Erinnerungsblätter deutscher RegimenterErinnerungsblätter deutscher Regimenter ist eine Buchreihe, die nach Ende des Ersten Weltkriegs bis in die 1940er Jahre hinein veröffentlicht wurde. Jeder Band beschrieb die Einsatzgeschichte eines Regiments oder selbständigen Bataillons des deutschen Heeres im Weltkrieg. Insgesamt erschienen 1.250 Bände.[1] Die Erinnerungsblätter erschienen in vier regionalen Teilen mit separat laufender Nummerierung für die preußischen, bayerischen, sächsischen und württembergischen Einheiten. Letztere regionale Reihe trug den Titel Die württembergischen Regimenter im Weltkrieg. Entstehung und InhaltDie entscheidende Rolle bei der Konzeption und Ausrichtung der Reihe spielte George Soldan vom Reichsarchiv, der dort ab 1919 die Abteilung Volkstümliche Schriften leitete. Die Bände tragen den Titelzusatz Nach amtlichen Kriegstagebüchern bearbeitet, was auf die zentrale Unterstützung mit Archivmaterialien durch das Reichsarchiv verweist – insbesondere die Kriegstagebücher der Einheit selbst. Die Unterstützung durch das Reichsarchiv war regional organisiert, die Hauptstelle (Deutsches Reichsarchiv Potsdam) betreute die preußische Reihe, das Bayerische Kriegsarchiv in München unterstützte die bayerische Reihe, und Zweigstellen des Reichsarchivs in Dresden und Stuttgart unterstützten die sächsische bzw. württembergische Reihe. Außerhalb der Buchreihe Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, aber mit ähnlicher Ausrichtung und mit Unterstützung durch das Reichsarchiv erschien ab 1929 die Truppengeschichts-Reihe Aus Deutschlands großer Zeit in Zeulenroda. Die typische Gliederung eines Bandes umfasst die Aufstellung bzw. Mobilmachung, die Teilnahme an Schlachten 1914–18, den Heimmarsch und Verbleib nach dem Waffenstillstand, eine Liste der Kommandeure und die Stellenbesetzung mit Offizieren sowie Verlustlisten. Manchmal findet sich in den Bänden auch eine Vorgeschichte des Regiments von der Gründung bis 1914, Karten und Fotos, seltener komplette Listen des Mannschaftsbestands. Der Umfang der Bände beträgt häufig mehrere hundert Seiten. Fußnoten oder ein Literaturverzeichnis gibt es fast nie. Die Autoren der einzelnen Bände waren häufig selbst als Offiziere oder gar Kommandeure der beschriebenen Einheiten im Fronteinsatz und erfuhren Unterstützung durch die Ehemaligen-Vereine ihrer Regimenter. Insofern zählen die Bände zur Erinnerungsliteratur. Diese Truppen- und Regimentsgeschichten bildeten einen Teil der Kultur der Kriegsveteranen und richteten sich explizit an Ehemalige und deren Familien im Sinne einer Ehrung aller Regimentsangehörigen und des Gedenkens an die gefallenen und verwundeten Kameraden. Militärgeschichte wird in „diesen Schriften mit Kriegs- und Operationsgeschichte gleichgesetzt“, die Schattenseiten des Krieges wurden ausgeblendet und das Kriegsgeschehen wurde heroisiert.[2] Ungeachtet dieser Wertung sind die Schriften der Reihe als Sekundärquelle für die historische Forschung von Bedeutung, da die darin verarbeiteten Akten aus dem Reichsarchiv beim britischen Luftangriff auf Potsdam 1945 weitgehend verbrannt sind. Auch von Familienforschern werden die Bände benutzt. Zum einen sind die darin enthaltenen Verlustlisten meist komplett und häufig mit Details zum Ort des Todes ausgestattet. Zum anderen bieten die Bände bei Weltkriegsteilnehmern, von denen weder Briefe noch Tagebücher überliefert sind, die ausführlichste Darstellung der konkreten Einsätze, auch wenn der Umgang mit Tod und Kriegsgräueln nicht heutiger Sicht entspricht. Regionale Teile der BuchreiheDie folgenden Tabellen geben zu jeder der vier Armeen (Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg) Beispiele aus den verschiedenen Waffengattungen. Die Tabellen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vorzugsweise wurden digitalisiert vorliegende Bände gewählt. Preußische EinheitenDie Reihe zu den Regimentern und selbständigen Bataillonen der Preußischen Armee erschien von 1920 (Band 1) bis 1942 (Band 372) beim Stalling-Verlag in Oldenburg (O).
Bayerische EinheitenDie Reihe zu den Regimentern und selbständigen Bataillonen der Bayerischen Armee erschien von 1921 (Band 1) bis 1940 (Band 92) beim Verlag des Bayerischen Kriegsarchivs in München, Druckerei Verlagsbuchhandlung Schick.
Sächsische EinheitenDie Reihe zu den Regimentern und selbständigen Bataillonen der Sächsischen Armee erschien von 1921 (Band 1) bis 1939 (Band 80) beim Verlag der Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung (kurz: Baensch-Stiftung) in Dresden.
Württembergische EinheitenDie Reihe zu den Regimentern und selbständigen Bataillonen der Württembergischen Armee erschien von 1920 (Band 1) bis 1936 (Band 52) beim Belser-Verlag in Stuttgart. Als Herausgeber fungierte der württembergische Generalmajor Hugo Flaischlen. Unterstützung mit Archivalien leistete eine 1920 gegründete Zweigstelle des Reichsarchivs in Stuttgart, ab 1921 unter Leitung von Maximilian von Haldenwang.[3]
Bände
Weblinks
Einzelnachweise
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