5. bis 21. Januar: Menorca, die letzte Insel der Balearen, die sich unter muslimischer Herrschaft befindet, wird von Alfons III. von Aragón in wenigen Tagen erobert. Nach einem entscheidenden Sieg des christlichen Heeres am 17. Januar ziehen sich die Reste des muslimischen Heeres in die Festung Sen Ageinz zurück, wo am 21. Januar durch Abu Umar ibn Said, den letzten Herrscher der Almohaden, die Kapitulationsurkunde unterzeichnet wird. Er darf mit 200 Begleitern die Insel verlassen.
22. April: Herzog Robert von Artois, der für Karl II. von Anjou auf Sizilien die Regentschaft führt, nimmt Agosta ein. Die Stadt wird aber kurz danach von der Flotte Jakobs von Aragón belagert und kapituliert Ende Juni nach der Niederlage bei Castellamare.
28. Dezember: Im Privilegio general de la Unión wird im Königreich Aragonien das Recht verbrieft, einen König abzusetzen, der das bereits aus dem Jahr 1283 stammende Privilegio general nicht respektiert.
Juni: in Siena entwenden die vereinten Adligen der Ghibellinen und Guelfen erneut dem Magistrat des Volkes (Popolo) die Macht. Der Rat der Neun ersetzt jetzt den Rat der Vierundzwanzig.
Der ungeklärte Tod des 16-jährigen Werner von Oberwesel in der Nähe von Bacharach am Mittelrhein, der vermutlich einem Sexualverbrechen zum Opfer fällt, führt nach gezielt gestreuten Ritualmordgerüchten, die von zeittypischen christlich-antijudaistischen Vorurteilen gesteuert werden, zu flächendeckenden Pogromwellen gegen die Juden entlang des Rheins, an der schließlich über 100 Orte zwischen Emmerich (Niederrhein) und Winterthur (Oberrhein) beteiligt sind. Die jüdischen Gemeinden wenden sich daraufhin an König Rudolf I., der von der Grundlosigkeit der Beschuldigungen überzeugt ist. Er legt den Mördern der Juden eine Geldbuße auf und befiehlt, die Leiche Werners zu verbrennen, um einer weiteren Verehrung vorzubeugen. Diese Anweisung wird jedoch nicht befolgt.
10. September: Der nestorianische Mönch Rabban Bar Sauma, der vom iranischen Ilkhan Arghun als Botschafter in den Westen entsandt wurde, trifft in Paris ein, wo er vom französischen König Philipp IV. empfangen wird. Ende Oktober-Anfang November begegnet er in Bordeaux dem englischen König Eduard I. Trotz der freundlichen Aufnahme erhält er keine verbindliche Zusage auf militärische Hilfe.
Die Mongolen der chinesischenYuan-Dynastie unter Kublai Khan erobern die birmanische Königsstadt Bagan. König Narathihapate muss fliehen, der Mythos von Bagan als Brücke zwischen Himmel und Erde ist damit endgültig zerstört. Zahlreiche Tempel sind während der Kämpfe für den Bau einer Stadtmauer abgerissen worden. Das von Bagan aus regierte Reich zerfällt in mehrere Kleinstaaten. In Oberburma herrschen jetzt die Shan, Unterburma gerät wieder unter die Kontrolle der Mon.
Der Mongole Qaidu Khan schmiedet einen Prinzenbund (darunter der Nestorianer Nayan) gegen Kublai Khan. Dieser kann in der Mandschurei nur unter¨Mühen zerschlagen werden.
Das Generalkapitel der Dominikaner in Bordeaux legt fest, dass (aufgrund von Studentenunruhen) in Paris die Schuldigen in ihre Provinzen zurückgesandt werden.