue Weltrekorde:
Es wurden acht weitere Kontinentalrekorde aufgestellt:
400 Meter Hürden Männer – Kazuhiko Yamazaki (Japan ): Asienrekord in 48,37 s
3000 Meter Hindernis Männer – Saad Shaddad Al-Asmari (Saudi-Arabien ): Asienrekord in 8:12,95 min
4 × 100 m Männer – Australien (Paul Henderson , Tim Jackson , Steve Brimacombe , Damien Marsh ): Ozeanienrekord in 38,28 s
4 × 100 m Männer – Australien (Paul Henderson, Tim Jackson, Steve Brimacombe, Damien Marsh): Ozeanienrekord in 38,17 s
4 × 100 m Männer – Brasilien (André da Silva , Sidnei Telles De Souza , Édson Ribeiro , Robson da Silva ): Südamerikarekord in 38,85 s
4 × 100 m Männer – Brasilien (André da Silva, Sidnei Telles De Souza, Édson Ribeiro, Robson da Silva): Südamerikarekord in 38,48 s
4 × 100 m Männer – Japan (Hisatsugu Suzuki , Kōji Itō , Satoru Inoue , Yoshitaka Itô ): Asienrekord in 38,67 s
800 Meter Frauen – Letitia Vriesde (Suriname ): Südamerikarekord in 1:56,68 min
Außerdem war ein Landesrekord zu verzeichnen:
Darüber hinaus wurden neun Weltmeisterschaftsrekorde in acht Disziplinen verbessert.
Erfolgreichste Sportler
Folgende Athleten errangen mindestens zwei Goldmedaillen:
Folgende Weltmeister waren bereits bei vorangegangenen Weltmeisterschaften siegreich:
Michael Johnson, (USA) – 200 Meter / 400 Meter / 4 × 400 m: 1991 siegreich über 200 Meter, 1993 siegreich über 400 Meter / 4 × 400 m, damit jetzt sechsfacher Weltmeister
Serhij Bubka , (Ukraine ) – Stabhochsprung : fünfter Sieg in Folge, bei den ersten drei Erfolgen für die Sowjetunion am Start
Noureddine Morceli , (Algerien ) – 1500 Meter : dritter Sieg in Folge
Moses Kiptanui , (Kenia ) – 3000 Meter Hindernis: dritter Sieg in Folge
Lars Riedel , (Deutschland ) – Diskuswurf : dritter Sieg in Folge
Dan O’Brien , (USA) – Zehnkampf : dritter Sieg in Folge
Merlene Ottey , (Jamaika ) – 200 Meter: zweiter Sieg in Folge, außerdem 1991 Gold über 4 × 100 m
Jearl Miles Clark , (USA) – 4 × 400 m: 1993 zweiter Sieg in Folge, außerdem 1993 Gold über 400 Meter
Haile Gebrselassie , (Äthiopien ) – 10.000 Meter : zweiter Sieg in Folge
Jan Železný , (Tschechien ) – Speerwurf : zweiter Sieg in Folge
Ismael Kirui , (Kenia ) – 5000 Meter : zweiter Sieg in Folge
Andrei Abduwalijew , (Tadschikistan ) – Hammerwurf : zweiter Sieg in Folge
Marie-José Pérec , (Frankreich ) – 400 Meter: zweiter Sieg nach 1991
Hassiba Boulmerka , (Algerien ) – 1500 Meter: zweiter Sieg nach 1991
Gail Devers , (USA) – 100 Meter Hürden , 1993 Gold über 100 Meter
Gwen Torrence (USA) – 200 Meter, 1993 Gold über 4 × 400 m
Doping
Bei diesen Weltmeisterschaften gab es keinen einzigen offiziell festgestellten Dopingfall.
Resultate Männer
100 m
Finale: 6. August, 18:55 Uhr
Wind: +1,0 m/s
200 m
Finale: 11. August, 19:45 Uhr
Wind: +0,5 m/s
400 m
Finale: 9. August, 18:20 Uhr
800 m
Wilson Kipketer
(hier im Jahr 2010) gewann den
800-Meter-Lauf – das wiederholte er noch zweimal
Finale: 8. August, 18:10 Uhr
1500 m
Finale: 13. August, 16:20 Uhr
5000 m
Finale: 13. August, 17:15 Uhr
10.000 m
Erneuter Sieg für Titelverteidiger Haile Gebrselassie – viele weitere sollten noch folgen
Finale: 8. August, 18:35 Uhr
Marathon
Datum: 12. August, 14:00 Uhr
110 m Hürden
Favoritensieg für Allen Johnson – es war seine erste von vier WM -Goldmedaillen
Finale: 12. August, 20:05 Uhr
Wind: −0,1 m/s
400 m Hürden
Finale: 10. August, 17:05 Uhr
3000 m Hindernis
Finale: 11. August, 17:30 Uhr
4 × 100 m Staffel
Finale: 13. August, 16:35 Uhr
4 × 400 m Staffel
Finale: 13. August, 18:30 Uhr
20 km Gehen
Datum: 6. August, 14:00 Uhr
50 km Gehen
Diesmal errang Valentin Kononen,
1993 Vizeweltmeister,
WM -Gold
Datum: 10. August, 15:40 Uhr
Hochsprung
Platz
Athlet
Land
Höhe (m)
1
Troy Kemp
Bahamas BAH
2,37
2
Javier Sotomayor
Kuba CUB
2,37
3
Artur Partyka
Polen POL
2,35
4
Steve Smith
Vereinigtes Konigreich GBR
2,35
Steinar Hoen
Norwegen NOR
2,35
6
Patrik Sjöberg
Schweden SWE
2,32
7
Tony Barton
Vereinigte Staaten USA
2,29
8
Dragutin Topić
Jugoslawien Bundesrepublik 1992 YUG
2,25
Tim Forsyth
Australien AUS
2,25
Jaroslaw Kotewicz
Polen POL
2,25
Finale: 8. August, 16:30 Uhr
Stabhochsprung
Finale: 11. August, 16:15 Uhr
Weitsprung
Finale: 12. August, 17:40 Uhr
Dreisprung
Weltmeister Jonathan Edwards gelang der erste reguläre Sprung über die 18-Meter-Marke hinaus
Finale: 7. August, 17:20 Uhr
Kugelstoßen
Finale: 9. August, 18:30 Uhr
Diskuswurf
Seinen dritten WM -Sieg in Folge feierte Lars Riedel (Foto: 2016) – zwei weitere hatte er noch vor sich
Finale: 11. August, 17:50 Uhr
Hammerwurf
Finale: 6. August, 14:15 Uhr
Speerwurf
Jan Železný (Foto: 2015) verteidigte seinen Titel – am Ende seiner Karriere hatte er je drei WM - und Olympiasiege gesammelt
Finale: 13. August, 16:00 Uhr
In der Qualifikation zwei Tage zuvor hatte der spätere Weltmeister Jan Železný mit 90,12 m einen neuen Weltmeisterschaftsrekord aufgestellt.
