Theodor Goldmann war der Sohn des Obermedizinalrates, Geheimrates und Landtagsabgeordneten Wilhelm Christian Georg Goldmann (1792–1873) und dessen Frau Wilhelmine, geborene von Zangen. Die Familie war evangelisch.[1]
Theodor Goldmann heiratete am 25. September 1849 in Gießen Emilie Dietz (1825–1894), die Tochter des „Grenzeinnehmers“ (Zollbeamten) Johann Adam Dietz.[2]
1870 wechselte er in gleicher Position und Kombination (Kreisrat und Provinzialdirektor) zur Provinz Starkenburg und dem Kreis Darmstadt. 1874 nahm er dann die Stelle des Provinzialdirektors der dritten hessischen Provinz, Rheinhessen ein, was mit der Stelle des Kreisrats von Mainz und zusätzlich mit dem Amt des landesherrlichen Territorialkommissars an der Festung Mainz verbunden war. Seine Karriere endete 1877 als Präsident des Oberkonsistoriums der Evangelischen Landeskirche Hessen in Darmstadt. 1899 trat er in den Ruhestand.[9]
Weitere Engagements
Von 1866 bis 1872 gehörte er während des 19. bis 21. Landtags der Zweiten Kammer der Landstände an. Er wurde für den Wahlbezirk Starkenburg 2/Groß-Gerau (I), gewählt. 1872 bis 1875 war er erneut, diesmal für den Wahlbezirk Starkenburg 14/Groß-Gerau Abgeordneter der zweiten Kammer. In den Ständen vertrat er liberal/konservative Positionen.[10]
1871 wurde er Präsident des Landwirtschaftlichen Vereins für Starkenburg und Präsident der Zentralstelle für die Landwirtschaft und die landwirtschaftlichen Vereine.[11]
1872 Vorsitzender der Hoftheater- und Hofmusikdirektion[12]
1872 „Deputatus für die Vollziehung des Gräflich-Erbach-Fürstenauischen Stamm-Schulden-Tilgungs-Status“[13]
1885 Gründung der „Arbeiterkolonie Neu-Ulrichstein“ im Kreis Alsfeld und eines Trägervereins (Projekt zur Integration von obdachlosen Männern)[14]
1886 Mitglied der Ersten Kammer der Landstände auf Lebenszeit. Er gehörte der Ersten Kammer vom 25. Bis zum 32. Landtag an.[15]
1903 Landständisches Mitglied der Staatsschuldenverwaltung[16]
1899: Verleihung der Krone zum Großkreuz des Verdienstordens Philipps des Großmütigen[24]
Literatur
Karl Esselborn: Eine Kriegsgefangenschaft im Jahre 1866. Aus hinterlassenen Papieren des Geheimrats Theodor Goldmann. In: Darmstädter Täglicher Anzeiger 1921/143.
Thomas Euler, Sabine Raßner: 200 Jahre Landkreis Gießen und 75 Jahre Kreistag. Hg.: Landkreis Gießen in Kooperation mit dem Oberhessischen Geschichtsverein Gießen. Gießen, 2021. ISBN 978-3-935623-50-6, S. 74.
Otto Horre: Die Präsidenten des Oberkonsistoriums (Landeskirchenamtes) in Darmstadt. Ein Rückblick anläßlich dessen 100jährigen Bestehens 1832–1932. C. F. Winter, Darmstadt 1932, S. 24–30.
Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen Bd. 48,7. Elwert, Marburg 1996. ISBN 3-7708-1071-6, S. 149.
Ludwig Nebel: Dr. Theodor Goldmann. In: Darmstädter Zeitung 22/1906 (Beilage).
Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd. 29. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008. ISBN 978-3-88443-052-1, S. 353–354.
Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen = Darmstädter Archivschriften Bd. 5. Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980. ISBN 3-922316-14-X, S. 113–114.