Briefmarken-Jahrgang 1965 der Deutschen Post der DDR
Der Briefmarken-Jahrgang 1965 der Deutschen Post der DDR wurde 1965 durch die Deutsche Post der DDR emittiert. Wie im Vorjahr kamen Blockausgaben an die Schalter, und drei Marken gelangten in einem waagerechten Zusammendruck zur Ausgabe. Zum Jahrgang gehörten insgesamt 69 Sondermarken und 2 Blocks mit 68 Motiven sowie 2 Dauermarken. Der Ausgabeumfang ging gegenüber dem Vorjahr wieder etwas zurück (1964: 79 Sondermarken, davon 18 in vier Briefmarkenblocks). Bei 11 Sondermarken musste ein Zuschlag von 5 oder 10 Pfennigen (insgesamt 0,70 Mark) bezahlt werden. Auch die zwei Blocks wurden mit einem Ausgabeaufschlag von 0,10 M (Block 23) und 0,15 M (Block 24) verkauft. Der Nominalwert der Ausgaben betrug 20,85 Mark. Seit 1955 wurden bei den meisten Sonderbriefmarkensätzen in der Regel ein Wert sowie fast alle Blocks und die ab 1962 erschienenen Kleinbogenausgaben in deutlich reduzierter Auflage gedruckt. Diese sogenannten Werte in geringer Auflage waren, abgesehen von einer in der Regel auf zwei Stück pro Postkunde begrenzten Abgabe am ersten Ausgabetag und am ersten Tag nach Ablauf der Abholfrist, nur mit einem Sammlerausweis an den Postschaltern oder über einen zu beantragenden Direktbezug bei der Versandstelle der Deutschen Post in Berlin erhältlich. In diesem Markenjahr betrug die Auflagenhöhe dieser Werte zwischen 1 200 000 Stück und 1 400 000 Stück. Bis Juli dieses Jahres wurden die Marken durchgängig auf Papier mit dem Wasserzeichen Nr. 3 (DDR um Kreuzblume) gedruckt, danach kam nur noch bei einem Teil der Ausgaben Wasserzeichenpapier zur Verwendung. Alle Briefmarken-Ausgaben seit 1964 sowie die 2-Mark-Werte der Dauermarkenserie Präsident Wilhelm Pieck und die bereits seit 1961 erschienene Dauermarkenserie Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht waren ursprünglich unbegrenzt frankaturgültig. Mit der Wiedervereinigung verloren alle Marken nach dem 2. Oktober 1990 ihre Gültigkeit. Besonderheiten
Die seit 1962 als dreiwertige Sätze ausgegebenen Marken zur Leipziger Messe – 1964 war an die Stelle des dritten Werts allerdings ein bedrucktes Nebenfeld gerückt – fanden auch 1965 ihre Fortsetzung. Dies trifft auch auf die 1961 erstmals im Emissionsprogramm der DDR-Post vertretenen Kosmosmotive zu, die dieses Jahr den Ausstieg eines Menschen in den Weltraum während des Fluges von Woschod 2 und den anschließenden DDR-Besuch der daran beteiligten Kosmonauten zeigten. In der DDR durchgeführte Weltmeisterschaften im Boxen und im Modernen Fünfkampf bildeten den Ausgabeanlass für insgesamt 7 Sportbriefmarken. Dies war nach den 12 Motiven im Olympiajahr 1964 eine Halbierung; im Folgejahr sollten es schon wieder 12 sein. Dem politischen Selbstverständnis der DDR-Führung entsprechend wurde der 20. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Faschismus mit Collagen zu historischen Ereignissen aus der Zeit von 1933 bis 1945 mit gleich 9 Werten gewürdigt. Erstmals erschien eine Zuschlagmarke „Hilfe für Vietnam“. Diese war die Vorläuferin zu der von 1966, mit Unterbrechungen, bis 1979 reichenden Serie „Unbesiegbares Vietnam“, die dem Krieg in dem südostasiatischen Land gewidmet war. Fortgesetzt wurde die 1963 begonnene und bis 1989 mit zumeist jeweils einem Wert laufende Serie „Internationale Mahn- und Gedenkstätten“. Die fast ausschließlich verwendeten Portostufen von 25 und, ab 1974, 35 Pfennigen dienten der Frankatur von Postkarten und einfachen Briefen im internationalen Verkehr, so dass mit den Ausgaben auch postalisch die antifaschistische Staatsdoktrin der DDR im Ausland demonstriert werden sollte. Den Ausgabeschluss bildete eine Gedenkmarke für den 1964 verstorbenen ehemaligen DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl, der einen wesentlichen Anteil an der weitestgehend unter Zwang vollzogenen Vereinigung der KPD und der SPD zur SED im Jahre 1946 hatte. Zum 800. Geburtstag Leipzigs erschienen 4 Marken mit Bauten. Diese Motive wiederholten 2 Blocks, die zu der zum Stadtjubiläum abgehaltenen Briefmarkenausstellung „Intermess III“ erschienen. Auch das 800-jährige Gründungsjubiläum von Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz) und die 200-jährige Einrichtung der Bergakademie Freiberg spiegelten eine drei- bzw. vierwertige Ausgabe wider. Auf ein erst 10-jähriges Bestehen konnte dagegen der durch die Deutsche Teilung in Ostberlin unter Leitung des Zoologen Heinrich Dathe aufgebaute Tierpark zurückblicken, dem die Post drei Werte mit Tieren von fernen Kontinenten widmete. Schließlich wurde mit Sondermarkenausgaben auch der Geburtstage berühmter Persönlichkeiten gedacht, u. a. Albert Schweitzer, August Bebel, Adolph Menzel, Wilhelm Röntgen und Dante Alighieri.
Die Markwerte der Dauerserie "Walter Ulbricht" von 1963 mit der Währungsangabe "DM" wurden durch die neue Bezeichnung „MDN“ ersetzt; die Werte in alter Zeichnung wurden jedoch nicht außer Kurs gesetzt. Liste der Ausgaben und MotiveLegende
Zusammendrucke
Anmerkungen
Siehe auch
Literatur
WeblinksCommons: Briefmarken der Bundesrepublik, Berlins und der DDR von 1965 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Briefmarken anderer Staaten 1965 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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