Gössenheim
Gössenheim ist eine Gemeinde und deren Hauptort[2] im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. GeographieGössenheim liegt an der Wern etwa 30 Kilometer nordwestlich von Würzburg. GemeindegliederungGössenheim hat zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4] NameEtymologieDer Name Gössenheim besteht aus dem Personennamen Gozwin und dem althochdeutschen Wort heim.[5] Frühere SchreibweisenFrühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]
GeschichteBis zur GemeindegründungBereits zu Anfang des 7. Jahrhunderts war die Main- und Werngegend dem Merowingerreich unterworfen und fränkische Siedler hatten sich in großer Anzahl hier festgesetzt. So mischte sich im Werntal alemannische, thüringische, warnische und fränkische Bevölkerung. Geschichtlich ist der Ortsname Gössenheim 779 erstmals erwähnt worden. Die adelige Witwe Hadaburch schenkte die Gemarkung Gössenheim mit allen Häusern und Leibeigenen an das Kloster Echternach im heutigen Luxemburg. Schon zur Zeit Karls des Großen muss Gössenheim Königsgut und ein nicht unbedeutender Ort gewesen sein. Im Jahr 907 tauschte das Kloster Echternach Besitz im Saale- und Werngau gegen Besitz im Mosel- und Niddagau mit dem Kloster Fulda, unter anderem auch Gössenheim. Dies wird in einer Urkunde des ostfränkischen Königs Ludwig das Kind bestätigt[6]. Die Homburg (ursprünglich „Hohenberg“) wurde in ihrer steinernen Gestaltung von den Herren von Homburg, beziehungsweise Zabelstein frühestens Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut. Durch Erbfolge ging sie 1381 an die Familie von Bickenbach über. 1469 wurde der Ort mit der Homburg und den umliegenden Ortschaften an das Hochstift Würzburg verkauft, das ab 1500 ein Teil des Fränkischen Reichskreises war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 19. bis 21. JahrhundertGössenheim bildete bis etwa 1870 ein bewehrtes Dorf, dessen Ortskern durch die auch heute noch teilweise erhaltene Ringmauer umgeben und nach Osten, Norden und Westen gesichert war. Gössenheim liegt heute an der Bundesstraße 27 zwischen Karlstadt und Hammelburg und gehört zum Nahbereich des Unterzentrums Gemünden in der Region Würzburg. Das Wahrzeichen von Gössenheim stellt die mächtige Burgruine Homburg dar. Weit über die Grenzen der näheren Umgebung hinaus bekannt ist das seit 1946 am Pfingstmontag stattfindende Sängerfest auf der Homburg, das Besucher aus nah und fern anzieht. Auch der aus den Reben der neuen Weinberge gewonnene Wein trägt den Namen der Burgruine, nämlich „Gössenheimer Homburg“. ReligionenDie politische Gemeinde Gössenheim ist flächengleich mit der katholischen Pfarrei St. Radegundis Gössenheim des Bistums Würzburg. Außer der Pfarrkirche in Gössenheim mit ihrem gotischen Turm und dem modernen Langhaus von 1960 gibt es im Gemeindeteil Sachsenheim die barocke Filialkirche St. Hubertus. EingemeindungenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Sachsenheim eingegliedert.[7] EinwohnerentwicklungIm Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1174 auf 1140 um 34 Einwohner bzw. um 2,9 %.
PolitikDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gemünden am Main. GemeinderatDie Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[8]
Bürgermeister
Wappen
Steuereinnahmen und VerschuldungIm Jahre 2017 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 1.166.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 352.000 € und die Einkommensteuerbeteiligung 616.000 €. Die Verschuldung betrug 2017 insgesamt 196.000 €, das sind 169 € pro Einwohner. BaudenkmälerWirtschaft und InfrastrukturWirtschaft einschließlich Land- und ForstwirtschaftEs gab 2011 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 234 und im Bereich Handel und Verkehr 22 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 60 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 316. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 2010 sieben landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 202 ha, davon waren 172 ha Ackerfläche und 27 ha Dauergrünfläche. VerkehrDirekt durch den Ort führt die Bundesstraße 27. Zudem liegt Gössenheim an der fast ausschließlich von Güterzügen frequentierten Werntalbahn. Etwa 1,2 km nordwestlich des Ortszentrums liegt das Ultraleichtfluggelände Gössenheim. NahwärmeversorgungIm Jahr 2014 begannen die Bauarbeiten zur flächendeckenden Nahwärmeversorgung im Gebiet der Gemeinde Gössenheim. Hierzu wurden von der Nahwärme Gössenheim eG über 8 km Stahlleitungen vorzugsweise in den öffentlichen Grund eingebracht. Die ersten Haushalte konnten im September 2015 mit Wärme aus der Heizzentrale Am Energiepark 1 versorgt werden, wobei der Endausbau des ca. neun Kilometer langen Nahwärmenetzes im Jahr 2016 erfolgen dürfte. BildungEs gibt folgende Einrichtungen, Stand (1. September 2011):
Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Gössenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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