Nachbarorte sind Tornau im Westen, Stendal im Norden, Röxe im Osten, Dahlen im Süden und Döbbelin im Südwesten.
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Ursprünglich war das Dorf in der Form eines Hufeisens angelegt.[5] Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1339 als villam dictam Warburg,[6] als Markgraf Ludwig I. Rechte über Wahrburg an Stendaler Bürger namens Hoger (Hogen, Hoke) übertrug. Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 werden das Dorf Warborch und eine Mühle aufgeführt. Es gehörte Barthold Hogen.[7] Der Stendaler Bürger Benedict Calve erwarb 1466 eine Hälfte des Dorfes.[5] Wahrburg war ein kleines Rittergut.
Kurfürst Joachim II. von Brandenburg (1505–1571) hatte seinen Kanzler Johann Weinleben († 1558) mit der Anwartschaft auf eine Hälfte des Dorfes Wahrburg, die die Brüder Andreas und Palm Rynow zu Lehen hatten, belehnt. Am 15. November 1547 belehnte er seinen Kanzler Johann Weinleben auch mit der Anwartschaft auf die andere Hälfte des Dorfes Wahrburg.[8] Am 24. August 1569 verkauften die Brüder Johann und Joachim Weinleben zu Berlin das seinerzeit ihrem Vater, dem Kanzler Johann Weinleben, von Kurfürst Joachim verliehene Angefälle auf das Dorf Wahrburg – Lehnsbesitz der Brüder Andreas und Palm Rynow sowie des Hans Kolck zu Stendal – an Claus Goldbeck, Bürgermeister zu Stendal, und seine Brüder und Vettern Andres, Georg, Heinrich und Gregorius, die aus dem Werbener Zweig der Familie der Familie Goldbeck stammten, für 100 Gulden.[9]
Im Jahre 1774 wurde ein Teilungsvertrag zwischen Johann Friedrich von Goldbeck zu Berlin, Samuel August von Goldbeck zu Magdeburg, Heinrich Julius von Goldbeck zu Berlin und Hans Christoph von Goldbeck zu Meurs über das Rittergut Wahrburg geschlossen.[10]
Mit Wahrburg sind als Gutsbesitzer somit die Familien von Goldbeck und von Rynow verbunden.
Das Rittergut Wahrburg ist infolge der Nachlassregulierung nach dem Tode des Majors Carl Friedrich von Goldbeck zu Wahrburg (ca. 1848) auf die adelige Familie von Nordeck übergegangen.
Die 1871 entstandene Berlin-Lehrter Eisenbahn durchschneidet das Dorf in Ost-West-Richtung. Direkt an der Bahnlinie am heutigen Mühlenweg stand früher eine Windmühle.
In der Zeit nach der politischen Wende des Jahres 1989 entstanden neue Eigenheime. So entstanden westlich des Ortskerns ungefähr 15 Eigenheimbauten. Im Jahr 2000 wurden eine neue Kindertagesstätte fertiggestellt.
Burg
Dreihundert Meter südlich des Dorfes südlich der alten Uchte und nördlich der heutigen Uchte liegt ein ovaler Ringwall (wahrscheinlich wendisch), der durch die Anlage eines Weges in zwei Hälften geteilt und ziemlich eingeebnet ist.[5] Die obertägig sichtbare Struktur der mittelalterliche Niederungsburg, die Wallburg „Alte Burg“,[11] ist heute als Bodendenkmal ausgewiesen.[4] Die Burg diente dem Schutz der nach Tangermünde führenden Heerstraße. Der Bereich wird heute als Kleingartenanlage genutzt. Im Norden der Anlage gibt es die Flurbezeichnung „Der Burgwall“.[4] Die Fläche ist heute teilweise durch eine Kleingartenanlage mit Bungalows überbaut.
