Nelson FreireNelson Freire (* 18. Oktober 1944 in Boa Esperança im Bundesstaat Minas Gerais; † 1. November 2021 in Rio de Janeiro, Brasilien) war ein brasilianischer Pianist.[1][2][3] Leben und WirkenNelson Freire erhielt im Alter von drei Jahren zunächst bei seiner Schwester Klavierunterricht[4] und trat mit fünf Jahren mit Mozarts Klaviersonate A-Dur erstmals öffentlich auf.[5] Es folgten Studien bei Lucia Branco und bei deren Assistentin Nise Obino in Rio de Janeiro.[6] Als Zwölfjähriger erreichte er 1957 die Endrunde und den 7. Platz beim ersten Internationalen Klavierwettbewerb in Rio de Janeiro.[7] Daraufhin erhielt er ein Staatsstipendium und setzte sein Studium bis 1959 bei Bruno Seidlhofer in Wien fort.[4][7][6] Im Jahr 1964 wurde er in London mit der Dinu-Lipatti-Medaille und der Harriet Cohen Medaille ausgezeichnet und gewann den 1. Preis bei der Vianna da Motta International Music Competition in Lissabon.[5][8] Freire konzertierte weltweit mit bedeutenden Orchestern wie zum Beispiel den Berliner Philharmonikern, dem Gewandhausorchester, dem London Symphony Orchestra, dem Concertgebouw-Orchester, dem Orchestre de Paris, dem Philharmonischen Orchester Rotterdam, dem Israel Philharmonic Orchestra, den Sankt Petersburger Philharmonikern, dem Los Angeles Philharmonic, den New Yorker Philharmonikern, dem Boston Symphony Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Sinfonieorchester Montreal, dem Tokyo Symphony Orchestra sowie verschiedenen Rundfunk-Sinfonieorchestern.[9][10][11] Dabei arbeitete er mit Dirigenten zusammen wie Juri Aronowitsch, Pierre Boulez, Eleazar de Carvalho, Riccardo Chailly, Myung-Whun Chung, Colin Davis, Charles Dutoit, Rafael Frühbeck de Burgos, Waleri Gergijew, Eugen Jochum, Rudolf Kempe, Rafael Kubelik, Fabio Luisi, Lorin Maazel, Kurt Masur, Seiji Ozawa, Reinhard Peters, André Previn, Yuri Temirkanov, Heinz Wallberg und David Zinman.[9][12] Er gastierte bei zahlreichen Musikfestivals, unter anderem bei den Salzburger Festspielen, beim Rheingau Musik Festival, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, beim Verbier Festival, beim Montpellier Festival, beim Festival de Sintra und beim Internationalen Klavierfestival La Roque d’Anthéron.[11][13] Auch spielte er mehrfach bei den BBC Proms.[14] Freire trat häufig mit Martha Argerich als Klavierduo auf[7] und unternahm mit ihr gemeinsam Tourneen[9] – zum Beispiel durch Japan, 2004 durch Brasilien und Argentinien und 2005 durch die Vereinigten Staaten. Im Jahr 2006 spielten sie beim Klavier-Festival Ruhr. 2009 erschien ihr gemeinsames Album „Salzburg“, eine Liveaufnahme von den Salzburger Festspielen, die 2010 auf der Bestenliste beim Preis der deutschen Schallplattenkritik stand.[15] Im Jahr 2019 spielte er im Rahmen der Sommerkonzerte im Palast von Monaco das Klavierkonzert Nr. 4. von Ludwig van Beethoven zusammen mit dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo unter der Leitung von Kazuki Yamada.[16] Freire erhielt zahlreiche Auszeichnungen sowie Preise für seine Tonaufnahmen und sein Lebenswerk.[12] Er starb mit 77 Jahren in Rio de Janeiro.[17] Auszeichnungen (Auswahl)Musikpreise
Nominierungen für die Grammy Awards
Orden
Diskografie (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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