Er war das vierte Kind des Johann Georg Mönckeberg (1839–1908) und dessen Ehefrau Elise Mathilde (1846–1923), geborene Borberg, adoptierte Tesdorpf.[5] Er hatte drei Brüder und fünf Schwestern, den Pathologen Johann Georg Mönckeberg (1877–1925), den zweifach promovierten Juristen (jur. et. phil.) Adolph Mönckeberg (1881–1914),[6] den Juristen Franz Theodor Mönckeberg (1886–1960),[7] die mit Johannes Semler verheiratete Susanne (1868–1959), geborene Mönckeberg, die mit dem Hamburger Kaufmann und Fabrikdirektor (Dynamit-A.G., vormals Alfred Nobel & Co.) Richard Edmund Berckemeyer (* 1867)[8] verheiratete Therese Maria (1870–1921), geborene Mönckeberg, die mit dem Hamburger Rechtsanwalt Friedrich Christian Sieveking (1867–1917) verheiratete Olga Luise (* 1871), geborene Mönckeberg, die mit dem Major Wolfgang Fritz Carl Otto Freiherr von Ledebur (1869–1943) verheiratete Therese (1875–1968), geborene Mönckeberg, und die mit André Jolles verheiratete Mathilde (1879–1958), in zweiter Ehe: Wolff, geborene Mönckeberg.[9][10][11]
Carl Adolf Mönckeberg heiratete am 5. April 1903 Edith Rose Mathilde Charlotte (1877–1949), geborene Sander. Diese war Tochter des Kaufmanns Johann Friedrich Albrecht Sander (1830–1899) aus Tostedt.[12] Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Sander Ivan Jürgen (* 19. Januar 1904) und Suse Renate (* 30. August 1906).[11]
Ab 1. Oktober 1900 bis Juni 1902 war er neben dem Verleger Alfred Janssen (1865–1935) und Siegfried Heckscher Mitherausgeber der Wochenschrift Der Lotse, einer Hamburgischen Wochenschrift für deutsche Kultur[17][5]. Wie Carl Mönckeberg in der Erstausgabe ankündigte, würden „im Lotsen sämtliche großen Probleme der Gegenwart, wie sie in Kunst, Wissenschaft, Erziehung, Politik und Volkswirtschaft vor uns auftauchen, so tief und gerecht wie möglich behandelt werden. Besonders helles Licht wird dabei natürlich auf die Gegenstände fallen, die von Hamburg, als der Stadt des Handels und der Seeinteressen, genauer als von andern deutschen Plätzen aus beobachtet werden können. […] Auf hamburgische Zustände wird er sich deshalb mit herzlicher Vorliebe einlassen, aber auch mit der ganzen Strenge, wie sie ein heimatlicher Ehrgeiz gegen die eigenen Leistungen kehrt. Diese unverblendete Gewissenhaftigkeit ist um so notwendiger, als man im Reiche heutzutage die Blicke mit großen Erwartungen auf Hamburg richtet und seinen kulturellen Fähigkeiten ein Vertrauen schenkt, das eigentlich erst durch Thaten verdient werden muß.“[18] In der Wochenschrift wurden u. a. Beiträge von Lou Andreas-Salomé, Hans Bethge, Max Dessoir, Otto Ernst, Gustav Falke, Wilhelm Foerster, Alfred Lichtwark, Detlev von Liliencron, Börries von Münchhausen, Friedrich Naumann, Rainer Maria Rilke, Hugo Salus, Paul Scheerbart, Wilhelm von Scholz, Heinrich Spiero, Paul Wertheimer und Karl Woermann veröffentlicht.[19]
Ab 1918 war er Geschäftsleiter des Hamburger Ausschusses für Siedlungswesen.[20][23] Als Assessor wurde er ab 1920 in der Bürgerschaftskanzlei der Hamburgischen Justizverwaltung tätig und wirkte dort bis 1933 als Syndikus der Hamburgischen Bürgerschaft.[5][25][23]
Carl Adolph Mönckeberg verstarb im Alter von 65 Jahren und wurde im Familiengrab auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg beigesetzt.
