Gagel, ein Straßendorf mit Kirche, liegt im Norden der Altmark, nur wenige Kilometer südöstlich der Kleinstadt Arendsee (Altmark) am Landgraben Neulingen.[4]
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Gagel wurde im Jahre 1255 als Gawele erstmals erwähnt.[5][6] Fast 100 Jahre später, 1340 heißt der Ort Chawel und 1342 ville Gawel.[1] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Gauwol aufgeführt.[7] Es gab einen Schulzen. 17½ Hufen gehörten dem Kloster Arendsee. Weitere Nennungen sind 1541 Gabell, 1600 Gawel, 1687 Gagell[1] und schließlich 1804 Gagel.[8]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Boock (am 20. Mai 2009), Bretsch (am 30. Juni 2009), Gagel (am 12. Januar 2009), Heiligenfelde (am 21. Januar 2009), Kossebau (am 16. Juni 2009), Losse (am 23. Januar 2009) und Lückstedt (am 12. Januar 2009) beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Altmärkische Höhe vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[10]
Die evangelische Dorfkirche Gagel, eine Feldsteinkirche, ist am Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut worden.[18] Als Schutzheilige der Kirche wird Maria Magdalena angesehen, deren Bild auch auf dem altar ausgeschnitzet stehet,[19] wie Beckmann 1753 berichtete. Im Jahre 1706 wurde im Altar ein Pergament gefunden, in dem über die Weihe des Altars am 12. Oktober 1517 durch Christophorus, Bruder des Predigers und Suffraganbischof von Bremen und Verden berichtet wird.[19] Der alte Altar wurde 1896 verkauft. Die 1898 eingebaute Orgel stammt vom Orgelbauer Voigt aus Stendal.[18]
Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
In Gagel steht ein Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege, ein aufgerichteter Granitblock auf stufenförmigem Betonsockel.[20]
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.706–710, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.182–183 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.369, 41. Gagel (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdePeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.706–710, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑ abcKarina Hoppe: Seehausen lässt weiter Federn. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 26. Januar 2024, DNB1047269554, S.17.
↑Gemeinde Altmärkische Höhe: Hauptsatzung der Gemeinde Altmärkische Höhe. 17. Juni 2019 (seehausen-altmark.de [PDF; abgerufen am 3. Januar 2021]).
↑Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.182, Nr. 785 (uni-potsdam.de).
↑Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.391 (uni-potsdam.de (Memento vom 19. April 2019 im Internet Archive)).
↑Landkreis Stendal: Öffentliche Bekanntmachung Gebietsänderungsvertrag. In: Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.17, 12. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S.207–210 (landkreis-stendal.de [PDF; 7,0MB; abgerufen am 19. April 2020]).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.182–183 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abAndreas Puls: Orte verlieren 122 Einwohner in 12 Monaten. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 21. Februar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 19. Juni 2019]).
↑ abRalf Franke: Seehausen hat mehr Zuzügler. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 14. Januar 2022, DNB1047269554, S.17.
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.107 (genealogy.net [Volltext und Scan]).