Die ersten Wirtschaftsgebäude an dieser Stelle wurden 1155 erstmals urkundlich erwähnt. Sie dienten als Hofgut (Grangie) und Schiffsanlegestelle für das Kloster Salem. Der Ausbau zum heutigen repräsentativen Erscheinungsbild erfolgte nach 1722 unter dem Salemer Abt Stephan I. Jung. Der Gutshof umfasste nach dem Ausbau einen Wohnflügel, eine Kapelle, Wirtschaftsgebäude und einen Garten. Dort lebte auch das Personal, das die umliegenden Weinberge bewirtschaftete. Viele Äbte zogen Maurach als Sommerresidenz dem im Inland gelegenen Salem vor.
Das Kloster nutzte die Gebäude als Umschlagplatz für Waren, die direkt per Schiff angeliefert oder abgeholt wurden. Von Maurach führte der so genannte „Prälatenweg“ nach Salem, über den aber nicht nur die Äbte wanderten, sondern auch Waren transportiert wurden. Maurach spielte eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Abtei, denn hier musste für den Transport von Waren an den See kein Wegezoll entrichtet werden.
Nach einem Brand im Februar 1979 wurde das „Schloss“ an die L-Bank verpachtet und von 1985 bis 1992 durch den Karlsruher Architekten Heinz Mohl baulich modernisiert und erweitert.
Die Landeskreditbank versteht sich als Gastgeber und benutzt deshalb die Räumlichkeiten nicht für eigene Schulungen. Die Räumlichkeiten werden für Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen vermietet. Das Tagungshotel dient der Besinnung und Begegnung und ist nur für Kursteilnehmer zugänglich. Es verfügt über 25 einfache Zimmer.[2]
Literatur
Günter Schmitt: Schlösser und Burgen am Bodensee. Westteil. Von Maurach bis Arenenberg. Band1. Biberach 1998, ISBN 3-924489-94-7.