Regelmäßigkeit der Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb
Portugal nahm erstmals 1964 am Song Contest teil. Das Debüt war allerdings von wenig Erfolg geprägt, denn das Land wurde zusammen mit Deutschland, Jugoslawien und der Schweiz Letzter. Darüber hinaus erhielt das Land keinen einzigen Punkt. Nach diesem Misserfolg waren aber auch die Folgejahre von wenig Erfolg geprägt. Denn Portugal landete 1965 und 1966 je auf Platz 13, 1967 auf Platz 12 und 1968 auf Platz 11. 1969 hingegen wurde das Land dann Vorletzter. 1970 nahm das Land aus Protest gegen das Wertungssystem zusammen mit Finnland, Norwegen, Österreich und Schweden nicht teil, da 1969 vier Sieger gekürt worden waren. Erst 1971 kehrte Portugal zum Wettbewerb zurück.
1971 war die Rückkehr dann ein Erfolg, denn das Land holte seine bis dahin beste Platzierung im Wettbewerb mit Platz 9. Mit 83 Punkten wurde ebenso eine neue Höchstpunktzahl erreicht. Im Folgejahr wurde das Ergebnis sogar noch verbessert, als der Sänger Carlos Mendes Platz 7 erreichte. Die 90 Punkten, die er erreichte, waren dann lange Portugals Höchstpunktzahl im Wettbewerb. Denn in den Folgejahren rutsche das Land wieder ins untere Mittelfeld ab. So landete Portugal 1973 zwar noch auf Platz 10, landete 1974 aber nur noch auf Platz 14. 1975 reichte es dann nur für Platz 16, 1976 für Platz 12 und 1977 für Platz 14. 1978 landete das Land dann auf Platz 17. 1979 hingegen konnte das Land erstmals seit sieben Jahren wieder eine Platzierung unter den besten Zehn mit Platz 9 erreichen. 1980 konnte der Sänger José Cid dann, wie Carlos Mendes 1972, Platz 7 erreichen. Allerdings sollte diese Platzierung die erstmals letzte gute Platzierung gewesen sein, denn in den Folgejahren landete das Land stets im Mittelfeld bis unteren Mittelfeld. So landete der Sänger Carlos Paião 1981 nur auf dem drittletzten Platz. 1982 und 1983 holten die portugiesischen Interpreten dann je nur Platz 13. 1984 wurde dann Platz 11 erreicht, ehe von 1985 bis 1988 stets Platz 18 erreicht wurde. Nur 1986 gab es in diesem Zeitraum mit Platz 14 ein anderes Ergebnis. 1989 wurde dann mit Platz 16 aber auch wieder nur eine Platzierung im Mittelfeld geholt. 1990 wurde Portugal dann wieder Drittletzter im Wettbewerb. Erst ab 1991 lief es besser für das Land im Wettbewerb.
Denn 1991 holte die Sängerin Dulce Pontes mit Platz 8 die beste Platzierung Portugals seit elf Jahren. 1992 konnte dieser Erfolg aber nicht fortgeführt werden, denn die Sängerin Dina holte nur Platz 17. 1993 konnte dann aber mit Platz 10 wieder ein besseres Ergebnis erzielt werden. 1994 wiederholte die Sängerin Sara Tavares dann die Platzierung von 1991 und holte Platz 8. 1995 war der Erfolg aber wieder vorbei und Portugal landete auf dem drittletzten Platz. Nach diesem Misserfolg folgte 1996 dann aber das bis dahin beste portugiesische Ergebnis im Wettbewerb. Zuerst musste Portugal aber die interne Qualifikationsrunde der Europäischen Rundfunkunion (EBU) überstehen. Dort landete Portugal auf Platz 18 und war somit zum Finale zugelassen. Dort holte die Sängerin Lúcia Moniz dann mit ihrem Lied O meu coração não tem cor Platz 6 und holte mit 92 Punkten ebenso die bis dahin höchste Punktzahl Portugals im Wettbewerb. Nach diesem Erfolg folgte 1997 aber wieder ein Dämpfer. Denn die Sängerin Célia Lawson landete zusammen mit Norwegen auf dem letzten Platz mit null Punkten. Es war das schlechteste portugiesische Ergebnis seit dem Debüt 1964. 1998 hingegen landete Portugal mit Platz 12 wieder im Mittelfeld, ehe 1999 wieder der drittletzte Platz erreicht wurde. Durch dieses schlechte Ergebnis musste das Land 2000 aussetzen und durfte erst 2001 wieder teilnehmen. Aber auch bei der Rückkehr 2001 reichte es am Ende nur für Platz 17. 2002 verzichtete Portugal dann freiwillig auf eine Teilnahme, allerdings ohne dazu nähere Gründe zu nennen. 2003 kehrte das Land aber wieder zum Wettbewerb zurück. Allerdings konnte die Sängerin Rita Guerra am Ende nur Platz 22 erreichen. Aufgrund dieser schlechten Platzierung musste das Land dann 2004 im neu eingeführten Halbfinale teilnehmen. Dort belegte der portugiesische Beitrag Foi magia von der Sängerin Sofia Vitória allerdings nur Platz 12, womit das Land im Halbfinale bereits ausschied. Auch 2005 und 2006 musste Portugal am Halbfinale teilnehmen, verpasste dort mit Platz 15 und 17 aber je recht deutlich das Finale. 2007 erreichte die Sängerin Sabrina dann Platz 11 im Halbfinale und verpasste somit knapp die Finalqualifikation. Erst ab 2008 lief es für Portugal wieder besser im Wettbewerb.
