Heiligenfelde, ein T-förmiges Straßendorf mit Kirche,[3] liegt im Norden Sachsen-Anhalts auf der Altmärkischen Höhe, einem niedrigen Höhenzug, der die Einzugsgebiete der Flüsse Jeetze und Biese/Aland voneinander trennt. Im Norden, Westen und Süden grenzt die Gemarkung Heiligenfelde an den Altmarkkreis Salzwedel. Die Kleinstadt Arendsee (Altmark) ist etwa sieben Kilometer entfernt.[4]
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Heiligenfelde im Jahr 1235 als heilighenuelde in Verbindung mit einem Gütertausch zwischen den Markgrafen Johann und Otto von Brandenburg mit dem Kloster Arendsee.[5][6] Weitere Nennungen waren 1297 Hilghenvelde und 1337 de hilghenuelda.[3]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Heiligenfelde aufgeführt.[7] Im Jahre 1804 heißt das Dorf Heiligenfelde oder Hilligenfelde.[8]
Hexenverbrennung 1687 in Arendsee
1687 wurden drei wegen Hexerei verklagte Frauen aus Heiligenfelde in Arendsee bei der Hexenverbrennung 1687 in Arendsee hingerichtet: Catharina Niemann, Asmi Berendts Frau und deren Stieftochter Ilsabe Berendts und Susanne Neilmann, Joachim Neilmanns Tochter.[9][10] Der ausführliche Bericht des Pfarrers wurde von Elias Caspar Reichard im Jahre 1781 veröffentlicht.[11]
Bis zum 31. Dezember 2009 war Heiligenfelde eine selbständige Gemeinde.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Boock, Bretsch, Gagel, Heiligenfelde, Kossebau, Losse und Lückstedt beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Altmärkische Höhe vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[13]
Die evangelische Dorfkirche Heiligenfelde wurde um 1180 aus Feldsteinen erbaut. Sie besteht aus einem rechteckigen Schiff und einem eingezogenen Chor mit geradem Schluss. Durch einen weit einspringenden Triumphbogen sind Schiff und Chor getrennt. Beide Räume haben eine schön verzierte Balkendecke mit Kassetteneinteilung. Eine Ausmalung der Kirche fand in den Jahren 1911 bis 1914 durch einen Prof. Kutschmann statt.[22]
Die Kiesgrube in Heiligenfelde beschäftigt mehrere Mitarbeiter direkt und indirekt.
Verkehr
Von Heiligenfelde aus führen Straßenverbindungen in die umliegenden Städte sowie zu den Bundesstraßen 71, 189 und 190.
Bildung
Die Heiligenfelder Grundschüler und Sekundarschüler besuchen die Schulen in Arendsee (Altmark). Die Gymnasiasten lernen am Markgraf Albrecht Gymnasium in Osterburg (Altmark) (25 km Entfernung).
Literatur
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.917–922, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.181 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.372, 57. Heiligenfelde (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcKarina Hoppe: Seehausen lässt weiter Federn. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 26. Januar 2024, DNB1047269554, S.17.
↑Gemeinde Altmärkische Höhe: Hauptsatzung der Gemeinde Altmärkische Höhe. 17. Juni 2019 (seehausen-altmark.de [PDF; abgerufen am 3. Januar 2021]).
↑ abcdPeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.917–922, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.138, Nr. 628 (uni-potsdam.de).
↑Hans-Egbert Klaeden: Bilder aus vergangenen Tagen. Was altmärkische Pfarrer in alten Kirchenbüchern berichten. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 4. Jahresbericht, 1969, S.86, Hexenverbrennung im Jahr 1687 in Arendsee (altmark-geschichte.de [PDF]).
↑Landkreis Stendal: Öffentliche Bekanntmachung Gebietsänderungsvertrag. In: Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.17, 12. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S.207–210 (landkreis-stendal.de [PDF; 7,0MB; abgerufen am 19. April 2020]).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.181 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abAndreas Puls: Orte verlieren 122 Einwohner in 12 Monaten. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 21. Februar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 19. Juni 2019]).
↑ abRalf Franke: Seehausen hat mehr Zuzügler. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 14. Januar 2022, DNB1047269554, S.17.
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S.2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).