Der Deutsche Pétanque-Verband wurde 1984 gegründet. Deutsche Pétanque-Meisterschaften fanden erstmals im Jahr 1977 in Bad Godesberg statt.[1] Ursprünglich war geplant, dass der Sieger zur Pétanque-Weltmeisterschaft nach Luxemburg fährt. Nach Ende der Meisterschaft einigte man sich allerdings auf ein gemeinsames Team für die Weltmeisterschaft. Seitdem nehmen deutsche Mannschaften als Teams des Deutschen Pétanque-Verbands an Weltmeisterschaften teil.
Altersgruppen
Es gibt Meisterschaften für folgende Altersgruppen:
Für den Wechsel in die nächste Gruppe gilt das Geburtsjahr. Für alle Altersgruppen, außer den Ü55 gilt, gilt dass grundsätzlich auch jüngere Spieler am Wettbewerb teilnehmen dürfen. Alle Altersgruppen sind internationale Bezeichnungen. Die internationale bzw. französische Bezeichnung Veteran wurde nach Diskussion für Deutschland verworfen, da nach Ansicht vieler Diskutanten der Begriff in Deutschland anders besetzt ist als zum Beispiel in Frankreich. Die Jahrgänge der Altersgruppe Veteran variieren in den verschiedenen Ländern, in denen besondere Meisterschaften ausgetragen werden.
Wettbewerbsformen
Grundsätzlich wird zwischen Wettbewerben in Formationen, Mannschaftswettbewerben und Präzisionsschießen (Tir de précision) unterschieden.
Formationen
Im Pétanque wird in folgenden Formationen gespielt:
Bei deutschen Meisterschaften in Formationen dürfen anders als bei Welt- und Europameisterschaften und Mannschaftswettbewerben kein Spieler ausgewechselt werden.
Präzisionsschießen
Beim Präzisionsschießen wird aus Entfernungen von 6, 7, 8 und 9 Metern auf fünf verschiedene Anordnungen von Kugeln geschossen.
Mannschaftswettbewerbe
Mannschaften bestehen aus mehreren Formationen.
Teilnehmer, Qualifikation, Modus
An den DM im Triplette, Doublette, Tête á tête und Doublette mixte nehmen je 128 Teams, bei den DM Frauen und DM 55+ nehmen 64 Teams teil.
Bei den deutschen Jugend-Meisterschaften können alle Jugendlichen mit einer DPV-Lizenz teilnehmen.
Die Mannschaften qualifizieren sich bei Veranstaltungen der Landesfachverbände. Es können sich Spieler verschiedener Landesverbände zu einer Formation zusammenfinden. Sie müssen dann in einem der Landesverbände spielen, in denen die Team-Mitglieder Mitglied sind. Gehören bei einem Triplette zwei Mitglieder einem Landesverband an, müssen sie in diesem spielen. Auch Sportler, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben, können an den deutschen Meisterschaften teilnehmen, wenn sie ein DPV-Lizenz (und keine eines anderen nationalen Pétanque-Verbandes) haben.
Die Anzahl der Mannschaften, die ein Landesverband entsenden kann, richtet sich je zur Hälfte nach deren Größe und dem Erfolg des jeweiligen Landesverbandes bei der letzten DM.
In der ersten DM Runde wird zunächst ein Poule gespielt, dann folgen KO-Runden. Die im Poule ausgeschiedenen Mannschaften können an der B-Meisterschaft (fr.: Consolante; Trostrunde) teilnehmen.
Die Meisterschaften finden an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Terminen statt. Es werden auch Meisterschaften zusammengelegt, so findet die DM im Tête à tête und im Präzisionsschießen zur gleichen Zeit und am gleichen Ort statt.
Wettbewerbe
In der Boule-Spielsportart Pétanque spielen Sportler unterschiedlichen Alters und Geschlechts in verschiedenen Wettbewerbsformen gegeneinander. Bei den deutschen Meisterschaften der Senioren, Frauen, Espoirs, Juniors, Cadets und Minimes sind Spieler mit einer gültigen Lizenz des DPV startberechtigt.
