Im Jahre 1268 wird in einer Urkunde Herzog Ludwigs I. von Teck, die die Schlichtung eines Erbenstreits um einen halben Hof in Bodelshofen bezeugt, der dortige Nachlass eines Ritters Konrad von Hausen (Cv̊nradi militis de Hvsen[2]) erwähnt. Im Gegensatz zu den beiden anderen Ortsteilen von Wendlingen, die ehemalige Stadt und Unterboihingen, die zum Stammsitz der Grafen von Aichelberg gehörten, war Bodelshofen seit ehedem ein Gut, das tecksche Gefolgsleute besaßen[3]. Derselbe Konrad von Hausen (Cůnrado milite in Hvsen[4]) ist bereits im Jahr 1242 in einer Lehensurkunde des Konvents der Chorherren vom heiligen Grab zu Denkendorf mit einem Hof in Sirnau erwähnt, den ein Esslinger Bürger für ihn bewirtschaftet. Schon im Jahre 1232 bezeugen ein Cunrad und Anselm von Hausen (Husin)[5] im Gefolge des Herzogs Konrad von Teck die Beilegung eine Streites um ein Gut in Fuhlisbach (Gut Niederfühlisbach, Gemeinde Bezgenriet)[6].
Erstmalig taucht der Genanntname Hochschlitz in einer Urkunde des Klosters Heiligkreuztal aus dem Jahre 1241 auf. Hier wird in einer Reihe von Zeugen der Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg an dritter Stelle ein Ritter Hochschlitz (Hohslitzo milite) ohne Vornamen genannt.[7] In einer Urkunde des Grafen Egeno von Aichelberg von 1245 bezeugen vier Ritter aus Hausen (C. et E. milites de Hvsen et R. et W. milites ibidem) dessen Verzicht auf seine Rechte in Nassach und Erlenschwang gegenüber dem Kloster Adelberg.[8] In dieser Auflistung werden zwei Generationen vermutet, mit C. eben jener oben genannte Konrad von Hausen, mit W. einer seiner Söhne Walter.[9] 1261 vermacht eben dieser Ritter Walter von Hausen genannt Hochschlitz seinen von dem Herrn von Steußlingen lehenbaren Weinberg zu Mettingen dem Kloster Pfullingen[10]. In einer späteren Urkunde aus dem Jahr 1269 wird er in Esslingen als helfensteinischer Lehensmann der Olventenmühle beim Miselbrunnen, außerhalb der Stadtmauern in Richtung Mettingen gelegen, genannt[11]. Wiederum in einer Urkunde, ausgestellt in Esslingen im Jahr 1279, sind vier Brüder als Söhne eines Ritters Hochschlitz (Hoslize) belegt, die ihre Mühle vor den Mauern des Agnesfriedhofs an einen Esslinger Bürger verkaufen[12]. Der erstgenannte von ihnen, Wolfram von Hochschlitz, findet man 1289 in Kirchheim unter Teck als teckschen Ministerialen.
Die Hochschlitz waren unter anderem in Esslingen, Pfauhausen, Steinbach, Bodelshofen und Hegenlohe begütert, wo ein Mitglied der Familie das tecksche Vogtamt innehatte. Im Jahre 1290 bezeugte ein »advocatus de Haeginloch« eine Urkunde[13]. Und 1344 empfing von den Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg ein „Hochschlitz von Pfawhusen, der zu Grüningen sitzet, ze Lehen das Zwölftheil des Zehenden ze Bissingen am kleinen und großen Zehend“;[14] ebenso war dieser in Heutingsheim begütert.[15]
Eine alternative Tingierung zeigt das Wappen mit goldenen Wecken in Blau.
Eine frühe Darstellung des Wappens findet sich im Siegel an der Urkunde von 1279 (2. von links)[18].
Bekannte Familienangehörige
Walter von Hausen genannt Hochschlitz (Walterus miles de Husen dictus Hochsliz), Ritter, Lehensmann der Grafen von Helfenstein, 1261 erstmals in Esslingen urkundlich erwähnt.
Fritz Hochschlitz von Hausen[28], Edelknecht derer von Teck , Vogt zu Hegenlohe , urk . 1324–1345[29], in erster Ehe verheiratet mit Agnes von Randeck, Schwester des Marquard I von Randeck, Vater von Bischof Walter und Anna; die Tochter Agnes stammt aus zweiter Ehe mit einer von Stöffeln[30].
Anna Hochschlitz von Hausen; († nach 1418)[32], die Grabplatte ihres Mannes Ulrich Swelher von Wielandstein († nach1367), auf der links unten das Wappen der Hochschlitz von Hausen dargestellt ist, wurde 2018 bei Bauarbeiten in der Marienkirche zu Owen entdeckt.[33][34] Sie ist die mutmaßliche Urgroßmutter der Ursula von Rosenfeld[35], an deren Grabtumba in der ehemaligen Schloss- und Stiftskirche St. Michael zu Pforzheim seitlich ebenfalls das Wappen dargestellt ist[36] (2. von rechts)[37].
Agnes Hochschlitz von Hausen, Schwester Walters II., Nonne im Kloster Weil[38]
Georg von Hochschlitz, Domherr zu Augsburg, 1367 von Walther II. zum Subkollektor ernannt[39], Kanonikus des Domstiftes von 1376(?)-1396
Ulrich von Hochschlitz, 1445 als Pfleger des Klosters Salmansweiler in einer Streitsache mit dem Dominikanerinnenkloster Kirchheim[43] urkundlich erwähnt[44].
Grabplatten
Im Augsburger Dom sind drei Grabplatten erhalten, die alle dem gleichen Meister zugeschrieben werden. Die Walters II. aus Rotmarmor befindet sich heute im nördlichen Querschiff[45], die des Domherren Friedrich aus Grüntener Stein im barocken Teil des Westflügels des Domkreuzgangs an der Ostwand[46], eine weitere, sehr stark abgetretene, die Georg von Hochschlitz zugeschrieben wird, im Estrich des Barockteils[46].
Epitaph des Bischofs Walter II. von Hochschlitz im Dom zu Augsburg
Epitaph Friedrichs von Hochschlitz im Domkreuzgang zu Augsburg
In der ehemaligen Mauritiuskapelle in der Kirche des Klosters Lorch ist die Grabplatte eines Mitglieds der Familie von Woellwarth erhalten, die das Wappen der Hochschlitz trägt.
das Georg V. von Woellwarth zugeschriebene Epitaph, welcher mit einer Anna von Hochschlitz († 1409) verheiratet war[47], zeigt links deren Wappen.
Eine weitere liegende Grabplatte, die dem Georg III. „dem Jüngeren“ von Woellwarth zugeordnet wird[48], zeigt unter dem seinen das Wappen seiner Ehefrau Gute von Stetten[49].
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↑Carl PFAFF (Historian.): Geschichte der Reichstadt Esslingen. Nach Archivalurkunden und andern bewährten Quellen, etc. 1840, S.189f. (google.de [abgerufen am 26. März 2024]).
↑Christian Friedrich Sattler: Christian Friedrich Sattlers Geschichte des Herzogthums Würtenberg unter der Regierung der Graven: 4. Fortsetzung. Schramm, 1768, S.323 (google.de [abgerufen am 7. November 2024]).
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↑ abKarl Kosel: Der Augsburger Domkreuzgang und seine Denkmäler. Hrsg.: durch das Bischöfliche Ordinariat Augsburg, Diözesanbauamt. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4130-6, S.447.