Ihre erste Anstellung erhielt sie im Österreichischen Verband für Siedlungs- und Kleingartenwesen. Sie stattete 1926 das Österreichhaus auf der Großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei) in Düsseldorf aus. Nach dem Wechsel in das Einrichtungshaus Haus & Garten von Oskar Wlach und Josef Frank[2] bearbeitete sie Häuser und Wohnungseinrichtungen als Gesamtkunstwerk. Ab 1927 war sie für verschiedene Architekturbüros in Österreich und Deutschland tätig und machte sich 1930 selbständig. Im Jahr 1930 bereiste sie Frankreich, England und Deutschland. Sie realisierte Wohnungseinrichtungen und Wohnungsumbauten in Wien und Salzburg vom Entwurf bis zur Bauleitung, beteiligte sich an Ausstellungen und Wettbewerben. 1932 richtete sie im Rahmen der Wiener Werkbundausstellung das Reihenhaus Nr. 56 von Gerrit Rietveld ein. Rosa Weiser entwickelte Typenwohnungen und Typenhäuser. Sie spezialisierte sich auf die Entwicklung von Kleinhäusern mit optimierter Einrichtung. Ihre Tätigkeit zwischen 1938 und 1945 nach dem Anschluss Österreichs ist bisher nicht erforscht.
Die Prüfung zum Ziviltechniker legte Rosa Weiser am 31. Dezember 1949 ab. Sie war damit Mitglied der Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. 1956 bis 1958 errichtete sie das Mehrfamilienwohnhaus Breitenfurter Straße 556 im 23. Wiener Bezirk. Mit Hans Bichler schuf sie 1963 bis 1965 die Wohnanlage am Montecuccoliplatz 1–3 im 13. Gemeindebezirk. 1968 stellte sie mit der Rückgabe der Befugnis ihre Berufstätigkeit ein.
Andreas Nierhaus, Eva-Maria Orosz (Hrsg.): Werkbundsiedlung Wien 1932. Ein Manifest des Neuen Wohnens, Ausstellungskatalog, Wien Museum, 2012–2013. ISBN 978-3-99014-071-0
Sabine Plakolm-Forsthuber: „ZV-Frauen bauen mit!“ Wege und Irrwege der ersten Architektinnen in der ZV (1925-1959), in: Ingrid Holzschuh (Hrsg.): Baukultur in Wien 1938-1959. Das Archiv der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs (ZV), Basel 2019, S. 48–63, hier S. 51. ISBN 978-3-0356-1795-5
Sabine Plakolm: Beruf: „Frau Architekt“ Zur Ausbildung der ersten Architektinnen in Wien, in: Marcel Bois, Bernadette Reinhold (Hrsg.): Margarete Schütte-Lihotzky. Architektur. Politik. Geschlecht. Neue Perspektiven auf Leben und Werk, Basel, 2019, S. 38–51. ISBN 978-3-0356-2722-0