Bahnstrecke Sopron–Nagykanizsa
Die Bahnstrecke Sopron–Nagykanizsa ist eine eingleisige und nur teilweise elektrifizierte Normalspurstrecke in Ungarn, die ursprünglich von der k.k. priv. Südbahn-Gesellschaft erbaut und betrieben wurde. Sie führt von Sopron über Bük, Szombathely, Vasvár und Zalaszentiván nach Nagykanizsa. GeschichteDie Bahnstrecke wurde als Teil einer Bahnverbindung von Wien nach Essegg bereits von der k.k. priv. Kaiser Franz Joseph-Orientbahn geplant, welche 1858 mit der k.k. priv. Südbahn-Gesellschaft fusionierte.[1][2] In der Konzession vom 23. September 1858 wurde festgelegt, dass die Strecke Sopron–Nagykanizsa bis 1865 mit dem Bahndamm für zwei Gleise erbaut werden sollte.[3] Anfang der 1860er Jahre verzögerte sich der Baubeginn der Strecke aus finanziellen Gründen und wegen Grunderwerbsprobleme. Außerdem gab es eine Stellungnahme gegen den Bau, da die Strecke eine Konkurrenz zur Hauptstrecke zwischen Wiener Neustadt und Pragerhof (heute: Pragersko) dargestellt hätte. Die Südbahn-Gesellschaft unterstützte das Bauvorhaben, da sie mit einer raschen Verkehrsentwicklung auf ihren ungarischen Strecken rechnete. 1863 wurde der Bau der Strecke Sopron–Steinamanger (heute: Szombathely) in Angriff genommen. Südlich von Steinamanger mussten Brücken über die Raab und über die Zala errichtet werden. Um die Wasserscheide zwischen den beiden Flüssen zu überqueren, wurden Steigungen von 1:75 verwendet. Die Strecke Sopron–Nagykanizsa konnte am 21. September 1865 als Fortsetzung der 1847 eröffneten Bahnstrecke Wiener Neustadt–Sopron in Betrieb genommen werden,[4] deren Kilometrierung ebenfalls ab Sopron fortgeführt wurde.[5] Ab 1908 verlief zwischen Sopron und Harka das Streckengleis der Bahnstrecke Sopron–Kőszeg parallel zu dem der Strecke Sopron–Nagykanizsa; seit 1953 wird nur das Gleis der Strecke nach Kőszeg genutzt.[6] Mit dem Bau der Bahnstrecke Győr–Sopron–Ebenfurth durch die Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn (Raaberbahn/GySEV) und der Eröffnung eines zweiten Soproner Bahnhofes („Raaberbahnhof“) wurde der Ausgangsbahnhof der Südbahn-Gesellschaft in Sopron-Déli („Südbahnhof“) umbenannt. Dieser wurde noch bis zum 23. Mai 1998 im Personenverkehr parallel zum Bahnhof der GySEV genutzt.[7] Bis 1959 bestand in Sopron zudem die ursprüngliche Streckenführung der Südbahn-Gesellschaft über die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Viehladestelle Sopron-Marhapályaudvar,[8] mit der der Bahnhof der Raaberbahn umgangen werden konnte. Der Rangierbahnhof Sopron-Rendező wurde zwischen 1970 und 1974 durch die GySEV erbaut.[9] Heute wird die Strecke bis Zalaszentiván ebenfalls durch die GySEV betrieben; der restliche, nicht elektrifizierte Abschnitt bis Nagykanizsa durch die Magyar Államvasutak (MÁV). BetriebZwischen Sopron und Szombathely verkehren stündlich Personenzüge, die teilweise weiter nach Szentgotthárd verkehren. Sie werden aus Elektrotriebzügen des Typs Stadler Flirt der GySEV gebildet.[10] Zwischen Szombathely und Nagykanizsa verkehrt in einem Zwei-Stunden-Takt die InterRégió-Linie Pannónia Szombathely–Pécs, die nicht alle Unterwegshalte bedient. Eingesetzt werden dabei Dieseltriebwagen der MÁV-Baureihe 426. Hinzu kommen zwischen Szombathely und Zalaszentiván sieben Personenzugpaare, gebildet aus Stadler Flirt der GySEV. Nur ein tägliches Personenzugpaar von Zalaegerszeg über Zalaszentiván nach Nagykanizsa, bestehend aus einem Dieseltriebwagen der MÁV-Reihe Bzmot, bedient auch die Halte Alsónemesapáti und Felsőrajk.[11] StreckenbeschreibungDie Strecke beginnt in Sopron im Komitat Győr-Moson-Sopron und verläuft bis Szombathely in einem weiten Bogen in südöstlicher Richtung entlang der Grenze zu Österreich um das Burgenland. Dann führt sie bis Vasvár im Komitat Vas geradlinig nach Südosten und anschließend in einigen Bögen nach Zalaszentiván. Von dort verläuft sie in südlicher Richtung durch das Komitat Zala nach Nagykanizsa. Literatur
WeblinksCommons: Sopron–Szombathely railway line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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