Halbfinale: Jedes Land vergibt per Televoting 1–8, 10 und 12 Punkte.
Finale: Jedes Land vergibt zwei Punktesätze bestehend aus 1–8, 10 und 12 Punkten. Dabei stammt der erste Punktesatz von einer Jury, der zweite vom Televoting der Zuschauer des jeweiligen Landes.
Den Sieg holte Nemo für die Schweiz mit dem Song The Code. Es war nach 1956 und 1988 der dritte Sieg des Landes im Wettbewerb. Nemo erreichte im Juryvoting den ersten und im Televoting den fünften Platz. Zweiter im Wettbewerb wurde Baby Lasagna, der mit seinem Lied Rim Tim Tagi Dim für Kroatien die Zuschauerabstimmung gewann und mit dem zweiten Platz die bisher höchste Platzierung Kroatiens beim ESC erzielen konnte. Den dritten Platz erreichten die UkrainerinnenAlyona Alyona und Jerry Heil mit ihrem Song Teresa & Maria. Der Mitfavorit und Vertreter der Niederlande, Joost Klein, wurde vom Finale ausgeschlossen. Deutschland erreichte mit Isaak Guderian Platz 12. Österreichs Teilnehmerin Kaleen wurde Vorletzte im Finale.
Am 14. Mai 2023, kurz nachdem Schweden den Wettbewerb gewonnen hatte, gab die CEO von SVT, Hanna Stjärne, bekannt, dass der Sender den Eurovision Song Contest 2024 ausrichten werde.[2]
Am 16. Juni 2023 veröffentlichte die Zeitung Aftonbladet eine Liste von Anforderungen, die SVT an die potenziellen Austragungsorte stellte. Demnach trägt die Gastgeberstadt die Verantwortung für Umsetzung und Finanzierung der gesamten Veranstaltung außerhalb der eigentlichen Shows. Verlangt wurden unter anderem:[3]
eine Arena mit umfangreicher Infrastruktur für die Shows
ein Pressezentrum für 1.200 Personen
mindestens 3.500 Hotelbetten
Veranstaltungsorte für den Euroclub, das Eurovision Village und den Türkisen Teppich der Eröffnungsfeier
Sicherheits- und Verkehrskonzepte
Die Bewerbungsfrist endete am 12. Juni 2023.[4] Folgende Städte bewarben sich als Austragungsort:
Die Arena liegt in der Gemeinde Solna, die Teil des Stockholmer Stadtgebiets ist. Der dort beheimatete Fußballclub AIK Solna hatte sich gegen eine Austragung in der Arena ausgesprochen.[9] Austragungsort des Finales des Melodifestivalen seit 2013.
Der dort beheimatete Fußballclub Hammarby IF hatte sich gegen eine Austragung in der Arena ausgesprochen.[9]
Frihamn
15.000
Ein Vorschlag der Stadt Stockholm sah die Errichtung einer temporären Arena für 11.000 bis 15.000 Zuschauer auf dem Gelände des Freihafens im Stadtteil Östermalm vor.[10]
Neben den aufgeführten Bewerbungen gab es Interesse an einer Ausrichtung in Jönköping[11], Eskilstuna[12] und Partille (TätortGöteborg)[13], deren vorgeschlagene Veranstaltungsarenen allerdings alle nicht den üblichen Anforderungen der EBU an einen Austragungsort entsprachen. Sandviken entschloss sich, eine ursprünglich geplante Bewerbung nicht weiter zu verfolgen.[14]
Am 7. Juli 2023 gab SVT bekannt, dass der Wettbewerb wie 2013 in der Malmö Arena stattfinden werde.[1]
Malmö ist die erste und einzige Nicht-Hauptstadt, die den ESC ein drittes Mal ausrichtet. Zudem ist der ESC 2024 bereits der fünfte in Folge, der nicht in der Hauptstadt eines Staates stattfindet – so oft hintereinander wie noch nie zuvor. Den bislang letzten ESC in einer Hauptstadt gab es 2018 in Lissabon.
