Condado de Treviño
Condado de Treviño (baskisch Trebiñuko Konderria oder nur Trebiñu) ist eine 1.428 Einwohner (Stand 1. Januar 2022) zählende Gemeinde (municipio) in der nordspanischen autonomen Region Kastilien-León in der Provinz Burgos. Die in den 1980er Jahren durch den Zusammenschluss von 51 Dörfern und Weilern (pedanías) entstandene Gemeinde bildet gemeinsam mit der Nachbargemeinde La Puebla de Arganzón eine zur Provinz Burgos gehörende Enklave innerhalb der baskischen Provinz Álava. Trotz des Fehlens hochrangiger Einzelbauten ist die ländliche Gemeinde als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico eingestuft worden. Lage und KlimaDie Gemeinde liegt in einem Hochtal in ca. 500 bis 800 m Höhe und ist ca. 105 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung von der Stadt Burgos entfernt. Die nächstgelegene kastilische Stadt ist Miranda de Ebro (ca. 32 km westlich). Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 775 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[2] Bevölkerungsentwicklung
Die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe haben seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem Verlust von Arbeitsplätzen und somit zu einem deutlichen Rückgang der Einwohnerzahlen geführt. Die meisten der etwa 50 Ortschaften und Weiler haben nur noch etwa 10 bis 20 Einwohner. Einige sind bereits aufgegeben worden. WirtschaftDie für spanische Verhältnisse durchaus regenreiche Region ist seit Jahrhunderten ganz wesentlich von der Landwirtschaft geprägt. Seit den 1960er Jahren spielt der innerspanische Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales) eine wachsende Rolle im Wirtschaftsleben. GeschichteBei Laño finden sich künstliche Höhlen, die vor mindestens 1500 Jahren bewohnt waren. In ihnen sind Zeichnungen von Tieren und Inschriften zu erkennen. Keltische, römische, westgotische und selbst maurische Spuren fehlen jedoch. Die Gründung von Treviño erfolgte 1161 durch den König von Navarra Sancho VI. el Sabio; um das Jahr 1200 gelangt der Ort in kastilischen Besitz. Der Kreuzungspunkt von Handelswegen zog im Mittelalter jüdische Geschäftsleute an, wodurch sich ein beachtliches Judenviertel entwickelte. Das Gebiet wurde im Jahr 1453 von Johann II. zur Grafschaft (condado) erhoben; das heutige Rathaus entstand im 16. Jahrhundert als Palast und Herrschaftssitz der Grafen von Treviño. TerritorialstreitigkeitenSeit vielen Jahren beanspruchen politische Kräfte aus Álava das „Condado de Treviño“ für ihre Provinz. Auch die Bevölkerung der Gemeinde selbst befürwortet ein Referendum, welches über die Zugehörigkeit des Gebietes entscheiden sollte. Allerdings blockieren die Behörden von Burgos und Kastilien-León seit Jahren diesen Schritt. Sehenswürdigkeiten
WeblinksCommons: Condado de Treviño – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
|