Bahnstrecke Zalabér–Oberloisdorf

Zalabér–Oberloisdorf
Strecke der Bahnstrecke Zalabér–Oberloisdorf
Streckenverlauf im Abschnitt Oberloisdorf–Bük
Streckenlänge:97 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Zalalövő
ehemaliger Bahnhof
Zalabér
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Boba (Neutrassierung)
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
nach Boba
Strecke von rechtsStrecke (außer Betrieb)
von Boba
Abzweig geradeaus und von linksStrecke (außer Betrieb)
von Balatonszentgyörgy
BahnhofStrecke (außer Betrieb)
Zalabér-Batyk
Abzweig ehemals geradeaus und nach linksKreuzung (Strecke geradeaus außer Betrieb)
nach Zalalövő
Strecke nach links (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Ende Neutrassierung
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Batyk-kitérő
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Zalavég
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Mikosdpuszta
Grenze (Strecke außer Betrieb)
Komitatsgrenze ZalaVas
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Szajki erdő
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Hosszúpereszteg
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Vashosszúfalu (mit Ldst)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Pusztalánc (mit Ldst)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Káld
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Vásárosmiske (mit Ldst)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Gérce (mit Ldst)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Sitke
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
von Győr-Rendező
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Bajti-elágazás (mit Ldst und Abzw)
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
von Győr-Rendező
Brücke über Wasserlauf
Raab
Bahnhof
Sárvár
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Szentgotthárd
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Rábasömjén (mit Ldst)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Felsőpaty (mit Ldst)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Zsédeny (mit Ldst)
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Porpác
Bahnhof
Hegyfalu
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Hegyeshalom
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Rabnitz
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Mesterháza-Tompaládony
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Chernelházadamonya (mit Ldst)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Bükfürdő
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
von Sopron
Bahnhof
Bük (Wichs)
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Nagykanizsa
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Csepreg (Tschapring)
Grenze (Strecke außer Betrieb)
Komitatsgrenze Vas – Győr-Moson-Sopron
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Répcevis (Heils)
Grenze (Strecke außer Betrieb)
83,166 Staatsgrenze Ungarn – Österreich
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
84,867 Lutzmannsburg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
88,970 Frankenau
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
93,154 Klostermarienberg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
95,630 Unterloisdorf
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
von Sopron
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
96,975 Oberloisdorf 248 m ü. A.
Strecke (außer Betrieb)
nach Kőszeg

Die Bahnstrecke Zalabér–Oberloisdorf war eine Lokalbahn in Ungarn und Österreich. Die heute auf gesamter Länge stillgelegte Normalspurbahn mündete in Oberloisdorf in die Burgenlandbahn nach Kőszeg.

Geschichte

Die nach der Konzessionserteilung vom 18. August 1913[1] rasch errichtete Strecke wurde in ihrer Gesamtlänge am 9. November 1913 von der Westungarischen Lokalbahn AG (Dunántúli HÉV), einer Tochterfirma der Münchner Lokalbahn Aktien-Gesellschaft, eröffnet.[2] Von Oberloisdorf bis Güns (Köszeg) nützten die Züge die Strecke der Lokalbahn Ödenburg-Güns mit.[3]

Bis zum 5. Jänner 1922 erfolgte die Betriebsführung durch die königlich ungarische Staatsbahn, danach durch den österreichischen Staat auf Rechnung der Eigentümer, wobei der Zugförderungsdienst bis zum 14. Mai 1931 durch die Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn (GySEV) und danach durch die Österreichischen Bundesbahnen (BBÖ) betrieben wurde. Der Stationsdienst sowie die Streckenerhaltung lagen bei den BBÖ.[3]

Die Bahnstrecke wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch die neue Staatsgrenze zu Österreich zerschnitten, der Bahnhof Lutzmannsburg wurde zum Grenzbahnhof und Übergabestation. Die Magyar Államvasutak führten nach der Trennung den Bahnbetrieb zwischen Bük und Lutzmannsburg durch und führten weiterhin ein durchgehendes tägliches Zugspaar Sárvár–Köszeg über Oberloisdorf.[4][3]

Zur Wahrung der Hoheitsrechte trat 1924 der österreichische Staat in die nach wie vor der ungarischen Dunántúli HÉV gehörenden Konzession ein, die daraufhin eine Zweigstelle in Wien errichtete.[1] Ab 1. Juni 1924 verkehrten zusätzlich zum täglichen MAV-Zugpaar zwei Gemischte Züge in der Relation Lutzmannsburg–Köszeg.[3] Für den Betrieb auf der Strecke verliehen die BBÖ der GySEV die Dampflok 97.68, auch nach der Betriebsübernahme durch die BBÖ verblieb eine Maschine dieser Baureihe auf der Strecke und war in Lutzmannsburg stationiert.[3]

Durch die infolge der Grenzziehung nun anders ausgerichteten Verkehrsströme verlor die Bahnstrecke jedoch im Laufe der 1920er Jahre vollkommen an Bedeutung, sodass der Gesamtverkehr auf österreichischer Seite am 15. Mai 1933 eingestellt wurde.[5] In Ungarn blieb die Bahnstrecke weiterhin bis Répcevis in Betrieb.

