Präsentiert wurde ein im Vergleich zum Vorjahr leicht strafferes Angebot aus insgesamt 98 langen und kurzen Filmen in 47 Programmen, darunter 50 deutsche Erstaufführungen in den Wettbewerbskategorien Spielfilm (Preisträger: Borga von York-Fabian Raabe[2]), Dokumentarfilm (Preisträger Stollen von Laura Reichwald[2]), Mittellanger Film (Preisträger: Tala’vision von Murad Abu Eisheh[2]) und Kurzfilm (Preisträger: Fische von Raphaela Schmid[2]).[3] Dafür kam eine eigens für das Festival entwickelte Streaming-Plattform zum Einsatz,[1] auf der alle Filme innerhalb von Deutschland vom 18. bis 24. Januar gegen Entgelt gestreamt werden konnten. Für jedes Filmprogramm war eine limitierte Anzahl an Sichtungen möglich, die sich an der maximalen Auslastung eines physischen Festivals orientierte.[4]
Vom 10. bis 17. Januar 2021 wurden zum Verkaufsstart innerhalb der Blauen Woche (früher Blaue Stunde) auf der Streaming-Plattform Schwerpunkte und Highlights des Filmprogramms vorgestellt. Darüber hinaus wurde vom 18. bis 22. Januar auf der Plattform kostenfrei und ohne Anmeldung der MOP-Festivalfunk in Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Rundfunk (SR) präsentiert. Der Web-Kanal informierte über Programmtipps, Hintergrundinformationen, Kurzfilme, Musikvideos oder auch SR-Talks mit Filmschaffenden.
Das Filmfestival richtete vier Wettbewerbe für Spielfilme, Dokumentarfilme, mittellange Filme und Kurzfilme aus. Preise wurden von sechs Jurys in allen Wettbewerbskategorien vergeben.
Bester Spielfilm
Für den Wettbewerb Spielfilm waren Produktionen mit einer Mindestlänge von 65 Minuten zugelassen, soweit sie für eine Kinoauswertung hergestellt und zwischen dem 1. Januar 2020 und 18. Januar 2021 fertiggestellt wurden. Es gelangten ausschließlich Ur- und deutsche Erstaufführungen in die Auswahl des Wettbewerbs (Filme, deren Kinostart bzw. Sendetermin vor dem Festival lagen, und/oder online bereits verfügbar waren, waren vom Wettbewerb ausgeschlossen). Es konkurrierten insgesamt 12 Filme aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Chile um sieben zu vergebene Preise.[5]
Ökumenische Jury: Guido Convents (Filmjournalist), Birgit Persch-Klein (Medienpädagogin) und Bellinda Sigillò (Sozialjuristischer Dienst der Schweizer Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde – KESB)
Schauspieljury: Ute Bergien (Schauspielagentin), Tim Garde (Schauspieldozent) und Martina Poel (Schauspielerin)
Jugendjury (in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule des Regionalverbandes Saarbrücken)
Am Wettbewerb Dokumentarfilm konnten erste, zweite und dritte Arbeiten von deutschsprachigen Nachwuchsregisseuren mit einer Länge ab 65 Minuten teilnehmen. Es wurden ausschließlich Ur- und deutsche Erstaufführungen berücksichtigt. Es konkurrierten insgesamt zehn Filme um drei Preise.[7] Die Jury bestand aus der Filmemacherin Carolin Genreith, der Editorin Yana Höhnerbach und dem Filmkomponisten Gary Marlowe.[8]
Am Wettbewerb Mittellanger Film konnten Produktionen mit einer Länge zwischen ca. 25–65 Minuten teilnehmen. Beteiligen konnten sich deutschsprachige Nachwuchsregisseure, deren Spielfilme Ur- und deutsche Erstaufführungen waren. Es konkurrierten insgesamt zehn Filme um zwei Preise. Aufgeteilt wurde die Auswahl in vier Programme.[9] Der Jury gehörten die Schauspielerin Almila Bagriacik, der Filmemacher Jakob M. Erwa und die Produzentin Kirstin Wille an.[10]
Der Wettbewerb Kurzfilm soll u. a. innovative Tendenzen deutschsprachiger Nachwuchsregisseure fördern. Ur- und deutsche Erstaufführungen von Kurzfilmen mit einer Länge von bis zu ca. 25 Minuten waren zugelassen. Insgesamt wurden 18 Kurzfilme ausgewählt, die um zwei Preise konkurrierten.[11] Die Jury für mittellange Filme vergab die Preise.[12]