Männer und Frauen
An den deutschen Meisterschaften für Senioren (Seniors) können Sportler ab 18 Jahren ohne Einschränkungen teilnehmen. Juniors und Cadets können teilnehmen, wenn eine altersgerechte Betreuung durch deren Landesverband sichergestellt ist.
Mit Ausnahme der DM Frauen und Doublette mixte, können an allen Wettbewerben sowohl Frauen, Herren als auch Mixte Teams teilnehmen.
Die Mixte-Meisterschaften werden in Deutschland in der Formation Doublette seit 1996 ausgetragen.
Die Frauen Meisterschaften gibt es seit 2003 in der Formation Doublette, seit 2006 in der Formation Triplette.
Wenige Sportler errangen Siege sowohl bei den Jugendmeisterschaften als auch bei den Meisterschaften der Senioren. Zum Beispiel: Luzia Beil, Muriel Hess, Eileen Jenal, Sascha Koch, Sascha von Pleß und Manuel Strokosch.
Sascha Löh gewann im Jahr 2000 drei der damals noch insgesamt vier Titel: Deutscher Meister im Triplette, im Doublette und im Tête à tête. Toufik Faci schaffte dies 2018 im Triplette, im Mixte und im Tête à tête.
Jan Garner gewann als einziger Pétanque-Sportler 12 deutsche Meisterschaften bei den Senioren-Formationen.
Nur ein Sportler konnte alle 7 verschiedene Titel erringen: Jean-Luc Testas gewann im Triplette, Triplette Ü55, Doublette, im Tête à tête, im Präzäsionsschießen, im Doublette mixte und mit der Mannschaft.
Jannik Schaake erreichte in der Vorrunde der Jugend-Präzisionsschießen-Meisterschaft 2006 mit 53 Punkten die beste Leistung auf einer deutschen Meisterschaft.[3] 2010 wurde er von Manuel Strokosch mit 58 Punkten überboten.[4]
Siegerliste Formationen
202 verschiedene Sportler sind von 1977 bis 2016 Deutsche Pétanque Meister (Formationen bzw. Präzisionsschießen) bei den Senioren geworden. 86 verschiedene Sportler sind bis Mai 2008 Deutsche Pétanque Meister (Formationen bzw. Präzisionsschießen) bei den Jugendmeisterschaften geworden.
Die Meisterschaften Ü55 fand 2007 zum ersten Mal statt, teilnahmeberechtigt sind Pétanque-Spieler die im jeweiligen Jahr mindestens 56 Jahre sind oder werden.
Es sind 64 Teams startberechtigt, Qualifikation und Austragung wie bei den Wettbewerben der Senioren. Rolando Jecle ist mit fünf Siegen in Folge bisher erfolgreichster Teilnehmer.
Wolfgang Düsterhöft, Reinhard Steffen, Martin Schwarz
Jugend-Meisterschaften
Die deutschen Jugendmeisterschaften werden seit 1995 ausgetragen. An ihr können alle Jugendlichen mit einer gültigen DPV-Lizenz teilnehmen.
Sie wird in folgenden Altersgruppen ausgetragen
Minimes (bis 11 Jahre)
Cadets (12 bis 14 Jahre)
Juniors (15 bis 17 Jahre)
Espoirs (18 bis 22 Jahre)
Stichtag für die Zugehörigkeit zu einer Altersgruppe ist der 31. Dezember.
Bei altersgemischten Mannschaften bestimmt der älteste Spieler die Zugehörigkeit zur Altersgruppe.
Es wird Triplette gespielt.
Der Spielmodus ist von der Teilnehmerzahl abhängig.[13]
Erfolgreiche Sportler
Anna Nguyen ist mit 8 Jahren die bisher jüngste Deutsche Meisterin in der Geschichte des Deutschen Petanque-Verbandes.[14]
Eileen Jenal gewannen mit 4 Titeln die meisten Jugend-Meisterschaften in der Formation.
