Briefmarken-Jahrgang 1955 der Deutschen Post der DDR
Der Briefmarken-Jahrgang 1955 der Deutschen Post der Deutschen Demokratischen Republik umfasst 46 Sondermarken und 3 Briefmarkenblocks, deren Marken auch als Einzelwerte ausgegeben wurden. Eine Sondermarke wurde mit einem Zuschlag verausgabt. Zwei Briefmarkenblocks wurden zu einem Verkaufspreis über dem Nominalwert abgegeben, insgesamt ergab sich ein Zuschlag von 40 Pfennigen. Seit diesem Briefmarken-Jahrgang wurden bei den meisten Briefmarkensätzen in der Regel ein Wert und fast alle Blockausgaben in deutlich reduzierter Auflage gedruckt. Diese sog. Werte in geringer Auflage waren an den Postschaltern grundsätzlich nur unter Vorlage eines bei der Deutschen Post für DDR-Bürger zu beantragenden Sammlerausweises in begrenzter Menge erhältlich. In diesem Markenjahr lag ihre Auflagenhöhe bei 750 000 Stück. Der Abgabebegrenzung waren bereits seit 1954 auch die meisten Blockausgaben unterfallen. Der Emissionsplan umfasste auch weitere sechs Werte der Fünfjahrplan-Dauerserie, wovon zwei Werte (Mi. 453 und 455) und ein Wert der alten Serie (Mi. 406) im März auch in einem Briefmarkenheft für 2 DM verkauft wurden. Dieses erste Markenheftchen der Deutschen Post der DDR enthielt drei Markenheftchenblätter mit insgesamt sechs Werten zu 5 Pf., sieben Werten zu 10 Pf. und fünf Werten zu 20 Pf. Die Werte wurden mit einer Ausnahme (Mi. 449, Überdruckmarke) sämtlich auf Papier mit dem Wasserzeichen Nr. 2 (DDR und Posthorn) gedruckt. Es wurden insgesamt 49 Motive ausgegeben. Davon erschienen elf auch als geschnittene Ausgabe auf Briefmarkenblocks; drei Motive gab es mit unterschiedlicher Frankatur. Die Gültigkeit der Sondermarken endete einheitlich am 31. Dezember 1956; nur bei den beiden beschnittenen Karl-Marx-Blocks lief die Postgültigkeit bereits am 30. Juni 1955 aus, da die ursprüngliche Blockausgabe bereits von 1953 stammte und die DDR-Post diese Marken nicht als Neuausgabe betrachtete. Die Dauermarken hatten bis zum 31. Dezember 1962 Gültigkeit; der 20-Pf-Wert (Mi. 455) durfte nur bis zum 31. Mai 1962 verwendet werden. Besonderheiten
Dieser Jahrgang erlebte eine deutliche Steigerung des Ausgabevolumens. So wurde die bereits im 5. Jahrgang mit zwei Werten erfolgende Würdigung der Leipziger Messe nunmehr auf beide Messen (Frühjahr und Herbst) ausgedehnt. Die Dominanz politikbezogener Themen hielt an: Es wurden sozialdemokratische und kommunistische Führer der deutschen Arbeiterbewegung, die 10. Jahrestage der Befreiung vom Faschismus und der Einleitung der Bodenreform sowie der 60. Todestag von Friedrich Engels umfangreich durch Marken und teilweise Blocks gewürdigt. Ausgabeanlässe auf dem Gebiet von Kultur und Kunst waren u. a. der 150. Todestag von Friedrich Schiller, der Wiederaufbau kriegszerstörter Bauwerke in der DDR und die Rückgabe von nach dem Kriegsende zunächst beschlagnahmten Gemälden der Dresdner Gemäldegalerie durch die UdSSR.[1] Bei der Zurücksendung von Restbeständen der Karl-Marx-Blockpaare aus dem Jahre 1953 von den Postwertzeichenverteilungsstellen an die Versandstelle in Berlin kam es bei einer größeren Anzahl der gezähnten Blocks zu Randbeschädigungen. Von der Versandstelle wurden die Blockränder daraufhin bis auf einen Rand von 5 mm beschnitten und die beschnittenen Briefmarkenblocks über den Sammlerschalter des Hauptpostamts W 8 in der Französischen Straße in Berlin zum Nominalpreis ohne Zuschlag verkauft. In der Geschichte der Deutschen Post der DDR war dies ein einmaliger Vorgang.
Die Neuausgabe der Dauerserie von 1953 machte sich aufgrund der Portosenkungen und damit geänderten Wertstufen erforderlich. Liste der Ausgaben und MotiveLegende
Beschnittene Briefmarkenblocks
Anmerkungen
Literatur
Siehe auch
WeblinksCommons: Briefmarken der Bundesrepublik, Berlins und der DDR von 1955 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Briefmarken anderer Staaten 1955 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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