Planung und Leitung
Nach dem schwedischen Sieg 2023 kündigte Sveriges Television (SVT) an, noch am selben Abend mit der Planung des ESC 2024 beginnen zu wollen.[2]
Die Bürgermeisterin von Malmö, Katrin Stjernfeldt Jammeh, kündigte an, dass die Stadt etwa 30 Mio. Kronen (2,5 Mio. Euro) in die Ausrichtung investieren wolle.[15]
Produktionsteam
Am 14. Juni 2023 stellte SVT die ersten Mitglieder des Kernteams der Produktion vor; die restlichen Namen wurden im September bekanntgegeben:[16][17]
Tobias Åberg, Executive in Charge of Production (Leitung der technischen Gesamtproduktion)
Johan Berghagen, Executive Line Producer (Finanzen und technische Verantwortung)
Christer Björkman, Contest Producer (Produktion der Wettbewerbsbeiträge)
Per Blankens, TV Producer (Produktion des Rahmenprogramms in den Shows)
David Wessén, Head of Production
Reference Group
Die Eurovision Song Contest Reference Group ist das Exekutivkomitee der Europäischen Rundfunkunion (EBU) und ihrer Mitgliedssender für den ESC. Sie entscheidet über die Regeln des Wettbewerbs, die Finanzierung der Veranstaltung und überwacht die Vorbereitung der ausrichtenden Rundfunkanstalt. Für den ESC 2024 hat sie folgende Mitglieder:[18][19]
Am 14. November 2023 gab die EBU bekannt, dass das Motto des Vorjahres United by Music ab 2024 dauerhaft bei jedem ESC zum Einsatz kommen werde.[21]
Postcards
Die Postcards, d. h. die Einspielfilme, die jeden Beitrag vorstellen, wurden 2024 nach einem neuen Konzept produziert. Die Teilnehmer sind nicht wie in den Vorjahren in ihren Heimatländern von einem professionellen Kamerateam gefilmt worden. Stattdessen haben die Künstler dieses Material selbst im Selfie-Modus mit einem Smartphone aufgenommen. Zusätzlich wird in den Postcards das jeweilige Teilnehmerland vorgestellt, indem einige frühere ESC-Beiträge aus diesem gezeigt werden.[22]
Bühne
Das von Florian Wieder und Fredrik Stormby entworfene Bühnendesign wurde erstmals am 19. Dezember 2023 präsentiert. Es ist bereits das achte Mal, dass Wieder eine Bühne für den Eurovision Song Contest entworfen hat (zuletzt 2021 in Rotterdam). Die Bühne hat die Form eines Kreuzes und ist auf allen Seiten von Publikum umgeben. Über ihr hängen fünf große LED-Würfel.[23]
Das Bühnenbild hat inklusive der Würfel und des Bühnenbodens 1000 Quadratmeter LED-Fläche, die mit Video bespielbar sind, sowie 2168 Lichter. An der Dachkonstruktion der Malmö Arena hängen 204 Tonnen Technik.[24]
Moderation
Am 5. Februar 2024 gab SVT bekannt, dass Petra Mede und Malin Åkerman die Shows moderieren werden. Mede führte bereits 2013 und 2016 durch den Wettbewerb.[25]
Das Skript für die Moderatorinnen stammte wie bei diesen beiden ESCs vom schwedischen Kommentator Edward af Sillén, der bei den Moderationssequenzen auch Regie führte.
Abstimmung
Votingsystem
Im Finale des ESC 2024 kommt weiterhin das 2016 eingeführte Votingsystem zum Einsatz, bei dem in jedem Teilnehmerland eine Jury und das Televoting jeweils einen Punktesatz von 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10 und 12 Punkten verteilen.
In den Halbfinalen bleibt es wie im Vorjahr bei einem reinen Televoting.
Zusätzlich gibt es in allen drei Shows einen „Rest-of-the-world“-Punktesatz, der in einer Online-Abstimmung bestimmt wird, an der sich ausschließlich Zuschauer aus Nicht-Teilnehmerländern beteiligen dürfen.[26]
Abstimmungsfenster
Am 11. März 2024 gaben SVT und die EBU bekannt, dass die Zuschauerabstimmung im Finale bereits vor dem ersten Auftritt geöffnet wird. Diese Regelung hatte es bereits 2010 und 2011 gegeben. Zusätzlich wird das im Vorjahr eingeführte „Rest-of-the-world“-Voting bereits 24 Stunden vor Beginn der Show geöffnet.[27]
Überlegungen zu Reform des Juryvotings
Im Juni 2023 gab der norwegische Rundfunk NRK bekannt, dass man die Europäische Rundfunkunion gebeten habe, eine mögliche Reform des Juryvotings beim ESC zu prüfen. Anlass war, dass es nach dem Finale 2023 zu Diskussionen gekommen war, weil der finnische Teilnehmer Käärijä trotz großen Vorsprungs im Televoting nicht gewonnen hatte. Auch NRK habe entsprechende Beschwerden von Zuschauern erhalten.[28]
Die Ende Oktober 2023 veröffentlichte öffentliche Version der Regeln des ESC 2024 legte das prozentuale Verhältnis zwischen Jury- und Televoting zunächst nicht fest. Anfang März 2024 erklärte die EBU gegenüber der norwegischen Nachrichtenagentur NTB, dass es beim 50:50-Verhältnis, das seit 2009 in Kraft ist, bleiben werde. Somit gelten für 2024 dieselben Regeln für das Juryvoting wie im Vorjahr.[29]
Jurys
Die deutsche Jury bestand aus Ireen Sheer, Das Bo, WDR-Musikredakteurin Nicola Keute, Musikverleger Florian Schrödter und Sängerin Mona Meiller.[30]
Die österreichische Jury bestand aus Pia Maria, FM4-Moderator Philipp Emberger, Sängerin Anna-Sophie (Heibl), Musiker Simon Lewis und Musikmanagerin Annemarie Treiber.[31][32]
Die Schweizer Jury bestand aus Jamila (Singer-Songwriterin), Raphael Haldemann (Artists Manager), Laurence Desarzens (Culture Manager & Präsidentin Swiss Music Export), Tobias Carshey (Musiker & Vocalcoach) und Kety Fusco (Musikerin).[33]
Teilnehmer
Länder
Am ESC teilnahmeberechtigt sind alle aktiven Vollmitglieder der Europäischen Rundfunkunion (EBU).
