Lehrndorfer wuchs in Kempten (Allgäu) auf, erhielt den ersten Musikunterricht von seinem Vater, einem Chorleiter und Musikwissenschaftler, und versah dort schon mit 9 Jahren Organistendienste.[1] Sein Abitur erwarb er am Humanistischen Gymnasium Kempten. Von 1948 bis 1951 studierte er katholische Kirchenmusik in München und schloss dort 1952 die Meisterklasse für Orgel ab. Franz Lehrndorfer war mit Ingeburg Lehrndorfer verheiratet.
Lehrndorfer verstarb am 10. Januar 2013 und wurde auf dem Waldfriedhof in Germering-Unterpfaffenhofen beigesetzt.[2]
Berufliche und künstlerische Aktivitäten
Nach dem Studium arbeitete Lehrndorfer als Musikpädagoge bei den Regensburger Domspatzen unter DomkapellmeisterTheobald Schrems. 1962 begann seine pädagogische Laufbahn an der Musikhochschule München, wo er von 1969 bis 1993 die Abteilung für katholische Kirchenmusik und Orgel leitete. Darüber hinaus war Lehrndorfer (als Nachfolger von Heinrich Wismeyer) von 1969 bis Oktober 2002 Domorganist an der Münchner Frauenkirche. Nach einem langwierigen Streit mit Domkapellmeister Karl-Ludwig Nies, von welchem Lehrndorfer sich gemobbt fühlte, kündigte er diese Stelle zum 31. Oktober 2002.[3] Von 1998 bis 2002 hatte er eine Gastprofessur an der Katholischen Universität in Porto (Portugal) inne.
Ein besonderer Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit lag in der Orgelimprovisation. Eine rege Konzerttätigkeit führte ihn in das In- und Ausland, viele Rundfunk- und Platteneinspielungen liegen vor. Als Interpret führte er häufig Werke von Johann Sebastian Bach und Max Reger auf. Neben barocker Musik widmete er sich aber auch zeitgenössischen Komponisten wie Olivier Messiaen.
In den Jahren 1971 bis 1975 wirkte Franz Lehrndorfer als Orgelsachverständiger der Erzdiözese München und Freising. Größere Objekte wurden später federführend von ihm geleitet:
Hoffert, Hans D. und Schnorr, Klemens (Hrsg.): Dux et comes – Festschrift für Franz Lehrndorfer zum 70. Geburtstag (Buch und CD). Regensburg: Universitätsverlag Regensburg, 1998. ISBN 3-930480-68-9.