Wilson Kipketer

Wilson Kipketer


Wilson Kipketer beim Besuch der Olympischen
Jugend-Sommerspiele 2010
in Singapur

Voller Name Wilson Kosgei Kipketer
Nation Danemark Dänemark
Geburtstag 12. Dezember 1972
Geburtsort KapsabetKenia
Größe 182 cm
Gewicht 63 kg
Karriere
Disziplin Mittelstreckenlauf
Bestleistung 1:41,11 min (800 m)
Verein Sparta Atletik, KIF
Status zurückgetreten
Karriereende 2005
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Hallen-WM 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber Sydney 2000 1:45,14 min
Bronze Athen 2004 1:44,65 min
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Gold Göteborg 1995 1:45,08 min
Gold Athen 1997 1:43,38 min
Gold Sevilla 1999 1:43,30 min
Logo der EAA Europameisterschaften
Gold München 2002 1:47,25 min
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Gold Paris 1997 1:42,67 min
Silber Maebashi 1999 1:45,49 min
Silber Birmingham 2003 1:45,87 min

Wilson Kosgei Kipketer (* 12. Dezember 1972[1] in Kapsabet, Nandi District) ist ein ehemaliger dänischer Mittelstreckenläufer kenianischer Herkunft, der im 800-Meter-Lauf dreimal in Folge Weltmeister wurde (1995 bis 1999) und den Hallenweltrekord über 800 Meter hält (Stand: 2023). Von 1997 bis 2010 hielt er zudem den Weltrekord über 800 Meter im Freien.[2]

Leben

Kipketer ist einer der besten 800-Meter-Läufer aller Zeiten. 1990 ging er nach Dänemark, um Elektrotechnik zu studieren. Er startete damals noch als Junior für Kenia (Juniorenweltmeisterschaften 1990: Platz vier).

Bei Welt- und Europameisterschaften war Kipketer fortan einer der Favoriten. Seinen ersten Weltmeistertitel über 800 Meter gewann er bei den Weltmeisterschaften 1995 in Göteborg. Diesen Titel konnte er 1997 in Athen und 1999 in Sevilla erfolgreich verteidigen.

Kipketer nach seinem Weltrekord in Köln 1997

An den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta konnte er noch nicht teilnehmen, da er noch nicht die dänische Staatsbürgerschaft besaß und Kenia ihm die Teilnahme verweigerte. 1997 egalisierte er den Weltrekord von Sebastian Coe (1:41,73 min) und verbesserte ihn noch zweimal auf zunächst 1:41,24 min und später in Köln beim ASV-Meeting auf 1:41:11 min. In den Jahren 1996 und 1997 wurde er bei keinem Rennen geschlagen, und er gewann 28 Mal in Folge. Daraufhin wurde er zum Welt-Leichtathlet des Jahres, zu Europas Leichtathlet des Jahres, Europas Sportler des Jahres und Dänemarks Sportler des Jahres gewählt. Auch in der Hall of Fame des dänischen Sports ist er (seit 2008) vertreten. 1998 warf ihn eine Malariaerkrankung zurück.

Zu den Olympischen Spielen 2000 in Sydney – inzwischen als dänischer Staatsbürger – kam er als Favorit, er musste sich dann aber überraschend dem Deutschen Nils Schumann geschlagen geben. Ähnlich erging es ihm bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen, wo er die Bronzemedaille gewann, obwohl er auch hier der Favorit war. Somit bleibt einer der herausragenden 800-Meter-Läufer ohne Olympiasieg.

Am 17. August 2005 gab er das Ende seiner Karriere bekannt, nachdem er schon bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki gefehlt hatte. Ursprünglich wollte er erst nach den Europameisterschaften 2006 in Göteborg seine Karriere beenden.

Kipketer lief während seiner Karriere die 800 Meter insgesamt 22-mal unter 1:43 Minuten. Er ist neben David Rudisha der einzige Läufer, der mehrmals unter 1:42 Minuten blieb.

Wilson Kipketer hat bei einer Größe von 1,82 m ein Wettkampfgewicht von 63 kg.

Kipketer gilt als moderner Athlet des globalisierten Sports, da er in Kenia geboren für Dänemark startend, von einem polnischen Trainer (Slawomir Nowak) meist in St. Moritz trainiert wurde.[3] Er lebt in Monaco.[4]

Persönliche Bestzeiten

Auszeichnungen

Galerie mit Bildern aus Iten
Commons: Wilson Kipketer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.sportenshalloffame.dk/Default.aspx?ID=59 andere Quellen nennen fälschlicherweise 1970
  2. 800 Metres All Time. International Association of Athletics Federations (IAAF), abgerufen am 4. Mai 2010 (englisch).
  3. Arnd Krüger: Viele Wege führen nach Olympia. Die Veränderungen in den Trainingssystemen für Mittel- und Langstreckenläufer (1850–1997). In: N. Gissel (Hrsg.): Sportliche Leistung im Wandel. Czwalina, Hamburg 1998, S. 41–56; http://www.letsrun.com/2010/juantorena-coe-kipketer-rudisha-1120.php
  4. 800 Meter: Von Irrwitzigen umgeben – ist das nur noch Geschichte? KLAUS BLUME fragt Williiiii Wülbeck. German Road Races, abgerufen am 4. August 2021.