Königlich Sächsisches Karabinier-Regiment (2. Schweres Regiment)Das Karabinier-Regiment (2. Schweres Regiment) war ein Kavallerieverband der Sächsischen Armee. GeschichteDer Verband wurde am 1. November 1849 unter dem Namen 3. Reiter-Regiment aus Abgaben des Garde-Reiter- sowie der 1. und 2. Reiter-Regimenter aufgestellt. Es formierte sich zunächst zu fünf Eskadronen. Am 1. April 1867 erfolgte die Bildung einer 6. Eskadron und der Verband wurde gleichzeitig zu einem „Schweren“ Regiment umgestaltet. Seit 23. April 1867 führte es daher den Namen Karabinier-Regiment (2. Schweres Regiment). Der Regimentsstab sowie die 1., 2. und 4. Eskadron war in Borna, die 3. und 5. Eskadron in Pegau stationiert. 1893 wurde der Verband schließlich komplett in Borna zusammengezogen. Vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs bildete der Verband gemeinsam mit dem 3. Ulanen-Regiment Nr. 21 „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ die 4. Kavallerie-Brigade Nr. 40 der 4. Division Nr. 40. Die Regimentsfarben waren Silber-Blau-Schwarz und bedeuteten „Reine Treue bis in den Tod“. Deutsch-Dänischer KriegAnlässlich der Bundesexekution rückten die 2. und 5. Eskadron am 24. Dezember 1863 in Holstein ein und verblieben hier für ein Jahr, ohne dass es dort zu nennenswerten Gefechtstätigkeiten kam. Deutscher KriegWährend des Krieges gegen Preußen 1866 kämpfte die Sachsen an der Seite Österreichs. Das Regiment beteiligte sich am 29. Juni an der Schlacht bei Gitschin und am 3. Juli an der Schlacht bei Königgrätz. Die 1. und 2. Eskadron kam am 14. Juli noch bei Kralitz zum Einsatz. Deutsch-Französischer KriegIm Verbund mit dem Garde-Reiter-Regiment nahmen die Karabiniers während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 zunächst an der Schlacht bei Gravelotte teil. Anschließend zerstörte die 2. Eskadron Teile der Eisenbahnlinie Thionville–Metz und die 3. Eskadron führte Aufklärung bis vor Verdun durch. Bei Buzancy konnte während der Kämpfe am 27. August 1870 der Kommandeur und elf Mann des französischen 12. Chasseur-Regiments gefangen genommen werden. Daran schloss sich zwei Tage später das Gefecht bei Nouart sowie am 1. September die Schlacht bei Sedan an. Vom 5. bis 18. September nahm das Regiment am Vormarsch auf Paris teil und wurde auch hier mehrfach zur Aufklärung eingesetzt. Im weiteren Kriegsverlauf kam der Verband nur noch vereinzelt im Patrouillendienst zum Einsatz. Erster WeltkriegMit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde das Regiment der neu gebildeten 8. Kavallerie-Division unterstellt.[1] Es kam zunächst ab 5. August 1914 im Grenzschutz in Lothringen zum Einsatz, nahm an der dortigen Schlacht sowie den Kämpfen vor Nancy-Épinal teil und verlegte Anfang September nach Ostpreußen.
VerbleibNach Kriegsende kehrten die Reste des Verbandes bis 17. Dezember 1918 in die Heimat zurück. Dort erfolgte die Demobilisierung und am 22. Januar 1919 wurde das Regiment schließlich aufgelöst. Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 1. Eskadron des 12. (Sächsisches) Reiter-Regiments in Grimma. In der Wehrmacht führte die I. Abteilung des Panzerregiments 3 die Tradition fort. RegimentschefUnter Beförderung zum Generaloberst wurde am 8. Oktober 1892 Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (1818–1901) zum ersten Regimentschef ernannt. Nach dessen Tod erhielt Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach (1876–1923) am 30. April 1903 diese hohe Ehre. Kommandeure
UniformDer Waffenrock war kornblumenblau mit silberner Borte, schwarzen Kragen (bei Offizieren aus Samt) und gelben Knöpfen. Rock und Hose hatten weiße Vorstöße. Literatur
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Einzelnachweise
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