Reichstagswahlkreis Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 5Der Reichstagswahlkreis Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 5 (in der reichsweiten Durchnummerierung auch Reichstagswahlkreis 352; auch Reichstagswahlkreis Rostock-Doberan genannt) war der fünfte Reichstagswahlkreis für das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918. WahlkreiszuschnittDer Wahlkreis umfasste zu den Wahlen zum Reichstag des Norddeutschen Bundes: Die Städte Boizenburg, Brüel, Neubuckow, Bützow, Crivitz, Dömitz, Gadebusch, Grabow, Grevesmühlen, Hagenow, Kröpelin, Lübz, Neustadt, Parchim, Rehna, Schwerin, Sternberg und wittenburg mit deren Stadtgebiet und deren Kämmereigütern sowie die Seestadt Wismar mit ihren Landgütern außer Bisch, Lehensruh und Zarnekow.[1] Der Wahlkreis umfasste bei den Wahlen zum Reichstags des deutschen Kaiserreichs den Aushebungsbezirk Rostock ohne die Landgemeinden Kassow, Groß und Klein Freienholz, Meierei Oberhof, Hof und Dorf Lanitz sowie den Amtsbezirk Doberan ohne die Landgemeinden Wendorf und Oettelin.
Abgeordnete
Wahlen1867 (Februar)Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 8337.
1867 (August)Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 4651.
1871Es fand ein Wahlgang statt. 19.348 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 12.837, 197 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 67,4 %.
1874Es fand ein Wahlgang statt. 20.920 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 15.095, 80 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 72,4 %.
1877Es fand ein Wahlgang statt. 21.908 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 16.240, 66 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 74,4 %.
1878Es fand ein Wahlgang statt. 22.324 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 14.115, 53 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 63,5 %.
1881Es fand ein Wahlgang statt. 22.212 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 13.437, 37 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 60,7 %.
1884Es fand ein Wahlgang statt. 22.340 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 11.055, 33 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 49,6 %.
1887Es fanden zwei Wahlgänge statt. 24.608 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 17.734, 54 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 72,3 %.
Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug in der Stichwahl 18.748, 115 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 76,7 %.
1890Die NLP einigte sich mit der DVP auf einen freisinnigen Kandidaten. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 24.478. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 18.711, 114 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 76,4 %.
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 25.919, 55 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 75,9 %.
1893Die liberalen Kandidaten einigten sich in einem schwierigen Prozess auf einen gemeinsamen Kandidaten. Da Carl Ludwig von Bar wegen seiner Ablehnung der Militärvorlage als Kandidat nicht erwünscht war, brachte die NLP Büssing ins Spiel. Dieser wurde von den linksliberalen aber genauso abgelehnt wie Dr. Alexander Meyer aus Berlin. Zuletzt einigte man sich auf den Geheimen Kommerzienrat Frenzel. Die Konservativen wurden vom BdL unterstützt. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 25.919. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 19.676, 55 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 75,9 %.
In der Stichwahl unterstützten die liberalen Parteien den konservativen Kandidaten. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 20.180, 191 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 77,9 %.
1898Anfang 1898 legte Buchka sein Mandat nieder, da er zum Direktor der Kolonialabteilung ernannt worden war. Aufgrund der Nähe zur regulären Reichstagswahl erfolgte keine Nachwahl. Die linksliberalen Parteien hatten ein wahlkreisübergreifendes Abkommen geschlossen. Danach unterstützte die FVg die Kandidatur der FVP-Kandidaten im Reichstagswahlkreis Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 1 und Reichstagswahlkreis Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 6 und die FVP unterstützte den Kandidaten der FVg hier. Die NLP erwies sich als gespalten. Ein Teil der Vertreter des Wahlkreisvereins unterstützten Paasche, andere Barth. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 24.458. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 23.289, 85 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 81,8 %.
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 24.930, 243 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 87,6 %.
1903Erneut einigten sich die liberalen Parteien einerseits und BdL und Konservative andererseits je auf einen Kandidaten. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 30.322. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 26.411, 155 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 87,1 %.
1907Im Gegensatz zu den anderen Wahlkreisen in Mecklenburg kam im Wahlkreis 5 ein gemeinsames Vorgehen des Bülow-Blocks zustande: NLP, Konservative, BdL und Handwerkerpartei einigten sich auf einen Kandidaten der NLP, die linksliberalen Parteien einigten sich auf Fischer. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 32.636. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 28.753, 123 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 88,1 %.
In der Stichwahl riefen die linksliberalen Parteien zur Wahl des Kandidaten des Bülow-Blocks auf. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 29.169, 400 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 89,4 %.
1912Wie 1903 einigten sich die liberalen Parteien einerseits und BdL und Konservative andererseits je auf einen Kandidaten. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 33.877. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 30.580, 161 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 90,3 %.
In der Stichwahl riefen BdL und Konservative dazu auf, den liberalen Kandidaten zu wählen oder Wahl fernzubleiben. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 30.604, 734 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 90,3 %.
Einzelnachweise
Literatur
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