Ingrid Haebler war die Tochter des Freiherrn Armin von Haebler und der Freifrau Charlotte (Sissy) von Haebler, geb. von Schüch, die am 8. Juni1925 in der MinoritenkircheWien geheiratet hatten.[4] Die junge Familie Haebler wohnte im 3. Wiener Gemeindebezirk in der Reisnerstraße 35. Armin von Haebler war am 24. Jänner1894 in Łódź geboren worden. Er machte sich um die Glas- und Metallhütte Scheegattern Aktiengesellschaft verdient und war später Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft für Glasindustrie in Linz.
Ingrid Haebler erhielt mit sechs Jahren von ihrer Mutter den ersten Klavierunterricht. Es folgten bald auch erste Kompositionsversuche. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges siedelte sie mit ihrer Familie nach Salzburg über, wo sie als Elfjährige ihr Konzertdebüt mit einem Stück von Mozart und einer eigenen Komposition gab. Danach studierte sie bei Paul Weingarten in Wien und schließlich am Salzburger Mozarteum. 1950 ging sie nach Genf zu weiteren Studien bei Nikita Magaloff und nach Paris zu Marguerite Long.[5]
Haebler wurde vor allem durch ihre Interpretation des Klavierwerkes von Wolfgang Amadeus Mozart bekannt.[5] Gelobt wurde die Natürlichkeit und schlichte Diktion ihres Spiels sowie die Nüchternheit in der Darstellung, gepaart mit Wärme und Gefühl, ein „singendes Allegro“.[5] Mit Henryk Szeryng und mit Arthur Grumiaux nahm sie Mozarts Violinsonaten auf.[5]
Ingrid Haebler. The Philips Legacy – Werke von J.S. Bach, J.C. Bach, Mozart, Beethoven, Haydn, Schubert, Chopin, Schumann und Franck; mit verschiedenen Interpreten und Orchestern (1953–1980; 2022, 58 CDs, Decca) OCLC1343877845
J.C. Bach, 12 Klavierkonzerte op. 1 und 7 – Ingrid Haebler, pianoforte; Wien Capella Academica, Ltg. Eduard Melkus (1969, 1972, 1977, 2CD Philips) OCLC30673144
J.C. Bach, 6 Sinfonias op. 3/6, Klavierkonzerte, op. 13 – Ingrid Haebler, pianoforte; Academy of St. Martin in the Fields, Ltg. Neville Marriner; Wien Capella Academica, Ltg. Eduard Melkus (1997, Philips)
J.S. Bach, Französische Suite Nr. 6, E-dur, BWV 817 (1966, Philips)
Mozart, Quintett für Klavier und Bläser, und Beethoven, Quintett op. 16 – Haebler; Mitglieder des Bamberger Bläserquintetts (19.-22. September 1971, Philips)