Die Anmeldefrist lief bis zum 15. September 2023. Bis zum 11. Oktober hatten die Sender die Möglichkeit, sich ohne Vertragsstrafe wieder von der Teilnahme zurückzuziehen.[34]
Am 5. Dezember 2023 veröffentlichte die EBU die Liste der Teilnehmerländer. Wie im Vorjahr nehmen 37 Länder am ESC teil.[35]
Rumänien zog sich aus finanziellen Gründen vom ESC zurück, während Luxemburg erstmals seit 1993 am Wettbewerb teilnimmt und damit mit 30 Jahren einen neuen Rekord für die längste Abwesenheit vor einer erneuten Teilnahme aufstellt. Den bisherigen Rekord hielt Monaco mit 24 Jahren (1980 bis 2004).[36][37]
Am 21. August 2023 gab RTVA bekannt, dass man sich nach Evaluation aller Optionen entschieden habe, 2024 nicht am ESC teilzunehmen. Eine mögliche Rückkehr in der Zukunft schloss der Sender jedoch nicht aus.[38]
Die bosnische Rundfunkanstalt BHRT steht seit 2016 aufgrund ausstehender Zahlungen (Ende des Jahres 2021 etwa 32 Millionen Euro) unter Sanktionen der EBU und ist deshalb von deren Programmen, darunter auch dem ESC, ausgeschlossen. Der Grund dieser Zahlungsunfähigkeit liegt darin, dass RTRS seit 2017 seiner gesetzlichen Pflicht nicht nachkommt, 50 % des Rundfunkbeitrags in der Republika Srpska an BHRT zu überweisen.[39] Am 2. August 2023 gab BHRT bekannt, dass man nicht zum ESC zurückkehren werde.[40]
Am 1. September 2023 nahm die neue öffentliche Rundfunkanstalt TVMonaco ihren Betrieb auf.[41] Am 11. Oktober erklärte deren Chefredakteur, Frédéric Cauderlier, dass die Anmeldefristen für eine Teilnahme 2024 zu früh kämen.[42]
Obwohl der Budgetentwurf von MRT für 2024 eine Teilnahme am ESC vorsah,[43] befand Nordmazedonien sich nicht auf der offiziellen Teilnehmerliste. Der Sender begründete die Abwesenheit damit, dass man sich auf die Feierlichkeiten zu 80 Jahre Radio bzw. 60 Jahren Fernsehen in Nordmazedonien konzentrieren wolle. Man werde die Veranstaltung jedoch übertragen.[44]
Der rumänische Sender Televiziunea Română (TVR) gab am 25. Januar 2024 bekannt, dass Rumänien aus Kostengründen nicht am Eurovision Song Contest 2024 teilnehmen werde.[36] Zuvor hatte es lange Diskussionen und Unsicherheit innerhalb des Senders gegeben. Die EBU hatte TVR erlaubt, die Entscheidung über die Teilnahme bis weit über die Deadline und die Bekanntgabe der Teilnehmerliste herauszuzögern.[35]
Die Türkei befand sich nicht auf der offiziellen Teilnehmerliste. TRT begründet seine Abwesenheit seit 2012 mit Unzufriedenheit über die Big-5-Regel und die Wiedereinführung der Jurys.
Ungarn befand sich nicht auf der offiziellen Teilnehmerliste. Die Duna gab keine Gründe für die Absage nach 2019 an. Regierungskritische Medien und Politiker warfen dem Sender vor, sich aufgrund von Homophobie vom ESC zurückgezogen zu haben, was dieser zurückwies.[46]
Am 1. Juli 2021 suspendierte die EBU die Mitgliedschaft des belarussischen Staatsfernsehens BTRC aufgrund der politischen Situation im Land und der Instrumentalisierung des Senders durch die Regierung.[47] Dadurch ist eine Teilnahme am ESC nicht möglich.
Am 26. Mai 2022 wurden die russischen Staatssender Perwy kanal und WGTRK als Reaktion auf den Überfall auf die Ukraine von der EBU suspendiert.[48] Eine Teilnahme am ESC ist somit ausgeschlossen.