Während im Jahr 1944 der Oberbau zwischen der damaligen Reichsgrenze und dem Kilometer 86,450 (zwischen Lutzmannsburg und Frankenau) aus unbekannten Gründen abgebaut wurde, konnte am 12. August 1946 nach der Beseitigung der Kriegsschäden (u. a. ein Bombentreffer und die Sprengung eines Bahndammes)[5] der Güterverkehr zwischen Oberloisdorf und Frankenau wieder aufgenommen werden. Dieser beschränkte sich allerdings nur auf saisonale Fahrten z. B. während der Zuckerrübensaison. Die endgültige Einstellung des österreichischen Abschnittes erfolgte im Jahr 1955, der Abbau der Gleisanlagen bis ins Folgejahr.

Der Verkehr wurde in Ungarn bis Répcevis am 15. August 1945 wiedereröffnet. Am 26. Mai 1963 wurde ein Haltepunkt in Bükfürdő (Bad Bük) eröffnet und Bäderzüge verkehrten zweimal täglich von Szombathely nach Bükfürdő. Die MAV führten den Betrieb mit Dampflokomotiven der Baureihe 375 sowie den Dieseltriebwagen BCmot. Am 26. Mai 1974[6] wurde die Bahnstrecke Sárvár–Bük–Répcevis endgültig stillgelegt und die Gleisanlagen anschließend abgebaut. Die Einstellung des Verkehrs zwischen Zalabér-Batyk und Sárvár erfolgte am 31. Mai 1975.[7]

Streckenverlauf

Die Strecke begann in Zalabér – nach Neutrassierung der Bahnstrecke Boba–Zalalövő im Bahnhof Zalabér-Batyk – und führte in nördlicher Richtung bis zur Abzweigstelle Bajti-elágazás an der Bahnstrecke Győr–Szentgotthárd, mit der sie gemeinsam über die Raab bis Sárvár verlief, und anschließend weiter nach Hegyfalu an der Bahnstrecke Porpác–Hegyeshalom.

Von dort führte sie zunächst nordwestlich über die Rabnitz und folgte dieser in westlicher Richtung nach Bük – gelegen an der Bahnstrecke Sopron–Nagykanizsa – und weiter nordwestlich bis zur ungarisch-österreichischen Grenze zwischen Répcevis und Lutzmannsburg, von wo aus sie schließlich in westlicher Richtung – nach wie vor dem Flusslauf der Rabnitz folgend – nach Oberloisdorf an der Bahnstrecke Sopron–Kőszeg verlief.

Galerie

Literatur

  • Horst Knely: Die Lokalbahn Oberloisdorf – Lutzmannsburg. In: Eisenbahn. 39. Jahrgang, Heft 2/1986. Bohmann, Wien 1986, S. 28.
  • Hans Chmelar: Zur Eisenbahngeschichte des Burgenlandes: Die Lokalbahn Oberloisdorf–Lutzmannsburg. In: Amt der Burgenländischen Landesregierung (Hrsg.): Burgenländische Heimatblätter. Nr. 48. Eisenstadt 1986, S. 100–101.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b ÖNB-ALEX - Bundesgesetzblatt 1920-1934. Abgerufen am 7. November 2024.
  2. Volt egyszer egy Répcevis–Sárvár–Zalabér vonal. In: Indóház Online. 22. März 2015, abgerufen am 2. Juli 2023 (ungarisch).
  3. a b c d e Hans Sternhart: Die GySEV. Internationales Archiv für Lokomotivgeschichte, Band 6. 1. Auflage, Verlag Slezak, Wien 1966, Seite 18 ff.
  4. ANNO, Burgenländische Freiheit, 1933-06-02, Seite 6. Abgerufen am 17. Januar 2023.
  5. a b Hans Chmelar: Die Lokalbahn Oberloisdorf—Lutzmannsburg. Eisenstadt 1986, S. 100–101 (zobodat.at [PDF]).
  6. Mesterháza-Tompaládony. In: vasutallomasok.hu. Abgerufen am 2. Juli 2023 (ungarisch).
  7. Hosszúpereszteg. In: vasutallomasok.hu. Abgerufen am 2. Juli 2023 (ungarisch).

 

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