Someone to Watch Over Me ist ein Song aus dem MusicalOh, Kay! (1926). Er wurde von George Gershwin komponiert.[1] Der Liedtext[2] stammt von seinem Bruder Ira Gershwin. Zum ersten Mal gesungen wurde der Song im Musical von Gertrude Lawrence. Der Song wurde seit seinem Debüt von zahllosen Künstlern verschiedener Musikstile interpretiert und hat sich zu einem Jazzstandard und einem Schlüsselwerk im Great American Songbook entwickelt.[1]
Gershwin hatte den Song ursprünglich als eine Up-tempo-Jazzmelodie geschrieben, experimentierte aber auch mit langsameren Versionen. Sein Bruder Ira erkannte das Potential des Liedes und schlug vor eine warmherzige und sanfte Ballade daraus zu machen, was George Gershin dann auch erfolgreich umsetzte.[1]
Gertrude Lawrence, die britisch-dänische Film- und Broadway-Schauspielerin, stellte den Song erstmals am 18. Oktober 1926 in der Vorpremiere des Musicals Oh Kay! in Philadelphia vor. Eine weitere Vorpremiere gab es in Newark, New Jersey.[3]
Am 8. November 1926 fand die offizielle Premiere des Musicals im Imperial Theatre in Manhattan, New York City, statt.[4] Weitere Songs im Musical waren: The Woman’s Touch, Don’t Ask!, Dear Little Girl, Maybe, Clap Yo’ Hands,Do, Do, Do, Bride and Groom, Fidgety Feet, Heaven on Earth und der Titelsong des Musicals.[1]
Das Musical war am Broadway mit 256 Aufführungen sehr erfolgreich, und bereits ab 21. September 1927 wurde es auch in London in Her Majesty’s Theatre aufgeführt, ebenfalls mit Gertrude Lawrence in der Hauptrolle.[3] Der Erfolg des Musicals zeigte sich an den Wiederaufnahmen in den USA 1960 und 1990.[1]
Someone to Watch over Me war 1927 gleich drei Mal in unterschiedlichen Versionen in den Hitparaden.[1] Den Anfang machte die Aufnahme von Gertrude Lawrence begleitet von Tom Waring am Piano, die am 29. Oktober 1926 aufgenommen worden war und im Januar 1927 veröffentlicht wurde.[4] Die Version war ab Februar 1927 elf Wochen lang in den Charts und erreichte zeitweise sogar Platz 2. Schon im März 1927 nahmen George Olsen and His Orchestra gemeinsam mit den Sängern Fran Frey, Bob Borger und Bob Rice eine Upbeat-Version des Songs auf und brachten es auf Platz 3 der Charts. Und die Version von George Gershwin – ebenfalls im März 1927 aufgenommen – erreichte Platz 17.[1]
Entwicklung zum Jazzstandard
Die Entwicklung des Songs zum Jazzstandard startete Ende der 1930er Jahre. Die US-amerikanische Jazzsängerin Lee Wiley nahm 1939 ein Album mit allen Liedern von George Gershwin auf und wurde dabei von unterschiedlichen Jazzmusikern auf deren Instrumenten begleitet. Beim Song Someone to Watch over Me war es Fats Waller, der sie auf der Orgel begleitete.[1] Mitte der 1940er Jahre nahm die Interpretation des Songs durch Jazzmusiker dann richtig Fahrt auf. So erschienen beispielsweise Aufnahmen des Songs von Billy Butterfield (1944), von Eddie Condon (1944), von Coleman Hawkins (1945), Ike Quebec (1946), Frank Sinatra (1946), Eroll Garner (1949), Art Tatum (1949) und Ella Fitzgerald (1950).[1] Seit Mitte der 1950er Jahre verging kein Jahr, in dem nicht mindestens eine Version des Songs von den unterschiedlichsten Jazzmusikern (aber auch Musikern anderer Musikstile) interpretiert und veröffentlicht wurde. Eine Suche nach dem Song in der Musikdatenbank von Allmusic listet mehr als 1000 Versionen des Songs.
Eine Suche nach dem Song in der Musikdatenbank von SecondHandSongs listet 350 Versionen des Songs[4], Allmusic kennt fast mehr als 1000 Versionen[6] und bei Discogs sind es fast 600 Versionen[7]. Eine kleine Auswahl der verfügbaren Versionen auf Basis der genannten Musikdatenbanken wird in den beiden folgenden Tabellen ausgewiesen: