Dewitz, ein Straßendorf mit Kirche, liegt in der Altmark, 10 Kilometer südöstlich von Arendsee und 11 Kilometer nordwestlich von Osterburg am Zehrengraben.[1][4]
In Dewitz herrscht gemäßigtes Klima. Dieses wird von Osten vom Kontinentalklima und vom Westen vom atlantischen Seeklima beeinflusst. Der durchschnittliche jährliche Niederschlag für Dewitz liegt bei 551 mm. Trockenster Monat ist der Februar mit einer Niederschlagsmenge von 32 mm, wohingegen der meiste Niederschlag im Juni mit durchschnittlich 63 mm fällt. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8,8 °C. Der statistisch wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlichen 22,8 °C. Der Monat Januar, als kältester Monat im Jahr, weist eine Durchschnittstemperatur von 0 °C auf.[5]
Die erste Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahre 1318 als villa Dewiz.[6] Im Jahre 1321 wurden Einnahmen in villa Dewitze zur Errichtung und Dotierung eines Altars in der Klosterkirche zum Heiligen Geist in Salzwedel verwendet.[7] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird Devitz als Dorf mit 12 Hufen Land und einem Schulzen genannt.[8]
Nordwestlich des Dorfes südlich der Straße in Richtung Gagel stand noch im 20. Jahrhundert eine Windmühle.[9]
Bei der Bodenreform wurden im Jahre 1945 24 Besitzungen ermittelt, die eine Fläche unter 100 Hektar hatten, zusammen 433 Hektar. Die zwei Kirchenbesitzungen hatten 20 Hektar und eine Gemeindebesitzung 0,3 Hektar. Später entstand eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die LPG Typ I „Altmark“. Sie wurde 1974 mit anderen Genossenschaften zur LPG Typ III „Altmark“ Bretsch, Sitz Lückstedt, zusammengeschlossen. An diese wurde 1975 die LPG „Georgi Dimitroff“ in Stapel und 1976 die LPG „Friedlicher Aufbau“ Kossebau angeschlossen.[10]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Dewitz nach Bretsch eingemeindet.[11]
Durch die Zusammenlegung von Bretsch mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Altmärkische Höhe kam der Ortsteil Dewitz am 1. Januar 2010 zur Gemeinde Altmärkische Höhe.
Die evangelische Dorfkirche Dewitz ist als gotisierender Neubau in den Jahren 1883/84 entstanden. Dazu wurden mittelalterliche Mauerreste verwendet.[1] Im Sockel des alten Mauerwerkes des Ost-Chores ist ein Feldstein mit einem flachen Sühnekreuz eingemauert.[19]
Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
In Dewitz steht an der Kirche ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, ein aufgerichteter Feldstein auf gemauertem abgestuftem Sockel mit einer Tafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.[20]
Vereine
Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Dewitz e. V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bereits in den 1980er Jahren gab es in Dewitz eine Milchviehanlage.[1] Heute betreibt eine Agrargenossenschaft in Dewitz eine Rinderhaltung zur Milchproduktion mit einer Weide direkt im Stallbereich und mit Futterproduktion aus betriebseigenem Anbau.[21]
Literatur
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.513–517, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.182 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.367, 25. Dewitz (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdefPeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.513–517, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑ abcKarina Hoppe: Seehausen lässt weiter Federn. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 26. Januar 2024, DNB1047269554, S.17.
↑Gemeinde Altmärkische Höhe: Hauptsatzung der Gemeinde Altmärkische Höhe. 17. Juni 2019 (seehausen-altmark.de [PDF; abgerufen am 3. Januar 2021]).
↑Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.325, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.277 (PDF).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.182 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abAndreas Puls: Orte verlieren 122 Einwohner in 12 Monaten. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 21. Februar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 19. Juni 2019]).
↑ abRalf Franke: Seehausen hat mehr Zuzügler. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 14. Januar 2022, DNB1047269554, S.17.
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.105 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S.15 (genealogy.net [Volltext und Scan]).