Dungeon Hack
Dungeon Hack ist ein 1993 für MS-DOS veröffentlichtes Computer-Rollenspiel, das von DreamForge Intertainment entwickelt und von SSI veröffentlicht wurde. Es handelt sich um die letzte Verwertung der AESOP/16-Engine aus Eye of the Beholder 3: Assault on Myth Drannor und besitzt ein grafisch nachgebautes, Rogue-ähnliches Spielprinzip mit zahlreichen zufallsgenerierten Inhalten. SpielprinzipDungeon Hack besaß mit Ausnahme der Information, dass die Spielfigur am Ende eines Dungeons ein Artefakt finden soll, keinerlei Handlung.[1] Stattdessen war es eine Übertragung des bekannten Rogue-ähnliches Spielprinzips aus den Anfängen der Computerrollenspielzeit (Rogue, Hack, NetHack) in ein grafisches Gerüst, unter Nutzung aller schon bekannter Elemente der Eye-of-the-Beholder-Spiele.[2] Als grafisches Grundgerüst wurde die von SSI für Eye of the Beholder 3: Assault on Myth Drannor entwickelte AESOP/16-Engine verwendet.[3] Zu Beginn erstellt der Spieler einen Charakter gemäß der Vorgaben und Möglichkeiten von Advanced Dungeons & Dragons. Erstmals waren in einem AD&D-Computerspiel alle sieben Charakterklassen (Barde, Kleriker, Kämpfer, Magier, Dieb, Paladin, Waldläufer) umgesetzt, inklusive mehrklassiger Figuren, jedoch ohne die davon abweichende Dualclass für menschliche Charaktere. Weiterhin konnte der Spieler Geschlecht, Rasse und Gesinnung bestimmen. Die Spielfigur wird bereits zu Beginn mindestens auf die 3. Charakterstufe aufgewertet. Eine Besonderheit ist, dass der Spieler im Anschluss mit Hilfe einer Zahl an Schieberegler die Gestaltung und den Schwierigkeitsgrad des Levels beeinflussen kann. Der zu erforschende Dungeon besteht aus zehn bis 25 Leveln. Ein besonderer Schwierigkeitsgrad, der „Character Death Real“ vernichtete beim Ableben des Spielercharakters sämtliche Spielstände und sorgte somit für das permanente Ableben der Figur.[4][5] Das Spielgeschehen wird aus der Egoperspektive präsentiert und findet in Echtzeit statt. Der Hauptbestandteil des Spiels besteht aus der Suche nach der Abstiegsmöglichkeit in die tieferen Regionen des Dungeons. Dabei gilt es hauptsächlich Monster zu bekämpfen. Dialoge und thematische Quests sind nicht vorhanden, Rätsel beschränken sich auf das Finden von Schlüsseln, Schaltern und per Illusion versteckter Zugänge. Für einen höheren Schwierigkeitsgrad können Puzzles über mehrere Ebenen hinweg aktiviert werden, was bedeutet, dass etwa der passende Schlüssel auf einem anderen Level geborgen werden muss. Daneben gibt es zufallsgenerierte Schätze und Hilfsgegenstände wie Nahrung, die zum Wiederauffrischen der Lebensenergie benötigt wird, zu entdecken. Der Generator berücksichtigt dabei die Wahl der Spielfigur, um passende Gegenstände zu platzieren. Das Spiel besitzt ein Mapping-System, das automatisch die erkundeten Bereiche inklusiver der Standorte von Monstern und Illusionswänden dokumentiert. In der linken unteren Bildschirmecke wird eine kleine Automap angezeigt, die durch Klick in eine große Ansicht wechselt. Auf Wunsch kann die Karte ausgedruckt werden.[5] Durch die Beibehaltung der Engine und der implementierten Regelwerksumsetzung wurden auch die Eigenheiten von Eye of the Beholder übernommen, etwa die nicht vorhandene Möglichkeit, mit angelegter Rüstung zaubern zu können. Diese musste weiterhin erst umständlich über das Point&Click-Interface ab- und anschließend wieder angelegt werden.[1] RezeptionFür das US-amerikanische Computerspielmagazin Computer Gaming World kam die Testerin zu einem positiven Ergebnis. Sie lobte das Spiel für sein schnelles, einfach zugängliches Spielprinzip, als Gegenpol zu den handlungsbetonten Rollenspielen. Positiv hob sie die vielen Gestaltungsmöglichkeiten des Spielers bei der Dungeonerstellung hervor. Sie lobte die charakterbezogenen Zufallsroutinen, kritisierte jedoch, dass die Ergebnisse der Zufallsgenerierung im Detail häufig nicht ausreichend seien. Auch sei bei der höchsten Anzahl an Dungeonlevels das Spielprinzip ohne Handlung auf Dauer zu repetitiv.[5]
– Allen Rausch: A History of D&D Video Games – Part III[2]
– Andrew Park, Elliott Chin: Gamespot's History of Advanced Dungeons & Dragons[1]
– Matt Barton: The History of Computer Role-Playing Games Part III[6] Weblinks
Einzelnachweise
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