Werke (Auszug)
Wilhelm-Gymnasium 1887/1888 – Carl Mönckeberg, gen. Mönch von Karlsberg, 1887–1888, Gedichte, Hamburg 1888.[27]
Lieder und Chöre. Sammelband. 16 An die Abiturienten. Melodie aus dem Chor (Partitur, Text Carl Mönckeberg). (Hs. vervielfältigte Notenblätter aus dem Besitz des Wilhelm-Gymnasiums in Hamburg). Hamburg, ca. 1890 OCLC246279574
Das Menschenherz ist dunkel. In: Deutsche Dichtung, Nr. 10 (1891), S. 189.
Erste Liebe. In: Deutsche Dichtung, Nr. 10 (1891), S. 93–94.
Geduld!. In: Deutsche Dichtung, Nr. 16 (1894), S. 65.
Verliebte Wirtschaft. Scherzspiel. In: Deutsche Dichtung, Nr. 16 (1894), S. 161–164.
Liebe ohne Worte. In: Deutsche Dichtung, Nr. 19 (1895/96), S. 52.
Illusionen. Drama in fünf Aufzügen. Alfred Janssen, Leipzig 1895. OCLC72623610
Hans im Glück. Lustspiel. In: Göttinger Musen-Almanach für 1896, S. 19–50.
Sei ruhig! In: Deutsche Dichtung , Nr. 20 (1896), S. 119.
Pierrot im Ballsaal. In: Göttinger Musen-Almanach für 1896, S. 87–89.
Pierrots Interview. In: Göttinger Musen-Almanach für 1896, S. 139–141.
Scherzo. Prosa. In: Pan, Wochenschrift, Nr. 2 (1896/97), S. 291.
Riesenspielzeug. Drama und Verse. Alfred Janssen, Leipzig 1897. OCLC247047833
Mittlere Größe. Komödie. In: Göttinger Musen-Almanach für 1898, S. 113–178.
Morgenritt. Gedicht. In: Göttinger Musen-Almanach für 1898, S. 239–240.
Sei ruhig! In: Göttinger Musen-Almanach für 1898, S. 13–14.
Zur Erinnerung an Carl Mönckeberg, Doktor der Theologie und Pastor zu St. Nicolai 1807–1886. Hamburg 1898. OCLC248123964
mit Arthur Illies und Johann Georg Mönckeberg: 1876–1901 Hamburgischer Lorbeerkranz, dargereicht zu Ehren seiner 25-jährigen Senatorschaft dem Bürgermeister Dr. Johann Georg Mönckeberg am 3. Juli MCMI. Die drei kleinen Dramen dieser Festschrift sind am 3. Juli 1901 von den nächsten Angehörigen des Jubilars aufgeführt worden. Der Text ist von Carl Mönckeberg, der künstlerische Buchschmuck von Karl Illies. Es sind 700 Exemplare hergestellt worden. Verlag und Druckerei A.-G., Hamburg 1901. OCLC1006036984
Dat lütte Rümeken. Phönix, Hamburg 1901.
