Bretschneider war Subsidiar und zweiter Organist an der Bonner Münsterbasilika. Als Organist gab er zahlreiche Konzerte im In- und Ausland, sein Schwerpunkt war die französische Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts. Unter anderem gab er das gesamte Orgelwerk von Josef Gabriel Rheinberger heraus.[2] 1989 wurde Wolfgang Bretschneider Präsident des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes für Deutschland (ACV), den er auch im Zentralkomitee der deutschen Katholiken vertrat.[3] Ebenso war er Diözesanpräses für die Kirchenchöre im Erzbistum Köln. Am 22. September 2018 wurde er als aktiver Präsident des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes verabschiedet und wurde zugleich zum Ehrenpräsident auf Lebenszeit ernannt.[4]
Bretschneider starb an den Folgen eines schweren Herzinfarktes in den frühen Morgenstunden des 12. März 2021. Das Requiem wurde am 17. März 2021 in Sankt Remigius in Bonn gehalten, die Beisetzung erfolgte in der Gruft der Bonner Münsterpfarrer und Stadtdechanten.[5]
Werke (Auswahl)
Schriften
Pädagogische Bedeutung und Funktion des deutschen Kirchenliedes zwischen Aufklärung und Restauration, dargestellt am Werk des Kaspar Anton von Mastiaux (1766–1828). Phil. Diss. Bonn 1980.
Nützlich oder schädlich? Braucht die Liturgie eine Orgel. In: Musica sacra 119. Jg. Nr. 5, Bärenreiter-Verlag, Kassel 1999, ISSN0179-356X.
Krzysztof Penderecki – Versuch einer Positionsbestimmung. Kirchenmusikalisches Jahrbuch, Regensburg 2000.
Mitherausgeber der liturgischen Reihe Morgenlob – Abendlob – Mit der Gemeinde feiern, 4 Bände. Planegg 2000 ff, Stuttgart 2009.
Vom Motuproprio Pius X. (1903) bis zur Instructio Musicam sacram (1967). Historische Anmerkungen zum Verhältnis zwischen Liturgie und Musik. In: Liturgie und Musik. Herausgegeben von Stefan Klöckner, Trier 2005.
„… wird die Musik zum Geschwätz“. Über den Wert des Schweigens und der Stille. In: Ad maiorem Dei gloriam. Festschrift Walter Graf. St. Pölten 2006.
„… aus pastoralen Gründen“. Die Spannung zwischen künstlerischem Anspruch und praktischen Erfordernissen. In: Musik im Raum der Kirche. Fragen und Perspektiven. Herausgegeben von W. Bönig. W. Bretschneider u. a., Stuttgart 2007.
O Welt, ich muss dich lassen. J. Brahms: 2 Choralvorspiele für Orgel. In: Das Universum im Ohr, herausgegeben von D. Korsch u. a., Leipzig 2011.
Mitherausgeber der Enzyklopädie der Kirchenmusik. Laaber 2011 ff.
Aufbrüche im frühen 20. Jahrhundert. In: Enzyklopädie der Kirchenmusik: Die Geschichte der Kirchenmusik, Bd. 3, Laaber 2012.
Was macht Musik zur Kirchenmusik? – Einblicke in die Auseinandersetzungen des 19. und 20. Jahrhunderts. in: Festschrift 200 Jahre Adelheidis-Chor an St. Peter zu Vilich 1818–2018, Bonn 2018. S. 14–17.
Überlegungen zur Zukunft der Kirchenmusik. In: Kirchenmusikalische Mitteilungen, Heft 79, Freiburg i. Br., Mai 2018.
Noteneditionen
Joseph Rheinberger. Das gesamte Orgelwerk. J. Butz Verlag, Sankt Augustin 1991.
Orgelmusik für Gottesdienst und Konzert zu Festen des Kirchenjahres und besonderen Anlässen, 12 Bände. Dr. J. Butz-Verlag, Bonn 1994 ff.
Chorbuch Advent. Carus, Stuttgart 1998.
Chorbuch Ostern. Carus, Stuttgart 2002.
Chorbuch Trauer. Carus, Stuttgart 2010.
Diskographie
Josef Gabriel Rheinberger, Orgelsonaten Nr. 14 C-Dur op. 165 und 17 H-Dur op. 181, Miscellaneen op. 174. Wolfgang Bretschneider an der Walcker-Orgel in St. Jacobus, Ilmenau (Thüringen). Motette 12221.
Marcel Dupré, Le Chemin de la Croix op. 29. Wolfgang Bretschneider an der Klais-Orgel der Bonner Münsterbasilika. Motette 50691.
Mein Gebet, Was sind wir Menschen doch und Meine Bibel, Orgelimprovisationen von Wolfgang Bretschneider, Hanns Dieter Hüsch liest Psalmen, Gedichte und eigene Texte. Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1997.