Tannheim (Tirol)
Tannheim ist eine Gemeinde mit 1166 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich). GeografieTannheim ist der Hauptort des Tannheimer Tals, das von der Vils durchflossen wird. Es bildet ein Haufendorf, das von einzelnen Weilern umgeben ist, die durch jüngere Siedlungserweiterungen zu größeren Siedlungen angewachsen sind. Nach Tannheim bzw. ins Tannheimer Tal kommt man entweder von Weißenbach über den Gaichtpass, von Hindelang über den Oberjochpass oder von Pfronten durch das Engetal. Als Hausberg von Tannheim gilt der direkt im Norden stehende Einstein. Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus einer einzigen gleichnamigen Katastralgemeinde bzw. Ortschaft, nachdem im Oktober 2013 die restlichen Ortschaften mit einer Verordnung der Tiroler Landesregierung gelöscht wurden. Seit 1. Dezember 2012 hat die Gemeinde neue Straßenbezeichnungen. NachbargemeindenVier der sechs Nachbargemeinden liegen im Bezirk Reutte, zwei in Deutschland.
GeschichteDie Besiedelung des Tannheimer Tales erfolgte vom Westen, also vom Allgäu her, lediglich der äußerste Osten mit Nesselwängle, Gaicht und Rauth wurde von Aschau am Lech aus besiedelt. Ursprünglich gehörte das Tannheimer Tal zu dem ausgedehnten Grundbesitz, mit dem die fränkischen Herrscher zwischen 750 und 850 das Bistum Augsburg anlässlich seiner Neu- beziehungsweise Wiedergründung ausstatteten. Im Jahr 1059 erhielt der Augsburger Bischof von König Heinrich IV. unter anderem den Wildbann im Forst zwischen Lech, Wertach und Iller und das Kolonisationsrecht, also das Recht auf Rodung und Anlegung von Siedlungen.[1] Der Bischof gab Güter und Rechte als Lehen an Angehörige des Adels weiter; so war um 1300 das vornehmlich noch als Alpe genutzte Tannheimer Tal zu drei Vierteln im Besitz der Grafen von Montfort beziehungsweise zu einem Viertel der Herren von Rettenberg. Kirchlich gehörte das Tannheimer Tal mit Ausnahme von Jungholz (Pfarre Wertach) der Pfarre Sonthofen an. Am 17. September feiern die Bewohner jährlich den Talfeiertag. An diesem Tag findet ein Festgottesdienst mit anschließender Prozession statt, im Gedenken an die wehrhaften Vorfahren, die am 17. September 1796 französische Soldaten in die Flucht schlugen.[2] Im Mai 2017 heiratete Manuel Neuer in Tannheim.[3] BevölkerungsentwicklungKultur und SehenswürdigkeitenSiehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Tannheim
Wirtschaft und InfrastrukturTourismusTannheim verfügt über zahlreiche touristische Angebote wie:
Die Hotels mit der touristischen Infrastruktur und die Bergbahn am Neunerköpfle machen Tannheim zu einer wichtigen zweisaisonalen Tourismusgemeinde im Tal. Bildung
PolitikGemeinderatIn den Gemeinderat werden 13 Vertreter gewählt.
1) Die Partei trat 2016 und 2010 unter dem Namen „Aktives Tannheim - Bürgermeisterliste“ an. BürgermeisterBürgermeister von Tannheim ist Harald Kleiner.[4] WappenBlasonierung: „In Silber eine grüne Tanne, am linken Schildrand zwei rote Stäbe.“[7] Die Farben der Gemeindefahne sind Grün-Weiß. Das am 8. Mai 1984 von der Tiroler Landesregierung verliehene Wappen wird von einem Teil des Gemeindenamens versinnbildlicht. Der gestürzte Bindenschild symbolisiert für die Herzoge in Österreich als Tiroler Landesfürsten, die um die Wende der Neuzeit das komplette Tannheimer Tal erworben haben. Dazu wurde das Tal mit dem Hauptort Tannheim zur Anwaltschaft erhoben und war zu einem Bestandteil des Gerichts Ehrenberg zuzuordnen. PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
WeblinksCommons: Tannheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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