Laut einer Auflistung von 1342 besaß das Kanonikerstift Ansbach drei Anwesen in Eckartsweiler.[6] Im 14. Jahrhundert hatte hier auch der Bischof von Würzburg Besitz – eventuell ehemaliger Besitz des Ansbacher Klosters aus jener Zeit, als das Kloster in ein Stift umgewandelt wurde.[7] Ein weiterer Untertan gehörte dem Burggrafen von Nürnberg.[8] In einem Gültbuch des Prämonstratenserinnenklosters Sulz von 1478 ist außerdem verzeichnet, dass das Kloster dort eine Hofstatt als Lehen vergab; der dortige Untertan unterstand dem Klostergericht. Von der „Mittelwiese“ im Dorf erhielt das Kloster ebenfalls Zinsen.[9]
Im 16-Punkte-Bericht des ansbachischen Amtes Brunst von 1608 sind 17 Mannschaften für den Ort verzeichnet. Neun waren dem brandenburg-ansbachischen Kastenamt Colmberg zinsbar, zwei dem brandenburg-ansbachischen Klosteramt Sulz und vier nach Hohenlohe-Schillingsfürst.[10] Laut dem 16-Punkte-Bericht von 1681 unterstanden zehn Anwesen dem Amt Colmberg, weiterhin zwei dem Klosteramt Sulz und vier dem hohenloheschen Hause, ein Untertan gehörte Johann Gottfried Schwarz zu Fürth (später ebenfalls dem Amt Colmberg zugehörend). Außerdem gab es ein gemeindliches Hirtenhaus.[11]
Im Vergleich von 1710, der den Streit des hohenloheschen Hauses mit dem Fürstentum Brandenburg-Ansbach um hochfraischliche Angelegenheiten beendete, wurde Eckartsweiler Ansbach zugesprochen; alle Anwesen unterstanden nunmehr dem brandenburg-ansbachischen (ab 1792 königlich-preußischen) Stadtvogteiamt Leutershausen.[12] Am Ende des Alten Reiches gab es in Eckartsweiler 19 Anwesen. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Kastenamt Colmberg: 2 Dreiviertelhöfe, 5 Köblergüter, 4 Söldengüter; Klosterverwalteramt Sulz: 3 Söldengüter; Ansbacher Rat (Johannispflege): 1 Köblergut) und das Amt Schillingsfürst (1 Hof, 2 Dreiviertelhöfe, 1 Söldengut). Neben den Anwesen gab es noch die Kalkhütte,[13] die dem Fürstentum Ansbach unterstand, und ein Gemeindehirtenhaus.[14][15] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.[16]
Die Gemeinde wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1. Juli 1976 in die Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach eingemeindet.[19]
Eckartsweiler gehörte gemäß einer Auflistung von 1830 zu einem „die Brünst“ oder „die Brunst“ genannten, seit dem Mittelalter stellenweise gerodeten umfangreichen Waldgebiet zwischen Leutershausen und Kloster Sulz mit dem Hauptort Brunst. Die Brünst war für ihre gute Rinderviehzucht bekannt; ihre 22 Dörfer galten als reich.[20] So erhielt beim bayerischen Landwirtschaftsfest 1812 in Ansbach Johann Paul Nachfischer aus Eckartsweiler den 2. Preis für die beste Zuchtkuh.[21]
Baudenkmäler
Haus Nr. 4: eingeschossiges Wohnstallhaus, Fachwerkgiebel, 18./19. Jahrhundert; Fachwerkscheune, Krüppelwalm, 18./19. Jahrhundert
Haus Nr. 5: Wohnstallhaus, eingeschossiges massives Gebäude mit Steildach, Ecklisenen, Giebel mit Geschossgliederung, bezeichnet 1819
Haus Nr. 9: Wohnstallhaus, eingeschossiges Gebäude mit Steildach, Fachwerkgiebel, bezeichnet 1723
Haus Nr. 17: ehemaliges Wohnstallhaus, zweigeschossiger Satteldachbau, mit Fachwerkobergeschoss und Fachwerkgiebel, 1705
Haus Nr. 21: ehemaliges Bauernhaus, eingeschossiger massiver Satteldachbau mit zweigeschossigem Quergiebel, Eckquaderungen, bezeichnet 1866, mit gleichzeitigem Fachwerkanbau
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 141.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 160.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 556.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 623 f.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 716 und 850.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 720.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 626, 717 und 801.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 850 f. Dort sind fälschlicherweise 20 Anwesen angegeben.
↑Johann Bernhard Fischer: Eckertsweiler. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.104 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 1, Sp. 685) Hiernach gab es nur 18 Untertansfamilien, von denen 14 ansbachisch waren.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 985.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
↑Friedrich Oechsle: Beiträge zur Geschichte des Bauernkrieges in den schwäbisch-fränkischen Grenzlanden, Heilbronn 1830, S. 320, Fußnote. Friedrich Benedict Weber: Bemerkungen und Notizen über verschiedene Gegenstände der Landwirthschaft, Leipzig 1815, S. 194. Heinrich Wilhelm Bensen: Kurze Beschreibung und Geschichte der Stadt Rotenburg ob der Tauber. Erlangen 1856, S. 29.
↑Wochenblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Baiern vom 31. August 1813, S. 755.
↑ abEs sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 850.