„Hetzelweyler“ gehörte laut einem Verzeichnis von 1342 mit einem Hof zum Chorherrenstift Ansbach.[5] Der Ort war nach Weißenkirchberg (St. Wenzel) gepfarrt.[6] Im 14. Jahrhundert enthalten auch die ältesten Lehenbücher des Hochstifts Würzburg Einträge zu dem Weiler.[7] Nach den 16-Punkte-Berichten des brandenburg-ansbachischenAmtes Brunst von 1608 und 1681 gehörte Hetzweiler zur Gemeinde Brunst und bestand aus zehn „Mannschaften“, die gült-, steuer- und lehenbar dem brandenburg-ansbachischen Kastenamt Colmberg, gerichtsbar dem Amt Brunst und vogtbar dem brandenburg-ansbachischen Stadtvogt in Leutershausen waren.[8] Laut einem Hofverzeichnis von 1641 war der Ort infolge des Dreißigjährigen Krieges seit 1632 „ganz öd, meist eingefallen und niemand vorhanden“.[9] Ein 1710 geschlossener Vergleichsvertrag zwischen dem hohenloheschen Hause zu Schillingsfürst und Brandenburg-Ansbach bezüglich der Fraisch sprach die Ansiedlung den Ansbacher Markgrafen zu.[10] Am Ende des Alten Reiches bestand Hetzweiler grundherrschaftlich aus 12 Anwesen des ansbachischen Kastenamtes Colmberg, nämlich sieben Höfen, drei Köblergütern, einem Haus und einem Häuslein.[11][12] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.[13]
1806 kam Hetzweiler an das neue Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hetzweiler dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Brunst zugeordnet. Es gehörte auch der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Brunst an.[14] 1856 waren in Hetzweiler außer den Bauern ein Schmied, ein Krämer, ein Schreiner, ein Metzger, ein Büttner, ein Schuhmacher und eine Hebamme ansässig.[15] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Brunst und damit auch Hetzweiler am 1. Mai 1978 nach Leutershausen eingegliedert.[13]
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 141.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 76.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 161.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 716 f. und 718.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 626.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 867 f.
↑Johann Bernhard Fischer: Hezweiler. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.105 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 655) Hiernach gab es 11 Untertansfamilien.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 982.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
↑Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.