Der Ort entstand 1276 infolge eines Beschlusses der Stadt Perugia vom 9. März 1274 als Castrum Torscianus über einem älteren Ort, der damals als Giano oder Torre di Giano bekannt war[6] und 595 durch Agilulf zerstört wurde. Zu dieser Zeit entstanden auch das Castello di Brufa und der dazugehörige Ortsteil sowie die von Fra Bevignate errichtete Brücke Ponte Nuovo. Von 1426 datieren eigene Statuten. Im Jahr 1500 wurde der Ort von Cesare Borgia, dem Duca del Valentino, eingenommen. 1540 brach der Salzkrieg (Guerra del Sale) zwischen dem Kirchenstaat und Perugia um die vom Papst Paul III. eingesetzte Salzsteuer aus, dem der Ort trotz der geografischen Nähe entging. Ab dem 17. Jahrhundert herrschten im Ort die Familien der Baglioni, der Graziani und der Ansidei.
Weine
Torgiano DOC
Unter der Bezeichnung Torgiano werden weiße, rote und roséfarbene Weine sowie weiße Schaumweine (Spumante) hergestellt. Die Weine besitzen seit 1968 eine „kontrollierte Herkunftsbezeichnung“ (Denominazione di origine controllata – DOC), die zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert wurde.[7] Das Anbaugebiet ist auf die Gemeinde Torgiano, Provinz Perugia begrenzt.
Verschnittweine (Cuvées): Bianco di Torgiano, Rosso di Torgiano, eine Spätlese (Vendemmia tardiva) und einen Vin Santo
Fast sortenreine Weine: Hier muss die genannte Rebsorte zu mindestens 85 % enthalten sein. Höchstens 15 % andere analoge Rebsorten, die für den Anbau in der Region Umbrien zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden. Das sind Merlot, Chardonnay, Pinot Grigio, Riesling, Cabernet Sauvignon und Pinot nero.
Torgiano Rosso Riserva DOCG
Es gibt auch einen roten DOCG-Wein aus dem gleichen Anbaugebiet. Diese qualitativ höhere „kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung“ (Denominazione di Origine Controllata e Garantita – DOCG) wurde 1978 eingeführt und zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert.[8] Der Wein muss zu mindestens 70–100 % aus der RebsorteSangiovese bestehen. Höchstens 30 % andere rote Rebsorten, die für den Anbau in der Region Umbrien zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.[8]
Sehenswürdigkeiten
Castello di Brufa, Burgruine in Ortsteil Brufa
Chiesa di San Bartolomeo, Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Die Apsis wurde von Ascanio Guglielmo di Panicale und Olimpio Colli 1937 gestaltet
Chiesa di Santa Maria dell’Olivello, Kirche, die um 1565 erbaut wurde und 1764 restauriert wurde. Enthält ein Fresko aus dem 18. Jahrhundert (Madonna col Bambino e i Santi Giuseppe e Giovanni)
Chiesa della Santa Croce, Kirche außerhalb des Ortskerns, die im 18. Jahrhundert über einer älteren Kirche (ca. 11. Jahrhundert) errichtet wurde