Zehnkampf
Datum: 6. und 7. August
Resultate Frauen
100 m
Finale: 7. August, 19:25 Uhr
Wind: +0,9 m/s
200 m
Finale: 10. August, 18:35 Uhr
Wind: −2,2 m/s
400 m
Weltmeisterin Marie-José Pérec dominierte in diesen Jahren über
200 und
400 Meter
Finale: 8. August, 19:30 Uhr
800 m
Finale: 13. August, 16:55 Uhr
1500 m
Finale: 9. August, 17:25 Uhr
5000 m
Finale: 12. August, 18:50 Uhr
10.000 m
Finale: 9. August, 19:10 Uhr
Marathon
Datum: 5. August, 15:10 Uhr
Aus Versehen ließen die Kampfrichter die Frauen zu Beginn des Wettkampfes nur drei anstatt der vorgesehenen vier Stadionrunden laufen. Die Strecke war daher um 400 Meter zu kurz.[ 3] Somit waren die erzielten Leistungen nicht rekord- und nicht bestenlistenreif. Das hatte allerdings keine Konsequenzen für den Weltmeisterschaftsrekord, denn die Zeit der Siegerin Maria Manuela Machado war am Ende um 22 Sekunden langsamer als der bestehende WM -Rekord.
100 m Hürden
Weltmeisterin Gail Devers erhöhte ihre Erfolgsbilanz um einen weiteren Titel
Finale: 6. August, 18:10 Uhr
Wind: +0,2 m/s
400 m Hürden
Finale: 11. August, 18:50 Uhr
4 × 100 m Staffel
Finale: 13. August, 16:05 Uhr
4 × 400 m Staffel
Finale: 13. August, 17:55 Uhr
10 km Gehen
Datum: 7. August, 17:25 Uhr
Hochsprung
Acht Jahre nach ihrem ersten WM -Sieg wurde die Weltrekord- inhaberin Stefka Kostadinowa (hier 2012) erneut Weltmeisterin
Finale: 13. August, 15:15 Uhr
Weitsprung
Finale: 6. August, 16:50 Uhr
Dreisprung
Inessa Krawez siegte mit Weltrekord
Finale: 10. August, 16:55 Uhr
Kugelstoßen
Finale: 5. August, 17:25 Uhr
Diskuswurf
Finale: 12. August, 17:00 Uhr
Speerwurf
Finale: 8. August, 17:35 Uhr
Siebenkampf
Datum: 9. und 10. August
Weblinks
5th IAAF World Championships in Athletics auf iaaf.org, abgerufen am 22. Mai 2020
Athletics V World Championship 1995 Goteborg (SWE) auf todor66.com (englisch), abgerufen am 22. Mai 2020
Ergebnisse im Statistics Handbook der IAAF zur WM 2019 in Doha (PDF 10,3 MB), englisch, abgerufen am 22. Mai 2020
Ergebnisse aller Leichtathletik-WM Göteborg 1995 auf sportschau.de, abgerufen am 22. Mai 2020
Leichtathletik. Weltmeister - Medaillengewinner auf rekorde-im-sport.de, abgerufen am 22. Mai 2020
Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1995 in Göteborg, Schweden ifosta.de, abgerufen am 22. Mai 2020
„Von allein läuft nichts“ , Spiegel Online 14. August 1995, Der Spiegel 33/1995 auf spiegel.de, abgerufen am 22. Mai 2020
Einzelnachweise
↑ Wettkampfregeln der IAAF, Seite 120 (PDF; 7,0 MB), abgerufen am 27. Mai 2020
↑ a b c Wettkampfregeln der IAAF, Seite 91 (PDF; 7,0 MB), abgerufen am 27. Mai 2020
↑ NEW YORK CITY MARATHON;Machado to Go Distance This Time von Jere Longman , New York Times, 10. November 1995 (englisch), abgerufen am 8. Juni 2020