Nach dem Auftritt des färöischen Sängers Reiley für Dänemark beim ESC 2023 und Forderungen nach einer eigenen Teilnahme gab Kringvarp Føroya (KVF) bekannt, dass man vor dem Sommer 2023 eine Mitgliedschaft in der EBU beantragen wolle.[49][50] Dazu kam es jedoch nicht. Als autonomer Landesteil Dänemarks hätten die Färöer eine Ausnahmegenehmigung für eine Teilnahme am ESC gebraucht. Am 20. Februar gab der Geschäftsführer KVFs, Ivan Niclasen, bekannt, dass man nach wie vor eine EBU-Mitgliedschaft anstrebe.[51]
Am 11. Mai 2023 gab der Vorsitzende von Radio Televizioni i Kosovës (RTK) bekannt, dass der Sender weiterhin auf eine Mitgliedschaft in der EBU hinarbeite. Da der Kosovo kein Teil der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) ist, ist dies jedoch nicht möglich.[52]
Am 9. August 2022 erklärte die Geschäftsführerin von 1 FL TV, Sandra Woldt, dass man sich nicht mehr um eine EBU-Mitgliedschaft bemühen werde. Man wolle sich stattdessen auf die Berichterstattung im eigenen Land konzentrieren.[53][54]
Kontroverse um Teilnahme Israels
Seit Ausbruch des Krieges in Israel und Gaza am 7. Oktober 2023 wurden Stimmen laut, dass Israel aufgrund seines militärischen Vorgehens im Gazastreifen von einer Teilnahme am Eurovision Song Contest ausgeschlossen werden solle.[55] In Island, Finnland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Spanien und Slowenien gab es Petitionen von Musikern gegen eine Teilnahme Israels.[56] In einem Brief an den EBU-Generaldirektor Noel Curran sprachen sich mehrere Mitglieder des Europäischen Parlaments für einen Ausschluss aus.
Im Februar 2024 erklärte Curran in einem Statement, dass der ESC „eine unpolitische Musikveranstaltung“ sei und „kein Wettbewerb zwischen Regierungen“. Der israelische Rundfunk Kan erfülle alle Regeln und dürfe deshalb teilnehmen. Vergleiche mit dem Ausschluss Russlands vom ESC 2022 nach dem Überfall auf die Ukraine seien unangebracht, da das Verhältnis zwischen Rundfunk und Regierung in Israel ein völlig anderes sei.[57]
Am 21. Februar 2024 berichteten israelische Medien, dass Kan das Lied October Rain für die Sängerin Eden Golan ausgewählt habe. Bei einer obligatorischen Überprüfung habe die EBU Passagen des Textes als zu politisch eingestuft (da sie in Verbindung mit dem Monat Oktober gesehen wurden, in dem der Terrorangriff auf Israel stattfand) und Kan um eine Änderung gebeten. Kan weigerte sich zunächst, diese vorzunehmen, und drohte mit einer Rücknahme der Teilnahme, falls die EBU den ursprünglichen Songtext nicht akzeptieren würde.[58] Nachdem bekannt geworden war, dass auch ein zweites vorgeschlagenes Lied mit dem Titel Dance Forever aus denselben Gründen abgelehnt worden war, forderte der israelische Staatspräsident Jitzchak Herzog den Sender auf, die Texte der potentiellen Beiträge den Kriterien der EBU entsprechend abzuändern. October Rain erhielt daraufhin einen abgeänderten Text mit dem Titel Hurricane und wurde von der EBU akzeptiert.[59][60][61][62]
Im Vorfeld des zweiten Halbfinales kam es am 9. Mai in Malmö zu einer Demonstration, bei der etwa 5.000 Menschen gegen die Teilnahme Israels am Wettbewerb protestierten. Sie forderten den Ausschluss des Landes von dem Musikwettbewerb.[63] Unter den Demonstranten war auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.[64] Für den Auftritt der israelischen Delegation um Sängerin Eden Golan galten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.[65] Die Künstlerin erhielt im Vorfeld des Wettbewerbs Morddrohungen.[66] Auch vor dem Finale am 11. Mai kam es vor dem Veranstaltungsort zu Demonstrationen.[67] Es kam zu Festnahmen, auch Greta Thunberg wurde abgeführt.[68]