nach Jacob Grimm: Das Märchen von der goldenen Gans. Hochzeitsspiel in fünf Akten. Verlags-Anstalt und Druckerei A.-G., Hamburg 1904. (Dem Hochzeitspaare Albrecht Sander und Jane, geb. Herbst, in Liebe gewidmet von Carl Mönckeberg. Aufgeführt am 1. September 1904 im Uhlenhorster Fährhause) OCLC727920868
mit André Jolles: Vielliebchen. Schwank in Versen von Karl Andres. Alfred Janssen, Hamburg 1906. (Uraufführung am 3. Februar 1906 im Thalia Theater, Hamburg) OCLC251011874
mit André Jolles: Alkestis Antikes Märchen in 3 Aufzügen von Karl Andres. Alfred Janssen, Hamburg 1907. OCLC251011845
mit dem Schauspieler und Theaterintendanten und Hauptmann Kurt Pehlemann (1878–1941): Bei Süd- und Bug-Armee, 1915. Kriegsberichte von Offizieren des A.O.K. Linsingen. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin 1917. OCLC21782130
Deutsche Truppen an der Düna, Herbst 1916. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin 1917. OCLC185162368
Unter Linsingen in den Karpathen. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin 1917. OCLC886515808
Hamburg vor und nach dem Kriege. Hanseatische Studien. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin 1917. OCLC475040943
Stellungskämpfe bei Laon, Sommer 1917. Erinnerungen einer deutschen Division. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin 1918. OCLC560193154
als Hrsg.: Bürgermeister Mönckeberg. Eine Auswahl seiner Briefe und Aufzeichnungen. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin 1918. OCLC786436367
mit Max Hecker: Das Waldenburg-Quartett. (= Waldenburger Schriften, Band 1). Böhlau, Waldenburg i. S. 1921. OCLC251297267
Die Geister gehn um. Eine gespenstische Bildnisgalerie (= Waldenburger Schriften, Band 2). Hartung, Hamburg 1922. OCLC251296866
Rückblick. Gedicht. (In memoriam Carl Mönckeberg, gest. Jan. 1939) In: Das Inselschiff. Eine Zeitschrift für Freunde der Literatur und des schönen Buches, Nr. 20 (1938/39), S. 123.
Literatur
Mathilde Wolff-Mönckeberg: On the Other Side. To My Children: From Germany 1940–1945. Owen, London 1979, ISBN 0-7206-0528-8.
Mathilde Wolff-Mönckeberg: Briefe, die sie nicht erreichten. Briefe einer Mutter an ihre fernen Kinder in den Jahren 1940–1946. Hoffmann u. Campe, Hamburg 1980, ISBN 3-455-08605-5.
Einzelnachweise
↑ abcBirgit Wägenbaur: Internationales Germanistenlexikon 1800–1950, Band 3, S. 853–854.
↑Mönckeberg, Carl. In: Deutsche Biographie, auf: deutsche-biographie.de
↑Jolles, André. In: Rudolf Vierhaus: Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), Band 5, Hitz–Kotzub, Part 1. Walter de Gruyter, Berlin 2011. ISBN 978-3-11-094653-6, S. 386.
↑ abcdF. Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Band 5, 6. Aufl. 1913, S. 23–24.
↑Aus der Familie des Ernst Philipp Berckemeyer und ein Großcousin des Hans Berckemeyer (vgl. Berckemeyer-Billmann, Amalie (Hrsg.), Geschichte der Familie Berckemeyer, 1385–1929, Osnabrück, 1929 – Band II: Stammtafeln).
↑Walter Thys (Hrsg.): André Jolles (1874–1946), „gebildeter Vagant“. Briefe und Dokumente. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2000. ISBN 978-3-934565-11-1, S. 33.
↑Mathilde Mönckeberg: Tagebucheintrag vom Mai 1899: „Carl gab ein Herrenfrühstück: Detlev von Liliencron, Gustav Falke, Maler Illies, von Hugo und Dr. Embden. Ich musste mich sehr anstrengen u. den besten Fuß d.h. Wein vorsetzen. Dabei durfte ich nur die Herren empfangen u. nachher gefälligst verduften.“ Zitiert nach: Bärbel Ehrmann-Köpke: „Demonstrativer Müßiggang“ oder „rastlose Tätigkeit“? Handarbeitende Frauen im hansestädtischen Bürgertum des 19. Jahrhunderts. Waxmann Verlag, Münster 2010. ISBN 978-3-8309-7368-3, S. 258.
↑Der Lotse. Hamburgische Wochenschrift für deutsche KulturOCLC938870975
↑Thomas Dietzel, Hans-Otto Hügel: Deutsche literarische Zeitschriften 1880–1945. Ein Repertorium. Walter de Gruyter, Berlin 2012. ISBN 978-3-11-097671-7, S. 760–761.