Peter DauelsbergPeter Dauelsberg (* 22. Februar 1933 in Bremen) ist ein deutscher Violoncellist und emeritierter Universitätsprofessor für Violoncello sowie für instrumentale und vokale Kammermusik. LebenDie Eltern von Peter Dauelsberg sind der Fabrikant Gerhard Dauelsberg und Ute Dauelsberg, geb. Busse, Tochter des Dichters Carl Hermann Busse. Geboren in Bremen, besuchte Peter Dauelsberg dort das humanistische Alte Gymnasium. Nach dem Abitur und dem Beginn eines Medizinstudiums an der Universität Göttingen (vom Vater favorisiert, der 1946 die erste Penicillin-Fabrik in Deutschland, die Penicillin-Gesellschaft Dauelsberg & Co., gegründet hatte) entschloss sich Peter Dauelsberg für eine künstlerische Laufbahn. Diese hatte praktisch schon in Bremen begonnen, wo er Cellounterricht bei dem Solocellisten des Philharmonischen Staatsorchesters, Theodor Raderschatt, erhielt. Er ging sodann als Schüler von Hans Muench-Holland an die Nordwestdeutsche Musikakademie in Detmold. Drei Jahre lang studierte er anschließend bei André Navarra am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Paris sowie an der Accademia Musicale Chigiana in Siena. Peter Dauelsberg wurde 1960 als erster Solocellist an das Brasilianische Sinfonieorchester (Orquestra Sinfônica Brasileira) in Rio de Janeiro verpflichtet, und 1962 in gleicher Funktion an das dortige Theatro Municipal (Stadttheater). Seitdem wurde Brasilien sein Lebensmittelpunkt. Er musizierte als Solist mit allen bedeutenden Orchestern des Landes; ausgedehnte Konzertreisen führten ihn auch nach Europa, wo er in den großen Häusern wie dem Gewandhaus in Leipzig, der Salle Pleyel und Gaveau in Paris, der Leningrader Philharmonie, der Wigmore Hall London und dem Großen Saal Gulbenkian in Lissabon auftrat. Seine Instrumente in dieser Zeit waren ein Cello von Domenico Montagnana aus dem Jahre 1740 und ein Andrea Guarneri von 1696. Die Folgen eines Unfalls hindern ihn seit 2003 an eigener solistischer und kammermusikalischer Betätigung. Peter Dauelsberg ist mit der Pianistin Professor Myrian Dauelsberg verheiratet, die zusammen mit ihrem Sohn Steffen Dauelsberg die größte Konzertagentur Lateinamerikas, Dell’Arte Solucões Culturais, führt. Der zweite Sohn – Claudio Dauelsberg – ist als Jazz-Pianist und Professor für Klavier und Improvisation an der Universität Rio de Janeiro ebenfalls der Musik verschrieben. Einsatz für brasilianische MusikPeter Dauelsberg hat sich speziell für die Musik brasilianischer Komponisten eingesetzt und diese in Konzerten und auf Schallplatten einem breiteren Publikum nahegebracht. Dafür wurde er mit der Carlos-Gomes-Medaille des Staates Rio de Janeiro für Verdienste um die brasilianische Musik ausgezeichnet. Weitere Preise, die Peter Dauelsberg erhielt, sind:
Kammermusikalische TätigkeitPeter Dauelsberg widmete sich diesem Genre – Duo-, Trio- und Quartett-Spiel – mit besonderem Engagement und Erfolg. Seine Partner waren u. a. Nelson Freire, Jaques Klein, Salvatore Accardo, Henryk Szeryng und, vor allem, Ingrid Haebler. Die Kritiken bescheinigen ihm „eine vorbildliche Balance zwischen Virtuosität und Musikalität, ausdrucksvolles Cantabile und noble Tonqualität“. ForschungstätigkeitAn der Universität von São Paulo bearbeitete Peter Dauelsberg verschiedene Themen, so über „Der Stil in der neuen Musik“, „Die vier Söhne J. S. Bachs“, „Johannes Brahms: Über das Entstehen seiner Meisterwerke und die Inspiration“; er übersetzte u. a. Robert Schumanns „Dichterliebe“ und „Frauenliebe und Leben“ mit Analysen und Erklärungen ins Portugiesische. Pädagogische Tätigkeit25 Jahre hatte Peter Dauelsberg eine Professur an der Universität von São Paulo mit den Schwerpunktfächern Violoncello und Kammermusik inne. Hinzu kam die intensive Beschäftigung mit dem deutschen Lied der Romantik, der er sich auch nach seiner Emeritierung widmet. Heutige Tätigkeiten sind Master Classes an Universitäten, die musikalische Leitung von kammermusikalischen CD-Aufnahmen und Rundfunksendungen sowie die Vorbereitung von Kandidaten für internationale Wettbewerbe. Diskografie (Auswahl)
Schüler (Auswahl)
Weblinks
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