Vorgeschichte
Im 20. Jahrhundert wurden Reste einer Siedlung aus spätrömischer Zeit bei Wahrburg gefunden. Geborgen wurden keramische Gefäße und Tierknochen, die im Altmärkischen Museum in Stendal aufbewahrt werden.[12]
Herkunft des Ortsnamens
Heinrich Sültmann meint, der Name „warborch“ von 1429 sei herzuleiten vom althochdeutschen „wari, weri“ für „Wehr“ und steht daher für „Burg zur Abwehr“.[5][13]
Nur 6 Sitze wurden vergeben, da für die AfD nur ein Bewerber antrat. Gewählt wurden 3 Männer und 3 Frauen. Von 954 Wahlberechtigten hatten 682 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 71,49 Prozent.[28]
Die evangelische Christuskirche Wahrburg ist ein verputzter Backsteinbau aus dem 13. Jahrhundert mit einem quadratischen Fachwerkturm.[29]
Das Versuchslehmhaus in der Straße „Braunland“, ein Baudenkmal, wurde 1949 vor dem Hintergrund der Bodenreform in Lehmstampfbauweise errichtet.
Der Park im Süden des Dorfes geht auf das ehemalige Rittergut zurück.
Der Wahrburger Friedhof liegt im Norden des Dorfes.
Verkehr
Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.
Persönlichkeiten
Der deutsche Fußballspieler und -trainer Fritz Wittenbecher (1910–?) begann seine Karriere beim Wahrburger Fußballverein dem heutigen TuS „Siegfried“ 09 Wahrburg e. V.
Literatur
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.2334–2338, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.96 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.305, 98. Wahrburg (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcd
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.2334–2338, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑ ab
Leon Zeitz: Einwohnerzahl geht zurück. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 16. Januar 2024, DNB1002381223, S.13.
↑
Hansestadt Stendal: Hauptsatzung der Hansestadt Stendal. Lesefassung vom Stand 2. März 2024. 2. März 2024 (stendal.de [PDF; abgerufen am 30. Juni 2024]).
↑ abcd
Friedrich Hoßfeld, Ernst Haetge: Der Kreis Stendal Land (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band3). Hopfer, 1933, DNB362544441, S.259–261.
↑
Urkunde des Landesarchivs Sachsen-Anhalt, U 21 V, Nr. 318 (Benutzungsort: Magdeburg), Inhalt digital: [1]
↑
Urkunde des Landesarchivs Sachsen-Anhalt, U 21 V, Nr. 319 (Benutzungsort: Magdeburg), Inhalt digital: [2]
↑
Urkunde des Landesarchivs Sachsen-Anhalt, H 120, Nr. 1064 (Benutzungsort: Wernigerode), Inhalt digital: [3]
↑
Barbara Fritsch: Städte - Dörfer - Friedhöfe. Archäologie in der Altmark. Band 2. Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Burgwälle, Steinkreuze und Großsteingräber. Hrsg.: Hartmut Bock (= Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band8). dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, ISBN 3-935358-36-9, S.509.
↑
Rosemarie: Die Altmark in spätrömischer Zeit (= Siegfried Fröhlich [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie – Landesmuseum für Vorgeschichte – Sachsen-Anhalt. Band50). Halle (Saale) 1997, S.403, 91..
↑
nach Friedrich Hoßfeld: Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Stendal. In: Altmärkische Tageszeitung. Juli 1932, ZDB-ID 2511766-X, Beilage „Die Altmärkische Heimat“.
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Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S.209.
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Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.279 (PDF).
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J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.305, 98. Wahrburg (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.96 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ ab
Bernd-Volker Brahms: Erstmals seit der Wende ein Plus. In: Stendaler Volksstimme. 13. Januar 2015, S.13.
↑ ab
Donald Lyco: Nach zehn Jahren wieder unter 40.000. In: Stendaler Volksstimme. 10. Januar 2020, S.13.
↑
Donald Lyko: Und es werden immer weniger. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 11. Januar 2022, DNB1002381223, S.13.
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Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB1047269554, S.19–20.
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Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.114 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S.17 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑
Der Stadtwahlleiter, Hansestadt Stendal: Öffentliche Wahlbekanntmachung. Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses der Ortschaftsratswahl in der Ortschaft Wahrburg in der Hansestadt Stendal am 26. Mai 2019. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 29. Jahrgang, Nr.19, 12. Juni 2019, ZDB-ID 2665593-7, S.145 (landkreis-stendal.de [PDF; 642kB; abgerufen am 2. August 2020]).
↑ ab
Der Stadtwahlleiter: Öffentliche Bekanntmachung Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses der Ortschaftsratswahl in der Ortschaft Wahrburg in der Hansestadt Stendal am 9. Juni 2024. Hrsg.: Hansestadt Stendal. 15. Juni 2024 (stendal.de [PDF]).
↑
Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S.477.