Reichstagswahlkreis Königreich Sachsen 4Der Reichstagswahlkreis Königreich Sachsen 4 (in der reichsweiten Durchnummerierung auch Reichstagswahlkreis 288; auch Reichstagswahlkreis Dresden rechts der Elbe genannt) war der vierte Reichstagswahlkreis für das Königreich Sachsen für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918. WahlkreiszuschnittDer Wahlkreis umfasste die Stadt Dresden rechts der Elbe, die Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt ohne die Gemeinden Blasewitz, Dobritz, Laubegast, Leuben und Tolkewitz, den Amtsgerichtsbezirk Königsbrück aus der Amtshauptmannschaft Kamenz, den Amtsgerichtsbezirk Radeberg aus der Amtshauptmannschaft Großenhain, den Gemeinden Bonnewitz, Eschdorf mit Gutsbezirk und Wünschendorf bei Pirna aus der Amtshauptmannschaft Pirna und die Gemeinden Coswig, Kötitz bei Meißen, Neucoswig und Gutsbezirk Kreyern aus der Amtshauptmannschaft Meißen. Dies entsprach ursprünglich der Stadt Dresden rechts der Elbe und die Gerichtsamtsbezirke Schönfeld, Radeberg, Königsbrück, Radeburg und Moritzburg.
Abgeordnete
Wahlen1867 (Februar)Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 13433.
1867 (August)Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 7590.
1871Es fand ein Wahlgang statt. 19978 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 6699, 74 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 33,9 %.
1874Es fand ein Wahlgang statt. 23582 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 10112, 81 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 43,2 %.
Von Schwarze wechselte in der Wahlperiode zur DRP. 1877Es fand ein Wahlgang statt. 26685 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 12462, 152 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 47,3 %.
1878Es fand ein Wahlgang statt. 28274 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 15603, 143 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 55,7 %.
1881Es fand ein Wahlgang statt. 28758 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 15827, 88 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 55,3 %.
1884Es fand ein Wahlgang statt. 30689 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 18950, 105 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 62,1 %.
1887Es fand ein Wahlgang statt. 32556 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 26109, 105 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 80,5 %. Die Kartellparteien NLP und Konservative einigten sich auf Klemm als gemeinsamen Kandidaten.
1890Es fand ein Wahlgang statt. 36.044 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 29.357, 132 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 81,4 %. Die Kartellparteien NLP und Konservative einigten sich erneut auf Klemm als gemeinsamen Kandidaten.
1893Es fanden zwei Wahlgänge statt. 40.761 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 34.703, 115 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 85,1 %. Die Kartellparteien NLP und Konservative einigten sich auf Martin Ulrich Rosenhagen als gemeinsamen Kandidaten.
In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 34.853, 113 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 85,5 %.
1898Es fanden zwei Wahlgänge statt. 49.133 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 37.861, 116 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 77,1 %. Bei den Wahlen von 1898 zerbrach das Bündnis der Kartellparteien. Die NLP bestand auf der Kandidatur von Professor Böhmert, den die Konservativen nicht akzeptierten. Hönerbach wurde daher der gemeinsame Kandidat von Konservativen und BdL.
In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 40.868, 481 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 83,2 %.
1903Es fand ein Wahlgang statt. 56.272 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 47.666, 486 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 84,7 %. Nachdem die Uneinigkeit der bürgerlichen Parteien bei der letzten Wahl den Sieg der SPD befördert hatte, einigten sich dieses Mal Konservative, NLP, DSR und BdL auf Eduard Wagner als gemeinsamen Kandidaten.
1907Es fand ein Wahlgang statt. 59.407 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 52.689, 174 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 88,7 %. Auch wenn SPD und Zentrum bei den "Hottentottenwahlen" reichsweit Verluste hinnehmen mussten, konnte die SPD diesen Wahlkreis im ersten Wahlgang gewinnen. Dazu trug auch die Uneinigkeit der anderen Parteien bei. NLP und FVg einigten sich auf Barge als gesamtliberalen Kandidaten, DR und Konservative wollten zwar eigentlich einen gemeinsamen Kandidaten präsentieren, konnten sich aber nicht einigen.
1912Es fand ein Wahlgang statt. 65.296 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 58.444, 221 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 89,5 %. Erneut hatten sich NLP und FoVP auf Klöppel als gesamtliberalen Kandidaten geeinigt. Die rechten Parteien unterstützen Wetzlich.
Ersatzwahl 1913Nachdem August Kaden am 21. Juni 1913 gestorben war, kam es am 10. Oktober 1913 zu einer Ersatzwahl. Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Parteibündnisse entsprachen denen der letzten Wahl.
Literatur
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