Ursprünglich, zur Zeit des auch weltlichen Fürsterzbistums (Erzstifts) Salzburg gehörten zum unmittelbaren Metropolitankonsistorium Salzburg im Besonderen das Domkapitel mit dem Erzabtei Stift St. Peter, die Pfarre Mülln (Mühlen, den Benediktinern zu Michaelbeuern unterstellt), und die KuratienGnigl und Nonntal mitsamt dem ganzen Säkular- und Regularklerus der Stadt und etlichen weiteren Institutionen, sowie die Pfarre Bergheim mit dem – wirtschaftspolitisch bedeutenden – Wallfahrtsort Maria Plain und dem Vikariat Anthering. Metropolitankonsistorium zusammen mit den – im heutigen Erzbistum (also Land Salzburg und östliches Nordtirol), Osttirol, und angrenzendem Bayern – umliegenden Dekanaten bildeten das Generalvikariat Salzburg, die Besitzungen der Fürsterzbischöfe in Kärnten, der Steiermark und andernorts bildeten jeweils eigene Verwaltungssprengel.[1]
Die Kuratie, später Pfarre Gnigl mit der Kuratie Aigen gehörte zum Dekanat Bergheim, Liefering als Filiale zu Siezenheim, Hellbrunn zu Anif (unterstand St. Peter), Söllheim zum Vikariat Hallwang von Bergheim, alle im selben Dekanat, der Rest des heutigen Stadtgebiets verteilte sich auf die Zuständigkeiten der Stadtpfarren, hauptsächlich Mülln für den Nordwesten, und Nonntal für den Süden, Aigen und Gnigl unterstanden aber dem Dom.[2]
Im Laufe des Wachstums der Stadt (1780 hatte das Stadtgericht etwa 16.000, um 1850 die Stadt etwa 25.000, 1951 100.000 Einwohner)[3] wuchs auch die Anzahl der Pfarren dieses Stadtdekanats, und letztendlich wurden Februar 1953 die vier Pfarren Aigen, Liefering, Leopoldskron und Morzg aus dem Bergheimer Dekanat (letztere beide zwischenzeitlich dorthin gekommen) angegliedert. Zu dieser Zeit hatte das Salzburger Stadtdekanat 14 Pfarreien.[4]
Die vier Dekanate der Stadt 1979–2011
1979 wurde das Stadtgebiet in vier Dekanate gegliedert. Diese bildeten sich zuletzt aus 25 Pfarren:
Dekanat Salzburg-Nord: mit Salzburg-Lehen, Salzburg-Liefering, Salzburg-Mülln, Salzburg-St. Johannes am Landeskrankenhaus, Salzburg-St. Martin (5 Pfarren)
Stadtdekanat Salzburg 2011
Anlässlich der diözesenweiten Einführung von Pfarrverbänden, auch für die Stadt,[5] wurden mit Rechtswirksamkeit vom 14. April 2011 die vier Dekanate aufgehoben, und wieder ein Stadtdekanat Salzburg errichtet.[6] Gleichzeitig wurden 6 Pfarrverbände eingerichtet.[7]
Das Dekanat entspricht nicht dem Stadtgebiet, allerorten bestehen Abweichungen zur Bezirksgrenze zu Salzburg-Umgebung: Im Nord- und Südosten greift es weit darüber hinaus, insbesondere gehört noch die Gemeinde Elsbethen im Südosten und die halbe Gemeinde Koppl im Osten dazu. Im Westen erstreckt es sich seit der Ausgliederung von St. Vitals nicht ganz an die Stadtgrenze bei Wals (Gemeinde Wals-Siezenheim). Im Norden gehören Itzling Nord und Kasern zu Bergheim, Bergsam zu Hallwang. Im Süden gehört ganz Hellbrunn zu Anif und kleinere Gebiete zu Grödig.
Salzburg-Itzling – Salzburg-St. Andrä – Salzburg-St. Elisabeth – Salzburg-St. Severin (Nordosten der Stadt)
Elsbethen – Salzburg-Aigen – Salzburg-Gnigl – Salzburg-Parsch (Südosten der Stadt)
Salzburg-Gneis – Salzburg-Herrnau – Salzburg-Morzg – Salzburg-Nonntal (Süden der Stadt)
Salzburg-Leopoldskron-Moos – Salzburg-Maxglan – Salzburg-St. Paul – Salzburg-Taxham (Westen der Stadt)
Salzburg-Lehen – Salzburg-Liefering – Salzburg-Mülln – Salzburg-St. Martin (Nordwesten der Stadt)
Die Universitäts- und die Johannesspital-Pfarre gehören keinem Verband an. Integriert sind aber diverse andere Pfarren, etwa die Kroatische katholische Pfarrgemeinde (Personalpfarre für die ganze Diözese) beim Pfarrverband 2.
Dekan ist derzeit Balthasar Sieberer, Dompfarrer zu St. Rupert und Virgil.
Weil Liefering bis an die Saalachmündung zu Salzburg gehört, zerfällt das Dekanatsgebiet Bergheim in zwei Teile, Bergheim umfasst aber Salzburg im Süden bis Anif
Liste der Pfarren mit Kirchen, Kapellen, Seelsorgestellen und Ordensniederlassungen
↑eine detaillierte Ausstellung kurz vor Ende des Erzstifts gibt: Johann Franz Thaddäus von Kleinmayrn: Nachrichten vom Zustande der Gegenden und Stadt Juvavia vor, während, und nach Beherrschung der Römer bis zur Ankunft des heiligen Ruperts und von dessen Verwandlung in das heutige Salzburg. Hof- und akademische Waisenhausbuchhandlung, Salzburg 1784, VIII. Absatz. Von einigen vorzüglichen Verdiensten der Erzbischöfe Salzburgs, und den dadurch obigen Prärogativen zugehenden Glänze. Kapitel I. Das General Vikariat in Salzburg., S.295ff. (Google eBook, vollständige Ansicht).
↑Aufstellung beispielsweise in: Erzdiözese (Hrsg.): Personalstand der Säkular- und Regular-Geistlichkeit des Erzbistums Salzburg: Für das Jahr 1854. Verlag d. Fürsterzbischöfl. Konsistorial-Kanzlei, Salzburg 1854, Kapitel Dekanat der Stadt Salzburg und Dekanat Bergheim, S.24ff. resp. 31ff. (Google eBook, vollständige Ansicht).
↑Pfarrgebiet umfasst die Seelsorge aller röm.-kath. Lehrenden, Studierenden, des Verwaltungspersonals der Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen im Bereich der Erzdiözese Salzburg