Kleinmittersdorf unterstand dem kurpfälzischen Pflegamt Hohenfels. Im Urbar dieses Amtes von ca. 1500 ist „Vndern Muterstorff“ mit zwei Anwesen aufgeführt.[2] 1468 erscheinen Lehengüter des Pfalzgrafen Johann zu Kleinmittersdorf.[3] Im Kartenwerk von Christoph Vogel von ca. 1600 ist der Ort als „Mietersdorf“ verzeichnet.[4] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, umfasste der Weiler fünf Anwesen (das größte ein Halbhof) und das gemeindliche Hirtenhaus.[5]
Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstand die Ruralgemeinde Markstetten, der wiederum Kleinmittersdorf angehörte.[7] Diese Gemeinde wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet.
Heute sind sieben Hausnummern vergeben, fünf Anwesen sind bewohnt.
Die Kinder gingen im 19./20. Jahrhundert 2 km weit zur katholischen Schule in Dinau.
Kirchliche Verhältnisse
Kleinmittersdorf gehörte seit jeher zur katholischen Pfarrei St. Ulrich in Hohenfels im Bistum Regensburg.[14] Am südlichen Ortseingang steht eine Marienkapelle, ein neugotischer Saalbau von ca. 1850 mit halbrunder Apsis und mit Glockendachreiter; sie ist in die Bayerische Denkmalliste eingetragen. Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Hohenfels (Oberpfalz)#Kleinmittersdorf.
Literatur
Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
↑Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 154 f.
↑Günter Frank und Georg Paulus: Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig (Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, 6). Kollersried 2016, S. 490, 503