Denn 2008 schickte Portugal die Sängerin Vânia Fernandes mit ihrem Lied Senhora do mar. Im Halbfinale belegte der Beitrag dann Platz 2, womit Portugal sich erstmals über das Halbfinale für das Finale qualifizierte. Bei Portugals erster Finalteilnahme seit 2003 belegte Fernandes am Ende Platz 13 und holte somit das beste portugiesische Ergebnis seit neun Jahren. 2009 und 2010 konnte dieser Erfolg fortgesetzt werden, da sich Portugal zu dem Zeitpunkt stets für das Finale qualifizierte. Am Ende landeten die Lieder, wie die meisten portugiesischen Beiträge zuvor, im Mittelfeld mit Platz 15 und 18. 2011 schied der portugiesische Beitrag dann deutlich im Halbfinale aus und belegte nur den vorletzten Platz. Auch 2012 verpasste Portugal die Finalqualifikation und schied mit Platz 13 im Halbfinale bereits aus. 2013 zog sich das Land dann zum ersten Mal seit elf Jahren vom Wettbewerb zurück. Als Grund angegeben wurden damals finanzielle Schwierigkeiten. 2014 kehrte Portugal dann zum Wettbewerb zurück und verpasste nur knapp die Finalqualifikation. Denn die san-marinesische Sängerin Valentina Monetta holte nur einen Punkt mehr als die portugiesische Vertreterin Suzy. Damit landete San Marino auf Platz 10, während Portugal Patz 11 im Halbfinale belegte. 2015 schied der portugiesische Beitrag dann wieder recht deutlich im Halbfinale aus mit Platz 14. 2016, drei Jahre nach dem letzten Rückzug, verzichtete das Land erneut auf eine Teilnahme. Dieses Mal waren es Umstrukturierungen innerhalb des Senders Rádio e Televisão de Portugal (RTP). 2017 kehrte das Land dann aber zurück und hatte dann seinen erfolgreichsten Moment in seiner Eurovisions-Geschichte.