In der Reihe wird regelmäßig eine Auswahl der besten deutschsprachigen Nachwuchsfilme aus dem zurückliegenden Produktionsjahr präsentiert. Dabei werden bevorzugt auch aktuelle Arbeiten ehemaliger Festivalteilnehmer gezeigt. Sie wird vom Festival als umfassendste Jahresschau des jungen deutschsprachigen Films prograpiert.[13]
Diese Reihe bot Einblick in Kurzfilmarbeiten junger deutschsprachiger Regisseure von Filmhochschulen sowie auch unabhängige Produktionen. Sie teilte sich auf in die vier Programme MOP-Shortlist: Dok, MOP-Shortlist: Fiktion, MOP-Shortlist: Neue Horizonte und MOP-Shortlist: Saarland.[14]
Neben einer aktuellen Kinoproduktion umfasste die Kinderfilmreihe vier internationale Kurzfilme die im Rahmen der European Broadcasting Union (EBU) entstanden sind. Die Federführung dort nahm für die ARD der Saarländische Rundfunk wahr.[15]
Das Filmfestival kooperiert seit Jahren mit dem Atelier Ludwigsburg-Paris. Dabei handelt es sich um ein einjähriges Weiterbildungsprogramm für Filmproduktion, Finanzierung, Vertrieb und Marketing an der Filmakademie Ludwigsburg. Aus dem Programm wurden Kurzfilme gezeigt.[16]
Das Programm präsentierte eine Auswahl an Kurzfilmen, die im vergangenen Herbst mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurden oder eine Nominierung erhielten.[16]
Saarbrücken ist Partnerstadt von Cottbus, wo das dortige Filmfestival (FFC) als international mit führend für den osteuropäischen Film gilt. FFMOP und FFC tauschen jährliche eine filmische Entdeckung aus.[17]
Beim Festival 2021 wurden Max Ophüls Preise in 16 Kategorien und Preisgelder in Höhe von 118.500 Euro an die Wettbewerbsteilnehmer vergeben. Neben 12 Jury- waren auch vier Publikumspreise ausgelobt (Zuschauerabstimmung per Online-Voting während der Festivalwoche). Die Preisverleihung wurde als Livestream am 23. Januar 2021 gesendet und von Tobi Krell moderiert.[18][19] Die Laudationen der jeweiligen Jurys wurden voraufgezeichnet, während die Gewinner live zugeschaltet wurden.[20]
Die Preiskategorien und Gewinner im Überblick:[21]
Max Ophüls Preis: Preis der Jugendjury (gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung und Landeszentrale für politische Bildung Saarland, Dotierung: 2500 Euro) – Fuchs im Bau (Regie: Arman T. Riahi)
Max Ophüls Preis: Publikumspreis Bester Kurzfilm (Dotierung: 5000 Euro) – Trumpets (Regie: Kevin Haefelin)
Bester Schauspielnachwuchs
Sektionsübergreifend war der Max Ophüls Preis für den Besten Schauspielnachwuchs ausgelobt, bei dem zwei Preisträger gekürt werden (Dotierung jeweils 3000 Euro). Die Auszeichnung wurde durch die Schauspieljury bestehend aus Ute Bergien (Schauspielagentin), Tim Garde (Schauspieldozent) und Martina Poel (Schauspielerin) vergeben. Die Jurymitglieder durften in der Berücksichtigung von Haupt- und Nebenrollen sowie der Geschlechterspezifik frei entscheiden. Die Nominierungen wurden bereits vor Festivalbeginn bekanntgegeben.[22]
Die vorab in Berlin aufgezeichnete Verleihung des Ehrenpreises wurde am Eröffnungstag des Festivals gestreamt.[24] Daran schloss sich die Aufführung von Luca Lucchesis Dokumentation A Black Jesus an, den Wenders mitproduziert hat.[25] Der Film beleuchtet die Verehrung einer schwarzen Jesus-Statue in dem sizilianischen Dorf Siculiana. Als dort eine Gruppe untergebrachter Flüchtlinge aus Afrika an der religiösen Tradition teilnehmen möchte, kommt es zu Spannungen unter den Dorfbewohnern.[26]