Der schwedische ESC-Teilnehmer von 2011 Eric Saade geriet in die Kritik, weil er entgegen dem Verbot politischer Symbolik im ESC-Wettbewerb bei seinem Auftritt im ersten Halbfinale ein Palästinensertuch um sein Handgelenk trug.[70] Vor ihrem Halbfinalauftritt wurde Bambie Thug (Irland) vom Veranstalter aufgefordert, die in Ogham-Schrift auf die Haut geschriebenen Texte „Waffenstillstand“ und „Freiheit für Palästina“ durch andere Körperbemalung zu ersetzen.[71] Während der Livekommentierung des Halbfinales fiel auf dem israelischen Fernsehsender Kan die Äußerung, Bambie Thug spräche „gerne negativ über Israel“. Auf Ersuchen der irischen Delegation betonte daraufhin die EBU in Gesprächen gegenüber Kan, „wie wichtig es ist, dass alle Kommentatoren alle am Wettbewerb teilnehmenden Künstler respektieren und sich an die Regeln und Vorschriften der Veranstaltung halten.“[72] Vor und nach der Übertragung des zweiten Halbfinales mit Israel auf dem belgischen Kanal VRT 1 blendete die TV-Gewerkschaft ACOD eine schwarze Protesttafel ein.[73] Die portugiesische Sängerin Iolanda hatte im Finale ihre Fingernägel mit den schwarz-weißen Karos des Palästinensertuchs versehen. Statt dieses Finalauftritts wurde auf dem YouTube-Kanal „Eurovision Song Contest“ anders als bei den anderen Auftritten der Halbfinalauftritt Iolandas gezeigt. Nach einer Rückfrage des portugiesischen Rundfunks wurde das Video gegen ein Uhr morgens in der Finalnacht durch die Performance im Finale ersetzt.[74]
Der Song Israels kam zu einem großen Teil durch die 323 Punkte aus den Zuschauervoten auf den fünften Platz. Neben teils besonders lautem Jubel von Teilen des Publikums in der Halle wurden die Auftritte Eden Golans in den Shows auch von Buhrufen bei anderen Teilen des Livepublikums, insbesondere auf den Oberrängen, begleitet.[75]
Ausschluss der Niederlande vom Finale
Am 10. Mai 2024 wurde der niederländische Künstler Joost Klein von den am gleichen Tag stattfindenden Generalproben ausgeschlossen – die zweite Generalprobe war gleichzeitig das Jury-Finale, bei welchem stattdessen sein Auftritt im zweiten Halbfinale gezeigt wurde. Die Jurys konnten für die Niederlande abstimmen.[76][77] Die Europäische Rundfunkunion untersuchte einen Vorfall vom späten Abend zuvor, bei dem Klein eine TV-Mitarbeiterin bedroht haben soll. Die niederländische Rundfunkgesellschaft AVROTROS gab an, diese habe Klein trotz Vereinbarungen und seiner Bitte, nicht gefilmt zu werden, gefilmt.[78] Klein wurde nach einem Strafantrag von der Polizei einvernommen.[79] Der Beginn des „Rest-of-the-World“-Votings wurde aufgrund der Untersuchung verschoben und begann nicht wie geplant um 00:00 Uhr MESZ am 11. Mai 2024.[80] Auch auf der Pressekonferenz der Gewinner des zweiten Halbfinales am Vorabend war Joost unangenehm aufgefallen, als er die Antworten der israelischen Teilnehmerin Eden Golan störte.[81]
Am 11. Mai 2024 zur Mittagszeit gab die Europäische Rundfunkunion bekannt, Joost Klein vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen zu haben. Die Niederlande blieben jedoch für das Finale stimmberechtigt.[82][83] AVROTROS bezeichnete die Disqualifikation Kleins als sehr hart und unverhältnismäßig und kündigte an, dass Punktesprecherin Nikkie de Jager die Punkte der niederländischen Jury nicht vergeben werde.[78] Stattdessen wurden die Punkte vom ESC-Produzenten Martin Österdahl verkündet. Österdahls Auftritte während des Finales wurden vom Livepublikum mit Buhrufen quittiert.[84]
Am 12. August teilte die zuständige schwedische Behörde mit, dass die Ermittlungen eingestellt wurden, da keine kriminelle Handlung nachgewiesen werden konnte.[85] Trotzdessen teilte die EBU mit, dass sie zu der Disqualifikation weiterhin stehen würden.[86]
Für die belgische Teilnahme zeichnet 2024 turnusgemäß der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Französischen GemeinschaftRTBF verantwortlich. Dieser wählt seinen Beitrag wie in jedem Jahr seit 2013 intern aus.
Am 30. August 2023 wurde Mustii als belgischer Vertreter vorgestellt.[87] Sein Lied Before the Party’s Over für den ESC wurde am 20. Februar 2024 veröffentlicht.
Innerhalb der ARD trägt wie in jedem Jahr seit 1996 der NDR die Verantwortung für die Organisation der deutschen Teilnahme.
Die deutsche Vorentscheidung fand am 16. Februar 2024 unter dem Titel Eurovision Song Contest – Das deutsche Finale 2024 in Berlin statt.[88] Sie wurde von Isaak mit dem Song Always on the Run gewonnen.
Der luxemburgische Beitrag wurde am 27. Januar 2024 im Rahmen der nationalen Vorentscheidungsshow Luxembourg Song Contest in der Rockhal in Esch an der Alzette ausgewählt.[89] Gewinnerin der Vorentscheidung wurde Tali Golergant mit dem Song Fighter.
