Kustowo (Kaliningrad)

Siedlung
Kustowo
Klein Lenkeningken (Klein Lenkenau)

Кустово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Neman
Gegründet 1837
Frühere Namen Klein Lenkeningken (bis 1938),
Kleinlenkenau (bis 1946)
Bevölkerung 42 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 29 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40162
Postleitzahl 238702
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 221 000 031
Geographische Lage
Koordinaten 55° 0′ N, 22° 10′ OKoordinaten: 55° 0′ 27″ N, 22° 10′ 5″ O
Kustowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Kustowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kustowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Kustowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Kustowo (russisch Кустово, deutsch Klein Lenkeningken, 1938 bis 1945 Kleinlenkenau, litauisch Mažieji Lenkininkai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Neman im Rajon Neman.

Geographische Lage

Kustowo liegt zehn Kilometer östlich der Kreisstadt Neman (Ragnit) nördlich der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) in Richtung Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg). Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das einstige Klein Lenkeningken[2] wurde im Jahre 1837 als Forstkolonie gegründet. Es war das zweitjüngste aller Dörfer des Kirchspiels Groß Lenkeningken (1938 bis 1946: Großlenkenau) und bestand vor 1945 aus vielen verstreutliegenden kleinen Höfen.

Im Jahre 1874 wurde Klein Lenkeningken in den neu errichteten Amtsbezirk Ober Eißeln[3] (er hieß ab 1939 „Amtsbezirk Obereißeln“) eingegliedert, der bis 1945 bestand und bis 1922 zum Kreis Ragnit, danach zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahr 1938 wurde der Ort in „Kleinlenkenau“ umbenannt.

In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Er erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Kustowo“ und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Bolschesselski selski Sowet im Rajon Sowetsk eingeordnet.[4] Von 2008 bis 2016 gehörte Kustowo zur städtischen Gemeinde Nemanskoje gorodskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Neman.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[5]
1910 95
1933 89
1939 82
2002 67
2010 49

Kirche

Die Bevölkerung Klein Lenkeningkens resp. Kleinkenaus war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Bis 1897 gehörte das Dorf zur Kirche in Ragnit, danach wurde es in das neu errichtete Kirchspiel der Kirche Groß Lenkeningken (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Großlenkenau, heute russisch: Lensoje) eingepfarrt und gehörte somit zur Diözese Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Kustowo im weitflächigen Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen). Sie ist Teil der Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kleinlenkenau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Ober Eißeln/Obereißeln
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info