Die Targa Florio 1938 war ein Maserati-Rennen, denn von den 16 gestarteten Teilnehmern fuhren 15 einen Maserati. Einziger Nicht-Maserati-Fahrer war Luigi Platé auf einem mehrere Jahre altem Talbot 700. Die beiden Werks-Maserati 6CM steuerten Giovanni Rocco sowie Aldo Marazza; die Scuderia Ambrosiana meldete drei 6CM für Manuel de Teffé, Ferdinando Righetti und Luigi Villoresi. Mit Paul Pietsch war nach vielen Jahren der Abwesenheit wieder ein deutscher Fahrer bei der Targa Florio am Start.
Gegenüber dem Vorjahr, als zum ersten Mal auf einem Rundkurs im Parco della Favorita von Palermo gefahren wurde, verkürzten die Veranstalter die Renndistanz von 60 auf 30 Runden. Dadurch verringerte sich die Fahrzeit der schnellsten Wagen auf 1 Stunde und 30 Minuten.
Der Rennverlauf
Die Führung des Trainingsschnellsten Ettore Bianco dauerte nur zwei Runden, dann schied er nach einem Unfall mit seinem Maserati 4CM aus. In der Folge entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Luigi Villoresi und Aldo Marazza um die Führung. Vier Runden vor Schluss kollidierten die beiden Fahrzeuge bei einem Überholversuch von Villoresi. Während er das Rennen wieder aufnehmen konnte und als Dritter das Ziel erreichte, musste Marazza aufgeben. So kam Giovanni Rocco zu einem nicht mehr erwarteten Rennsieg, 2 Minuten und 10 Sekunden vor dem französischen Privatfahrer George Raphaël Béthenod de Montbressieux.
Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
Pino Fondi: Targa Florio – 20th Century Epic. Giorgio Nada Editore Vimodrone 2006, ISBN 88-7911-270-8.