Österreich
Der ORF wählt seinen Beitrag wie in jedem Jahr seit 2017 intern aus.[90]
Am 22. Juli 2023 gab es einen öffentlichen Aufruf, Beiträge einzureichen.[91] Insgesamt kamen durch den Aufruf sowie durch direkte Anfragen an Künstler 60 Bewerbungen zustande. Die zuständige Redaktion um Eberhard Forcher wählte aus diesen Bewerbungen 14 Acts aus, die live im ORF-Zentrum vor einer 25-köpfigen Expertenjury sowie sechs zugeschalteten Fanclubs auftraten, unter denen dann eine Abstimmung durchgeführt wurde. Auf Grundlage dieser Abstimmung entschied die ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz, wer Österreich in Malmö vertritt.[92]
Am 16. Januar 2024 wurde Kaleen als österreichische Vertreterin vorgestellt. Ihr Song We Will Rave wurde am 1. März veröffentlicht.[93]
Schweiz
Die SRG SSR unter Federführung des SRF wählte ihren Beitrag in einem mehrstufigen internen Auswahlverfahren mit mehreren Publikums- und Fachjurys, das bereits seit 2019 zum Einsatz kommt.[94] Der Zeitraum zur Einreichung von Bewerbungen dauerte vom 10. bis zum 24. August 2023.[95]
Am 29. Februar 2024 wurde The Code von Nemo als Schweizer Beitrag veröffentlicht.[96]
Im Mai 2023 gab der zyprische Sender Cyprus Broadcasting Corporation (CyBC) bekannt, dass er in Zusammenarbeit mit dem griechischen Privatsender Star TV die fünfte Staffel der Talentshow Fame Story produzieren werde und in dieser seinen Teilnehmer für den ESC 2024 auswählen wolle.[97] Das Finale der Show war für Dezember 2023 angesetzt.
Ende Juli reichte der griechische öffentlich-rechtliche Sender Elliniki Radiofonia Tileorasi (ERT) Beschwerde gegen diese Zusammenarbeit ein.[98] Als Begründung führte ERT an, dass CyBC gegen die Regularien der Europäischen Rundfunkunion verstoße, da die Sendung in Griechenland produziert und ausgestrahlt werden sollte.[99] In der darauffolgenden Woche berichteten griechische Medien, dass die EBU die Regeln des ESC auf Ersuchen von ERT geändert und dahingehend präzisiert hatte, dass nationale Vorentscheidungen die „Exklusivität der Rechte“ anderer Teilnehmersender nicht verletzten dürften und dass eine Organisation durch „Subunternehmer“ nur mit Erlaubnis der EBU gestattet sei.[100] Daraufhin kündigte CyBC an, die Zusammenarbeit mit Star TV nicht weiter zu verfolgen. Man wählte den Interpreten stattdessen intern aus.[101]
Absage des slowenischen Vorentscheids
Am 17. Oktober 2023 gab Radiotelevizija Slovenija (RTVSLO) bekannt, dass unter dem Titel Misija Malmö ein nationaler Vorentscheid abgehalten werden solle.[102] Dieser wurde jedoch ohne Angabe von Gründen vom Sender abgesagt und durch eine interne Auswahl ersetzt. Nachdem die slowenische Antikorruptionsbehörde Ermittlungen bezüglich des unklaren Auswahlverfahrens aufgenommen hatte, trat der Unterhaltungschef von RTVSLO, Vanja Vardjan, zurück.[103]
Am 11. März gaben SVT und die EBU bekannt, dass 2024 die Beiträge der für das Finale vorqualifizierten Länder erstmals in voller Länge in den Halbfinalen aufgeführt werden. Diese Auftritte finden zwischen denen der Halbfinal-Beiträge statt.[27]
Auslosung
Die Aufteilung der 31 an diesen teilnehmenden Länder auf die beiden Halbfinale wurde am 30. Januar 2024 in einer öffentlichen Zeremonie in Malmö von den Moderatorinnen Farah Abadi und Pernilla Månsson Colt unter Aufsicht der zuständigen EBU-Funktionäre ausgelost.[104]
Die Auslosung der Länder erfolgte aus fünf Lostöpfen, die nach dem Abstimmungsmuster der letzten 20 Jahre eingeteilt wurden, um sogenanntes „Nachbarschaftsvoting“ zu vermeiden:[105]
Aufgrund des Gedenktages Jom haScho’a beantragte der israelische Rundfunk Kan, im zweiten Halbfinale antreten zu dürfen. Diesem Wunsch gab die EBU statt.
Zusätzlich wurde ausgelost, in welcher Hälfte der Show die Teilnehmer in ihrem jeweiligen Halbfinale auftreten werden und in welchem der beiden Halbfinale die für das Finale vorqualifizierten Big-Five-Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich sowie Gastgeber Schweden auftreten und stimmberechtigt sein werden.
Erstes Halbfinale
Das erste Halbfinale fand am 7. Mai 2024 um 21:00 Uhr (MESZ) statt. Das Vereinigte Königreich (nach Irland), Deutschland (nach Island) und Schweden (nach Moldau) traten in diesem Halbfinale auf und waren abstimmungsberechtigt.
Die Startreihenfolge wurde von dem Wettbewerbsproduzenten Christer Björkman im Vorfeld festgelegt, wobei jedes Land zuvor eine Starthälfte zugelost bekommen hatte.
Das zweite Halbfinale fand am 9. Mai 2024 um 21:00 Uhr (MESZ) statt. Frankreich (nach Tschechien), Spanien (nach Lettland) und Italien (nach Estland) traten in diesem Halbfinale auf und waren abstimmungsberechtigt.
