Piero Scaruffi schrieb Bücher über die Geschichte des Rock, des Jazz, der Pop-Musik und der Avantgarde, die seit 2003 alle von ihm selbstveröffentlicht wurden. Diese Bücher sind auch auf seiner Webseite verfügbar[3], die 2006 Thema eines Artikels der New York Times war.[4]
1974: Erste (unveröffentlichte) Version seines Hauptwerks A History of Rock Music
1989: Veröffentlichung des ersten von insgesamt sechs Teilen von A History of Rock Music in Italien
2003: Veröffentlichung der ersten Auflage von A History of Rock Music in den USA
2005: Piero Scaruffi’s History of Avantgarde Music (nicht veröffentlicht)[5]
2007: A History of Jazz Music[6] und A History of Popular Music before Rock Music[7]
2009: A History of Rock and Dance Music[8] (zweite Auflage von A History of Rock Music)
Kontroversen
Piero Scaruffis Sicht auf die Geschichte der Rockmusik unterscheidet sich ganz erheblich von der fast aller anderen Musikjournalisten und weicht somit deutlich von der allgemein gängigen Sicht ab (zum Beispiel hinsichtlich seiner Würdigung eher unbekannter Bands der Canterbury-Schule des britischen Progressive Rock[9] und des Krautrock[10]), was ihm auf der einen Seite große Bekanntheit und eine Menge Anerkennung, andererseits aber auch viel Kritik einbrachte.
Seine Einschätzung der Stellung von Elvis Presley und, vor allem, der Beatles in der Rock-Geschichte sorgt seit Jahren für heftige Kontroversen und auch Anfeindungen ihm gegenüber.[11] Scaruffi bezeichnet Elvis Presley als den ersten großen Schwindel des Rock ’n’ Roll und den ultimative Räuber schwarzer Hits[12] und er sieht die Beatles zwar als wirklich gute Pop-Gruppe (auch aufgrund der Leistungen von George Martin), aber eben auch nicht mehr. Aufgrund des enormen Unterschieds zwischen ihren Fähigkeiten bzw. Leistungen und ihrer Popularität bezeichnet er sie deshalb auch als die überbewertetste Band aller Zeiten.
Die Beatles waren weder gute Songwriter noch gute Komponisten noch gute Musiker.
Die Musik der Beatles hatte keine technischen Innovationen und keine kreative Tiefe. Sie schrieben ausschließlich 3-Minuten-Pop-Songs und auch spätere Alben wie Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band oder The Beatles, auf denen die Band mit anderen Genres experimentierte, bestanden nur aus (zum jeweiligen Zeitpunkt außerdem völlig überholten) Pop-Liedern. (Diese „faux avantgarde“, d. h. vorzugeben, Avantgarde zu sein, aber in Wirklichkeit liebliche Pop-Musik zu spielen, sieht er vor allem auch im Schaffen von Radiohead.[13])
Die „arische“ Musik der Beatles beseitigte jede Spur schwarzer Musik vom Rock ’n’ Roll und ersetzte afrikanische Rhythmen mit linearen westlichen Melodien.
Sie repräsentierten die vollkommene Reaktion gegen den (schwarzen) Rock ’n’ Roll, gegen eine bevorstehende musikalische Revolution und darüber hinaus gegen die soziale und politische Revolution (Studentenproteste, Bob Dylan, Hippies).
Die besten Rockalben
Zum besseren Verständnis von Scaruffis Sicht auf die Rock-Geschichte nachfolgend eine Tabelle mit den seiner Meinung nach 42 besten Rock-Alben aller Zeiten (Rating ab 9)[14] und im Vergleich dazu die Top 42 (ohne Jazz- und Live-Alben) der Webseite Acclaimed Music (A), einer Datenbank, die möglichst alle verfügbaren Musik-Bestenlisten kompiliert. (Anmerkung: 3000+ bedeutet, dass dieses Album zwischen Platz 3001 und 4781 gereiht ist; 4781+ bedeutet, dass dieses Album nicht in der Datenbank aufscheint.)