Das Präzisionsschießen (fr.: Tir der precision) wird als deutsche Meisterschaft bei den Jugendmeisterschaften (U18) seit 2005 ausgetragen, bei den Espoirs (U23) seit 2018.
Der Wettbewerb der Pointeure wird als deutsche Meisterschaft bei den Jugendmeisterschaften (U18) seit 2015 ausgetragen und seit 2018 der Espoirs (U23).
Mannschaften bestehen aus mehreren Formationen. In Deutschland gibt es als Mannschaftsmeisterschaften, die deutsche Mannschaftsmeisterschaft seit 1995 (seit 2007 als Pétanque-Bundesliga), den Länderpokal und das Jugendmasters.
Mannschaftsmeister
Rekordtitelträger ist Düsseldorf sur place, sie wurden 6-mal deutscher Mannschaftsmeister.
Jan Garner, Carolin Birkmeyer, Pia Weidenhöfer, Bernd Hoffmann, Mahmut Tufan, Sascha von Pless, Horst Weidenhöfer, Gerrit Halbach, Lea Kleinspehn, Olaf Wätjen, Mika Everding, Filip Wätjen
2013
Boule Club Tromm 1997 e. V.
2014
Boule Club Tromm 1997 e. V.
2015
VFPS Osterholz-Scharmbeck
2016
VFPS Osterholz-Scharmbeck
2017
BV Ibbenbüren
Hermann Streise, Mathias Künnecke, Jennifer Schüler, Erik Groote, Shemsedin Berisha, Bruno Absalon, Alexander Streise, Mark Bouwers, Frank Günther, Coach: Eckhard Schwier[17]
Von jedem Landesfachverband ist eine Mannschaft teilnahmeberechtigt.
Eine Mannschaft besteht aus fünf Triplettes:[23]
Senioren1
Senioren2
Espoirs
Frauen
Jugend
Die Espoirs-Mannschaft wurde erstmals 2007 eingeführt, bis 2006 starteten 3 Senioren-Mannschaften.
Seit 2019 gibt es den Länderpokal der Ü55.
„Für jede Triplette können – müssen aber nicht – 4 Spieler gemeldet werden. Der Teamchef/Coach/Trainer kann den 4. Spieler gem. den internationalen Gepflogenheiten während des Spiels einwechseln, und zwar nach einer Aufnahme und während eines Spiels nur einmal.“[23]
Je nach Anzahl der Mannschaften gibt es unterschiedliche Spielsysteme.[23]
Bei bis zu acht teilnehmenden Teams spielt jede Mannschaft gegen jede. Bei mehr als 8 Mannschaften wird in zwei Gruppen gespielt. „In der Gruppe ‚A‘ spielen die Teams, die im vorangegangenen Jahr die Plätze 1, 3, 5, 7 und 9 belegten, in der Gruppe ‚B‘ Teams von den Plätzen 2, 4, 6, 8 und 10. Die Platzierung des Vorjahres gibt die Startreihenfolge für den Spielrundenplan in den beiden Vorrundengruppen vor.“[23]
Die Pokalsieger
Der Boule- und Pétanqueverband Nordrhein-Westfalen e. V. und der Boule, Boccia und Pétanque Verband Baden-Württemberg e. V. gewannen den Pokal je 12×.
2001 wurde Jugendländerpokal wiederbelebt, der 2002 in Jugend-Ländermasters umbenannt. Das Masters ist ein Wettbewerb von Jugend-Auswahlmannschaften der Landesfachverbände der Juniors (U18) und Cadets(U15) und seit 2017 der Espors (U23).
Jeder Landesverband kann 2 Mannschaften stellen. Je eine Mannschaft bei den Juniors und Cadets. Jede Mannschaft besteht aus 4 Spielern. Es kann ein Ersatzspieler pro Mannschaft benannt werden. Der Ersatzspieler kann nur ab Beginn einer Spielrunde eingesetzt werden. Es werden in jeder Begegnung 1 Tête à tête, 2 Doublettes und 1 Triplette gespielt.[24]