Als Pausenfüller während der Abstimmung traten Charlotte Perrelli, Sertab Erener und Elena Paparizou mit einem Singalong ihrer ESC-Siegertitel auf. Zusätzlich trat Petra Mede mit Perelli und Sarah Dawn Finer (in ihrer Rolle als EBU-Sprecherin Lynda Woodruff) mit der Revuenummer We Just Love Eurovision Too Much auf, in deren Rahmen der Vorjahreszweite Käärijä seinen Song Cha Cha Cha sang. Nach der Verkündung der Qualifikanten traten die Herrey’s mit ihrem Siegertitel Diggi-loo Diggi-ley auf.[107]
Die Startreihenfolge wurde vom Wettbewerbsproduzenten Christer Björkman im Vorfeld festgelegt, wobei jedes Land zuvor eine Starthälfte zugelost bekommen hatte.
Loop M/T: John Emil Johansson, Kevin Lee, Joy Deb, Leire Gotxi Angel, Linnea Deb, Matthew James Borg, Michael Joe Cini, Sarah Bonnici, Sebastian Pritchard-James
Das Finale fand am 11. Mai 2024 um 21:00 Uhr (MESZ) statt. Zu den 20 Qualifikanten aus den Halbfinalen kamen die sogenannten Big Five, das heißt die fünf größten Geldgeber des ESC, sowie das Gastgeberland Schweden, die automatisch für das Finale vorqualifiziert waren.
Luxemburg nahm zum ersten Mal nach 31 Jahren, Georgien und Lettland zum ersten Mal nach acht Jahren, Irland zum ersten Mal nach sechs Jahren und Griechenland zum ersten Mal nach zwei Jahren am Finale teil.
Erstmals nach Aufhebung der Pflicht zu landessprachlichen Texten 1999 war die Mehrheit der Texte im Finale nicht oder überwiegend nicht in englischer Sprache verfasst.
Die Niederlande wurden nach einem mutmaßlichen Vorfall nach dem Halbfinale für das Finale disqualifiziert und das Starterfeld so auf 25 Teilnehmer verkleinert.[114] Die bisherigen Startnummern blieben jedoch erhalten.[115] Die Punkte, die von den Jurys an die Niederlande vergeben worden waren (dies war bereits einen Tag vor dem Ausschluss am Finaltag erfolgt), wurden annulliert. Die in den Juryvotings nachfolgenden Länder rückten jeweils um einen Rang auf. Für die Zuschauerabstimmung wurde die Leitung zur Liednummer 5 gesperrt.[116]
Die Startreihenfolge wurde vom Wettbewerbsproduzenten Christer Björkman nach dem zweiten Halbfinale festgelegt. Anders als in den Vorjahren bekamen nur noch zwölf Finalbeiträge im Vorfeld eine Starthälfte zugelost; die restlichen 13 können von Björkman frei platziert werden.[117] Die Startnummer des Gastgeberlandes Schweden wurde bereits im März ausgelost.
Silvester Belt (Litauen), Bambie Thug (Irland), Iolanda (Portugal) und Slimane (Frankreich) beendeten ihre jeweiligen Auftritte mit Aufrufen zu Liebe, Frieden und Einheit. Die Statements wurden als Reaktion auf die Kontroversen rund um Israels Teilnahme und die Disqualifikation Joost Kleins interpretiert.[118]
Am Tag des Finales gaben die Punktesprecher dreier Länder ihren Rückzug bekannt: Alessandra Mele wurde durch Ingvild Helljesen als Norwegens Sprecherin ersetzt, Käärijä durch Toni Laaksonen für Finnland, und Nikkie de Jager als niederländische Sprecherin ohne Ersatz. Mele begründete ihre Entscheidung mit der Teilnahme Israels am Wettbewerb,[119] De Jager mit der Disqualifikation des niederländischen Beitrags vom Finale,[120] Käärijä gab keinen Grund für seinen Rückzug an.[121]
Enthält drei Zeilen auf Englisch, zwei Zeilen auf Deutsch und eine Zeile auf Italienisch.
Punktetafel
In der folgenden Tabelle sind die Punkte der Jury und des Televotings dargestellt. Die Länder in der linken Spalte sind nach der Startreihenfolge sortiert, während die abstimmungsberechtigten Länder nach der Reihenfolge bei der Vergabe der Jurypunkte sortiert sind. Das gelb unterlegte Land zeigt den ersten Platz und damit den Sieger. Die orange unterlegte Zeile stellt die Televotingpunkte dar, während die weiß bzw. gelb unterlegte Zeile die Jurypunkte darstellt.
Die Punktesprecher gaben die Ergebnisse der Juryabstimmung ihrer Länder bekannt. Am Tag des Finales sagten drei vorgesehene Punktesprecher ihr Mitwirken ab.