So vertrat 2017 der Sänger Salvador Sobral Portugal mit seinem Lied Amar pelos dois. Während das Lied im Halbfinale bereits Platz 1 belegte und Sobral somit Portugals erste Finalteilnahme seit 2010 ermöglichte, folgte im Finale dann der große Erfolg. Denn Sobral gewann am Ende den Wettbewerb für Portugal mit 758 Punkten. Dies stellt nicht nur Portugals höchste jemals erreichte Punktzahl im Wettbewerb dar, sondern ist bis heute die höchste Punktzahl die im Wettbewerb je ein Land erhalten hat. Es war damit auch der erfolgreichste Sieg allerzeiten im Wettbewerb. Darüber hinaus gelang es dem Land also erst bei seiner 49. Teilnahme einen Sieg zu erzielen, womit Portugal den Rekord von Finnland einstellte. Denn Finnland gelang mit der Band Lordi im Jahre 2006 erst bei der 38. Teilnahme der Sieg. Nach diesem großen Erfolg richtete Portugal 2018 erstmals den Wettbewerb aus. In Lissabon war das Land also bereits für das Finale vorqualifiziert als Gastgeber. Allerdings landete der portugiesische Beitrag dabei auf dem letzten Platz, was das schlechteste Ergebnis Portugals seit 21 Jahren darstellte. 2019 musste Portugal dann wieder am Halbfinale teilnehmen und landete dort nur auf dem drittletzten Platz. Somit schied Portugal erstmals seit 2015 wieder im Halbfinale aus. Nachdem der Wettbewerb für 2020 abgesagt werden musste, sendete Portugal 2021 die Band The Black Mamba. Sie qualifizierte sich fürs Finale und belegte dort mit Platz 12 eine gute Platzierung im Mittelfeld für Portugal. 2022 gelang es der Vertreterin Maro, Portugal wieder in das Finale zu bringen. Mit Platz 9 im Finale ist es das beste Ergebnis seit dem Sieg 2017 für Portugal. Auch 2023 schaffte Portugal wieder den Finaleinzug. Im Finale holte man mit Platz 23 von 26 allerdings das schlechteste Ergebnis des Landes seit 2021 ein. Auch 2024 konnte man sich für das Finale qualifizieren, wo man mit Platz 10 eine Top-Ten-Platzierung erzielen konnte. Es ist das erste Mal, dass sich Portugal mehr als drei Mal hintereinander für das Finale qualifizieren konnte.
Insgesamt landeten also nur 10 von den 54 Beiträgen in der linken Tabellenhälfte. Darüber hinaus schied Portugal bereits neunmal im Halbfinale aus und wurde dreimal Letzter. Demgegenüber steht lediglich der erfolgreiche Sieg von 2017 und die durchaus erfolgreicheren Jahre nach dem Sieg. Weitere Platzierungen innerhalb der besten Fünf existieren nicht. Dementsprechend gehört Portugal zu den eher weniger erfolgreichen Länder im Wettbewerb.
Liste der Beiträge
Farblegende:– 1. Platz.– 2. Platz.– 3. Platz.– Punktgleichheit mit dem letzten Platz.– ausgeschieden im Halbfinale/in der Qualifikation/im osteuropäischen Vorentscheid.– keine Teilnahme/nicht qualifiziert.– Absage des Eurovision Song Contests.
Bisher wurden fast alle portugiesischen Beiträge über das jährlich stattfinde Festival da Canção bestimmt. Einzig 2005 wurde der Beitrag intern ausgewählt.
Sprachen
Portugal ist seiner Landessprache im Wettbewerb stets treu. Die meisten Beiträge wurden schließlich auch in Zeiten der freien Sprachenwahl in der Landessprache Portugiesisch gesungen. Nur 2003, 2005 und 2006 entstanden portugiesisch-englische Mischversionen. 2007 enthielt der Refrain Zeilen in französischer, spanischer und englischer Sprache. 2021 ist das erste Jahr, indem Portugal einen Beitrag komplett in Englisch an den Eurovision sendet.
Seit der Einführung des Zwölf-Punktesystems 1975 vergab Portugal die Höchstpunktzahl an 22 verschiedene Länder, davon neunmal an Spanien. Im Halbfinale vergab Portugal die Höchstpunktzahl an 13 verschiedene Länder, davon viermal an Moldau und Ukraine.
Portugal nimmt seit 1964 am Eurovision Song Contest teil, errang jedoch erst 2017 seinen ersten Sieg. Kein anderes Teilnehmerland musste so lange auf den großen Erfolg warten. Die beste Platzierung eines portugiesischen Beitrags war zuvor ein 6. Platz im Jahr 1996 gewesen.
Durch Portugals freiwilligen Rückzug 2002 erhielt Lettland den frei gewordenen Startplatz. Lettland gewann am Ende den Wettbewerb 2002, wäre aber ohne Portugals Rückzug gar nicht startberechtigt gewesen.
Nach der Pause 2013 kehrte Portugal 2014, also 50 Jahre nach der ersten Teilnahme, zum ESC zurück. 1964 wie 2014 fand der ESC in Kopenhagen statt.
Neben Litauen ist Portugal das einzige Land, das beim Debüt keinen einzigen Punkt erhielt.
Portugal nahm 2000, 2013 und 2016 nicht am ESC teil. In allen drei Jahren fand der Wettbewerb in Schweden statt.
Portugal hält den Rekord für die höchste Punktzahl: 758.
Auch unter dem alten Punktesystem hätte Portugal den Rekord von Norwegen (387) mit 417 Punkten gebrochen.