Die beiden Halbfinale wurden im Fernsehen live auf One, das Finale live im Ersten und auf One (mit Social-Media-Einblendungen) übertragen. Alle drei Shows liefen zusätzlich online auf eurovision.de und in der ARD Mediathek im Livestream.[154]
RTL Télé Lëtzebuerg übertrug alle drei Shows mit luxemburgischem Kommentar vom RTL-Moderator Raoul Roos und von Roger Saurfeld, dem Vizepräsidenten der Fan-Vereinigung OGAE Luxemburg.[126]
Zusätzlich wurden alle Shows im Livestream auf RTL Today, der englischsprachigen Online-Plattform von RTL, mit Kommentar von Sarah Tapp und Meredith Moss übertragen, ebenso das erste Halbfinale und das Finale auf der französischen Onlineplattform RTL Infos mit Kommentar von Jerôme Didelot und Emma Sorgato.[160][161]
Übertragungen im luxemburgischen Fernsehen
Datum
Uhrzeit
Fernsehsender
Sendung
Kommentar
7. Mai 2024
21:00 Uhr
Erstes Halbfinale
Raoul Roos & Roger Saurfeld
9. Mai 2024
21:00 Uhr
Zweites Halbfinale
11. Mai 2024
21:00 Uhr
Finale
Übertragungen im luxemburgischen Radio
Datum
Uhrzeit
Radiosender
Sendung
Kommentar
7. Mai 2024
21:00 Uhr
Erstes Halbfinale
Raoul Roos & Roger Saurfeld
9. Mai 2024
21:00 Uhr
Zweites Halbfinale
11. Mai 2024
21:00 Uhr
Finale
Österreich
Die beiden Halbfinale sowie das Finale wurden im TV auf ORF 1 sowie auf ORF ON übertragen.[93] Österreichischer Kommentator war wie bei jeder Teilnahme seit 1999 Andi Knoll, der zudem vor den Halbfinalen die Sendung Mr. Song Contest proudly presents moderierte.[162]
Im Radio kommentierten wie im Vorjahr Jan Böhmermann und Olli Schulz in humoristischer Weise auf FM4.[164] Böhmermann und Schulz kommentierten aus Malmö, Knoll nicht von dort.[165]
Für SRF kommentierte wie in jedem Jahr seit 2008 Sven Epiney die Liveshows; für RSI Moderatorin Ellis Cavallini und der Leiter der Musikabteilung des Senders Gian-Andrea Costa, die diese Aufgabe im Vorjahr erstmals übernahmen. Für RTS kommentierten wie seit 2007 Moderator Jean-Marc Richard und „ESC-Experte“ Nicolas Tanner, im Finale zusätzlich Violinistin Julie Berthollet.[169]
Während des ersten Halbfinales wurde die Übertragung auf RTS 1 für etwa 25 Minuten unterbrochen und auf RTS 2 verlegt, um die Landung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Belgrad zu zeigen.[215]
Daniel Baláž, Lucia Haverlík, Pavol Hubinák & Juraj Malíček
Preview Partys
Bei den Preview Partys (dt.: Vorschau-Feiern) handelt es sich um privat organisierte Konzerte, bei denen Teilnehmer des ESC eingeladen werden, in den Wochen vor den Shows vor Publikum aufzutreten. Für 2024 fanden folgende dieser Veranstaltungen statt:
Zum ersten Mal seit 1970 eröffnete das Gastgeberland das Finale. Insgesamt kam dies in der Geschichte des ESC nur vier Mal vor.
Zum ersten Mal seit 2013 hat mit Norwegen ein Land, welches nicht von Beginn an im Finale gesetzt war, den letzten Finalplatz belegt.
Zum ersten Mal seit 2015 hatten sich alle baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen) für das Finale qualifiziert.
Zum ersten Mal überhaupt wurde der ESC von zwei Frauen (Petra Mede und Malin Åkerman) präsentiert.
Wie bereits 2021 eröffnete und schloss das Finale mit Schweden und Österreich ein Titel, der von Jimmy „Joker“ Thörnfeldt komponiert wurde. 2021 waren es Zypern und San Marino.
Der gastgebende Rundfunk SVT und die EBU setzten die Vorgaben der vorigen Jahre fort, nur die Flaggen der teilnehmenden Länder und Regenbogenflaggen im Livepublikum zuzulassen. Am Tag nach dem Finale sandte der Vizepräsident der EU-Kommission, Margaritis Schinas, einen Brief an die EBU, um sich zu beschweren, dass durch diese Vorgaben das Mitführen von EU-Flaggen nicht gestattet war.[241]
Am Montag nach dem Finale veröffentlichte die EBU ein Statement, in dem sie festhielt, dass „einige Delegationen […] den Geist der Regeln und des Wettbewerbs sowohl vor Ort als auch während der Übertragungen nicht respektiert haben“, worüber man mit „einer Reihe von Delegationen“ bereits während der Veranstaltung gesprochen hätte. Die EBU werde mit den Vertretern der Rundfunkanstalten die Ereignisse überprüfen und erörtern, um den Song Contest weiterzuentwickeln und „sicherzustellen, dass die Werte der Veranstaltung von allen respektiert werden“.[242]
Während des 1. Semi Finals wurde die Ausstrahlung in Serbien während des Polnischen Beitrags aufgrund des Staatsbesuches von Xi Jinping unterbrochen. Das Semi Finale wurde zwischenzeitlich auf dem serbischen Sender RTS 2 übertragen.[243]